[0:00] Ich gehe davon aus, dass die meisten wissen, ich bin nicht weit von hier aufgewachsen, in Hinwil. Das ist im schönen Zürcher Oberland, nicht weltbekannt.
[0:13] Wenn man es kennt, dann kennt man es meistens aus einem Grund. Naja, das einzige Formel 1 Team der Schweiz kommt aus Hinwil. Nun, ich habe es offensichtlich nicht geschafft, Formel 1 Fahrer zu werden.
[0:26] Ich bin wahrscheinlich auch ein bisschen zu groß für das Ding, aber wäre schon cool. Aber naja, ich habe meine Kindheit damit verbracht, nicht nur, aber sehr viel.
[0:38] Ich war ein leidenschaftlicher Fischer. Ich bin sehr gern fischen gegangen. Und Hinwil ist nicht weit weg vom Pfeffikersee. Und so habe ich viel Zeit, wirklich viel Zeit am Pfeffikersee verbracht mit meinem guten Freund.
[0:54] Das war mein Nachbar, um zu fischen. Nun, fischen ist nicht gleich fischen. Einige denken, Fischer sei gebürtmüli, wie man so schön sagt.
[1:06] Naja, das kann man auch machen, ist aber nicht wirklich fischen. Wenn du fischen willst, dann brauchst du das richtige Equipment. Schwimmer, Angelschnur, Senkblei, Löffel, was, da gibt es eine Menge Zeugs.
[1:18] Interessiert euch nicht, aber naja, man muss ein bisschen wissen, was man macht. Das wäre hilfreich. Du musst auch wissen, was für einen Fisch du fangen willst. Denn nicht alle Fische reagieren auf die gleichen Küre oder schwimmen in der gleichen Tiefe oder was auch immer.
[1:35] Hilfreich, Fische am richtigen Ort. Nicht überall sind Fische. Und du musst schauen, dass du da bist, wo die Fische sind.
[1:46] Denn sie werden nicht zu dir kommen. Das wäre nett. Das habe ich mir oft gewünscht. Aber sie sind nie gekommen. Also musste ich schauen, wo die Fische sind. Und Profifischer, die haben sogar spezielle Radartechnik, mit denen sie Fischschwärme aufspüren können, damit sie eben da fischen, wo die Fische sind.
[2:07] Und nicht einfach Würmli-Bordet. Weil das ist ihr Lebensunterhalt. Sie wollen ihre Fangquote erhöhen. Das ergibt Sinn, oder nicht?
[2:18] Absolut. Nun, was im regulären Fischfang Sinn ergibt, das gilt auch für unseren Auftrag, welchen Jesus gleich zu Beginn seines öffentlichen Dienstes absolut klar und deutlich formuliert.
[2:39] Wo finden wir das? Matthäus Kapitel 4. In Matthäus 4 wird getauft, dann wird er in der Wüste versucht. Dann kommt er zurück.
[2:52] Und dann lesen wir, was er zuallererst macht. Vers 18. Als er aber am See von Galiläa entlang ging, sah er zwei Brüder, Simon genannt Petrus, und Andreas seinen Bruder, die ein Netz in den See warfen, denn sie waren Fischer.
[3:13] Und er spricht zu ihnen, kommt, folgt mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen.
[3:24] Sie aber verließen sogleich die Netze und folgten ihm nach. Ein bisschen weiter unter sehen wir, wie er noch zwei weitere Jünger beruft, Jakobus und Johannes, auch Fischer.
[3:37] Die ersten vier Jünger, die er beruft, Fischer. Nun, was für eine passende Illustration.
[3:49] Er beruft Fischer. Die Jünger, die er beruft, folgen ihm nach. Und zwar ohne zu zögern.
[4:01] Ohne noch... Sie lassen alles stehen und liegen. Alles, was nötig ist, in ihrem Fall haben sie alles liegen gelassen. Das ist nicht per se so. Aber das, was nötig ist, um diesem Ruf zu folgen, sind sie bereit, stehen und liegen zu lassen.
[4:19] Und sie gehen. Und sie folgen ihm. Und Jesus erklärt ihnen, worum es geht. Er sagt, ich mache euch zu Menschenfischern.
[4:33] Oh, hier merken wir schon, das hat ein bisschen Ausbildungszeit gebraucht. Tatsache ist, drei Jahre Grundausbildung, würde man sagen. Trüger Eres. Nachher mussten sie auch noch so einiges lernen.
[4:44] Aber das war die Grundausbildung. Der Bezug, Fischer zu sein, war hilfreich. Und wisst ihr, es ist bezeichnend.
[4:56] Die drei Männer, die später als die Säulen der jungen Gemeinde in Jerusalem beschrieben werden, sind alles Fischer. Petrus, Johannes und Jakobus.
[5:09] Alles Fischer. Und die Parallel zwischen tatsächlichem Fischen und Menschenfischer zu werden, wie Jesus es hier selbst beschreibt.
[5:22] Und ich denke, die Parallelen sind offensichtlich. Erstens Fischen will gelernt sein. Menschenfischer will gelernt sein. Jüngerschaft. So nennt Jesus das. Er beruft Jünger, die ihm nachfolgen, um von ihm zu lernen, was es zu lernen gilt.
[5:35] Fischer fischen dort, wo Fische sind. Sonst müssen sie sich bald einen neuen Beruf suchen, weil sie sind pleite.
[5:47] Wenn da, wo sie sind, keine Fische beißen. Und ja, manchmal muss man das offensichtlich nennen, weil man es übersieht.
[5:57] Dann bleiben sie nicht jahrelang dort. Sie bleiben nicht mal sehr lang dort. Sie ziehen weiter, weil sie wollen ja Fische fangen.
[6:09] Und bei all dem, was man tun muss, wenn du Fischen gehst und deine Angel auswirfst, hast du keine Garantie, dass irgendein Fisch anbeißt.
[6:24] Das liegt außerhalb deiner Macht. Du kannst nicht machen, dass sie beißen. Du kannst nicht machen, dass du einen Fisch rausziehst. Das ist nicht möglich.
[6:35] Und in der ganzen Vorbereitung für die Predigt ist mir das immer wieder durch den Kopf gegangen.
[6:47] Das ist eine Verbindung zwischen Menschenfischer und Psalm 23. Und vielleicht denkst du jetzt, hä? In einem geht es um Schafe, hier geht es um Fische.
[7:00] Das eine ist im Alten Testament. Hier sind wir in einer ganz anderen Zeit. Was, bitte schön, soll Psalm 23 mit Menschenfischen zu tun haben?
[7:11] Naja, ich erkläre es dir gleich. Erstens. Der gute Hirte, von dem wir im Psalm 23 lesen, führt und leitet die Schafe.
[7:25] Er kümmert sich um sie, richtig? Nun, wenn Jesus die Jünger beruft, dann machen sie das Gleiche, was Schafe tun. Sie folgen ihm.
[7:36] Sie folgen ihm, weil sie wissen, das ist das Beste, was sie machen können. Ein Jünger, das die Grundbedeutung des Wortes Jünger ist, ein Nachfolger.
[7:47] Zweitens. Jesus, der gute Hirte ist es auch, der uns nicht nur zu Schafen macht. Das macht er auch.
[7:59] Aber er macht die Schafe auch zu Menschenfischern. Könnte ich gut zeichnen, hätte ich ein fischendes Schaf für euch gemalt. Aber ich kann nicht gut zeichnen. Ihr hättet wahrscheinlich nicht mal gemerkt, was für ein Tier es ist oder was es macht.
[8:12] Aber versuch es dir mal vorzustellen. Fischende Schafe. Das macht er. Er macht uns zu Schafen, aber indem wir Schafe sind, macht er uns auch zu Menschenfischern.
[8:25] Drittens. Jesus führt, wir lesen das im Psalm 23, seine Schafe nicht nur zu grünen Auen und stillen Wassern.
[8:38] Was für ein herrlicher Gedanke. Nein, er führt seine fischenden Schafe eben auch, oder will es zumindest, in die weißen Felder, die reif stehen, zur Ernte.
[8:53] Oh, sie sind da. Und in Matthäus 9, 37 und 38 sagt er, wo sind die Arbeiter? Hier ist so viel Ernte einzufahren, aber ich habe keine Arbeiter.
[9:04] Es ist niemand da, der hingeht. Viertens. Genauso wie ich nicht machen kann, dass ein Fisch anbeißt, müssen wir in allem letztendlich sehen, dass alles von unserem Herrn abhängt.
[9:22] Alles. Der alles für die Seinen tut und alles bereithält, damit diese fischenden Schafe eben erfolgreich sind.
[9:33] So grotesk das Bild auch sich darstellen mag. Aber er gibt uns alles, damit wir das tun können. Fünftens. Ja, er versorgt, führt, beschützt, tröstet und leitet die Seinen.
[9:45] Das sehen wir auch, wie er sich um die Jünger kümmert in den drei Jahren, die er in seine Nachfolge beruft. Warum? Er ist eben der gute Hirte. Und weil er da ist, erkennen wir in ihm diesen einen guten Hirten.
[10:13] Und weil das so ist, haben wir keinen Grund, nicht fischen zu gehen.
[10:24] Okay? Ich meine, die Dienstbeschreibung ist von Anfang an klar. Jesus beruft Jünger und sagt, hey, übrigens um dies geht es. Ich mache euch Menschenfischer. Einer eurer Hauptaufgaben wird es sein.
[10:36] Und die Zurüstung, die ihr erfahrt, ist Menschenfischer zu werden. Das gilt uns, so wie damals den Jüngern, die er berufen hat, am See.
[10:49] Und so wollen wir aufbrechen. Die Augen offen halten für diese Felder, die weiß stehen zur Ernte.
[11:03] Damit die Ernte eingefahren werden kann. Und dabei geführt und gestärkt von unserem Hirten und Herrn, wollen wir wirklich gehen, so wie er gekommen ist, nämlich um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
[11:22] Das ist auch etwas, was den guten Hirten ausmacht. Er sucht die verlorenen Schafe. Er kümmert sich nicht nur um die, die das machen, was er gerne hätte. Nein, er kümmert sich um die Schafe.
[11:34] Er lässt sogar sein Leben für die Schafe. Bevor er seine Schafe in Gefahr kommen lässt, ist er bereit, sein eigenes Leben hinzugeben.
[11:45] Und er hat es getan. Und so möge uns der Herr in diese Felder führen und davor bewahren, an Ort und Stelle zu sein.
[11:57] Irgendwo ein ausgetrocknetes Stück Land, wo nichts wächst, außer Unkraut zu beackern und denken, das sei unsere Aufgabe. Wenn es so viel rundherum gibt, dass geerntet werden kann.
[12:16] Wir wollen nicht fischen, wo es sich nicht lohnt. Und wir wollen nicht da fischen, wo es keine Fische gibt. Nun, er führt uns an diese Orte.
[12:29] Er macht es. Aber wenn ich nicht bereit bin, wie es Jesus in einem anderen Bild erklärt, in einem Joch mit ihm zu gehen.
[12:41] Wenn ein Joch geht, geht den gleichen Weg. Hoffentlich gibt er den Ton an, wenn wir im Joch sind mit ihm. Aber das muss nicht so sein. Wenn wir nicht bereit sind, in einem Joch mit ihm zu gehen, uns nicht von ihm führen lassen, und meinen, wir wüssten besser, was jetzt gerade dran ist.
[13:02] Na ja, dann können wir immer noch sehr aktiv sein und sehr fleißig und sehr geschäftig. Aber wir werden mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nicht das machen, was er will, da, wo er es will und so, wie er es will.
[13:20] Wisst ihr, die Tatsache, dass wir irgendetwas machen, bedeutet noch lange nicht, dass wir das machen, was Gott von uns will. Und so müssen wir aufpassen.
[13:32] Und ich nehme nicht an, dass irgendjemand will, dass er etwas tut, was der Herr eigentlich nicht will. Jesus will das ja auch nicht für uns. Und deshalb ist es so wichtig, diese Lektion aus Matthäus 7, 6 zu lernen, damit wir am Ende unseres Lebens, in unserem Kontext, wir können das nicht in der Fülle sagen, wie Jesus es sagen konnte, aber dass wir doch am Ende unseres Lebens zurückblicken, und sagen können, was Jesus in Johannes 17, 4 sagt.
[14:12] Ich habe dich verherrlicht auf der Erde. Wie hat er das gemacht? Das Werk habe ich vollbracht, das du mir gegeben hast, dass ich es tun sollte.
[14:28] Der Vater sagt nicht, naja, ich schicke dich mal auf die Erde und mach mal, es ist alles okay. Gott hat Werke für den Sohn vorbereitet, und indem er die Werke tut, die der Vater für ihn hat, verherrlicht er den Vater.
[14:48] Epheser 2, 8 bis 10 lehrt, ganz klar und deutlich, dass wir nicht aus Werken errettet sind, das ist nicht eine Leistung, die wir bringen, aber wir sind zu Werken errettet.
[15:02] und zwar zu Werken, wie es dort heißt, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln. Du in deinen, ich in meinen, Jesus in seinen.
[15:16] Wir müssen gar nicht Werke miteinander vergleichen, das ist eine elende Sache. Entweder werden wir stolz oder neidisch, beides ist schlecht. Beides ist nicht gut. Meine Frage ist, Herr, mit der Zeit und Energie, wie immer vieles sein mag, was willst du von mir?
[15:41] Das ist meine Frage. Wann, wo, wie, was? Was sind die Werke, die du von mir willst? Was hast du für mich vorbereitet?
[15:55] Und ich tue die Werke nicht, um Gott zu gefallen. Ich tue die Werke nicht, um seine Gunst zu gewinnen. Ich tue die Werke nicht, weil ich sein Lieblingssohn sein möchte. Wir tun Werke, nicht um errettet zu werden, sondern weil wir errettet sind.
[16:16] Riesenunterschied. Und wir tun sie, weil Gott sie vorbereitet hat, mit der Absicht, dass wir sie tun. Das ist ziemlich naheliegend.
[16:29] Das ist wie ein gedeckter Tisch. Mit allem, was du gern hast, was immer du gern isst. Alles ist da. Essen musst du selber.
[16:42] Es wird dir niemand in den Mund hinein stopfen. Essen musst du selber. Und das Gleiche ist hier. Die Werke sind da. Es ist angerichtet.
[16:54] Und er gibt uns alles, was wir brauchen. Er ist der gute Hirte. Also, los. Wirke. Wandle in diesen Werken, die er vorbereitet hat.
[17:10] Damit auch Verlorene errettet werden. Dass wir eben Menschenfischer werden. Und damit die, die gerettet sind, reif werden. Das ist das, was wir hier primär machen oder an den anderen treffen.
[17:23] Wir wollen mehr lernen, mehr verstehen. Oder wie es Petrus ganz kurz und knapp am Ende seines letzten Briefes ausdrückt. Wir wollen wachsen in Gnade und Erkenntnis.
[17:35] Und zwar in beiden. Nicht das eine oder das andere. Gnade und Erkenntnis. Wenn wir das tun, wird Gott geehrt.
[17:47] Jesus sagt, hierin habe ich dich verherrlicht. Ich habe dich verherrlicht, weil ich die Werke getan habe. Wenn wir die Werke nicht tun, die vorbereitet.
[17:58] Sie liegen da, sie schreien dich quasi an, sie schauen dich an. Das sind wie die Bücher in meinem Regal, die ich noch nicht gelesen habe, die mich anschreien jedes Mal, wenn ich in mein Studierzimmer komme und sage, lies mich, lies mich.
[18:11] Ja, ich versuche es demnächst. So sind diese Werke da. Es fehlt nichts.
[18:23] Außer, dass ich sie tue. Das ist alles. Zurück zum Bild von Menschenfischern.
[18:35] Stell dir mal vor, du fischst da, wo du willst, nicht da, wo du eigentlich hingehörst. Wie viele Fische gehen dir durch die Lappen?
[18:46] Weil du nicht erkannt hast, dass es Zeit ist, zusammen zu packen und weiterzuziehen, an den nächsten Ort zu gehen. Weil du dich nicht führen lässt, weil du denkst, du weißt es besser, was jetzt gerade dran ist.
[19:01] Weil du dich nicht dahin führen lässt, wohin die Fische förmlich darauf warten. Das ist das Bild der reifen Felder. Ein reifes Feld will geerntet werden.
[19:13] Und zwar bald. Diese Fische warten, im Netz des Evangeliums Leben zu finden.
[19:24] Das ist nämlich der große Unterschied. Fische, die gefangen werden, im normalen Leben, sterben, wenn sie ins Netz gehen. Menschenfischer fischen quasi tote Fische und sie bekommen Leben dadurch.
[19:43] Das ist genau das Gegenteil. Es ist, erst dann gehen uns die Augen auf, was denn wirklich Sinn und Zweck dieser Zeit, wie immer lang sie ist, worum geht es im Leben?
[19:59] die Freude, der Frieden, die Ruhe, all die Dinge, nach denen jede Seele, eines jeden Menschen letztendlich sich sehnt, die gibt es nur, wenn wir von Menschenfischern an Land gezogen werden, auf sicheren Grund gestellt werden, um zu erkennen, wer Jesus tatsächlich ist.
[20:24] Und ja, während die normalen Fische krepieren, blühen wir auf. Was für ein herrliches Bild. Was für ein herrliches Bild.
[20:35] Es ist so, wie in Hesekiel 37, eine fast grotesk anmutende Szenerie, wo Hesekiel durch ein Tal hindurch geht und das ganze Tal ist voll, es heißt, verdorrter Gebeine, es ist ein Knochenhaufen.
[20:51] Okay, eine Menge Skelette. Aber Gott erweckt diese Skelette zum Leben. Gott kann das.
[21:04] Gott will das sogar. Und das ist eigentlich ein ähnliches Bild, was wir hier haben. Und angesichts all dessen, was da ist und wartet, wenn wir jetzt hingehen zu Matthäus 7, 6, wo es heißt, dass wir eben unsere Perlen nicht vor die Schweine werfen sollen.
[21:27] Das heißt, unsere Zeit nicht verschwenden, dass wir nicht an einem Ort fischen, wo es nichts zu holen gibt. Oder wenn, dann sind es Piranhas, die dich auffressen wollen. Okay, das willst du ja auch nicht.
[21:38] Das ist auch dort enthalten. Es ist gefährlich für den Botschafter, irgendwo zu fischen, wo er nicht hingehört. Was für eine Verschwendung, wenn du dich auf einen Fisch konzentrierst.
[21:49] Du denkst, ich bleibe hier, ich will diesen einen Fisch fangen. Naja, das Beste, was du wahrscheinlich im See bei uns fangen kannst. Wenn es um Größe und Essbarkeit geht, ist es ein Hecht.
[22:00] Ansonsten egelig. Ich habe oft Schwalen gefangen. Die sind nett, aber die kannst du nicht essen, die Dinger. Wie auch immer. Du gehst fischen und willst diesen einen Fisch.
[22:13] Vielleicht ist er gar nicht da. Du kannst fischen, bis du vom Steg fällst. Du wirst ihn nicht fangen. Vielleicht hat er gerade keinen Hunger. Kann ja auch sein.
[22:27] Vielleicht mag er deinen Köder nicht. Naja, der einzige Köder und wir haben nur einen. Beim Fischen gibt es tausende Köder.
[22:39] Wir, in Anführungs- und Schlusszeichen, fischen mit einem einzigen Köder. Was ist unser Köder? Das ist ein bisschen ein unglückliches Wort.
[22:52] Köder. Was ist unser Köder? Das Evangelium. Wir haben nichts anderes anzubieten. Wir dürfen nichts anderes anbieten.
[23:04] Das ist alles. Wenn es den Fischen nicht schmeckt, ihr Problem. Das ist ihr Problem. Wir dürfen nicht den Köder anpassen.
[23:15] Das ist sehr beliebt. Wir denken, naja, das ist, weißt du, Sünde und all die Dinge, von denen Gott spricht. Das ist nicht so das, was die Leute hören wollen. Ich sage immer, ich gehe auch nur zu dem Arzt, der mir sagt, was ich hören will.
[23:26] Ich gehe nur zu denen, die sagen, du bist kerngesund, alles bestens. Nein, wenn wir gesund werden wollen, müssen wir wissen, wo das Problem liegt bei uns. Und das Problem der Menschen ist und bleibt Sünde.
[23:44] Wir haben keine andere Botschaft. Die Botschaft des Evangeliums ist, Gott rettet Sünder. Ohne, dass sie etwas tun müssen, außer ihre Sünde bekennen.
[23:55] Das ist das Evangelium wohl in allerkürzester Form. Nimm Sünder weg, nimm Rettung weg, du hast kein Evangelium mehr. Wir verändern nicht den Köder, wir verändern den Ort.
[24:06] Wir gehen dorthin, wo Fische sind, die diesen Köder schlucken und wollen und gerne haben. Das heißt also, damit du und ich brauchbare Fischer sind, die weder Zeit noch Energie noch sonst irgendwelche Ressourcen sinnlos verschwenden, gilt es, diese Lektion aus Johannes, äh, nicht nur aus Johannes, aus Matthäus 7, Vers 6 wirklich in aller Klarheit zu verstehen und zu wissen, wie wir das im Alltag anwenden.
[24:46] Letztes Mal haben wir die ersten drei Punkte behandelt. Heute geht es um den letzten Punkt, nämlich die Anwendung im Alltag, Titel der Predigt, naja, bleibt sich gleich, einfach Teil 2, sei ein weiser und treuer Botschafter des Evangeliums.
[25:03] Teil 2. Oder, man könnte es kürzer sagen, verschwende dein Leben nicht. Das ist nämlich die generelle Botschaft, die hier drin steckt. Und ich möchte euch aufzeigen, das Prinzip von Matthäus 7, 6 zu erkennen.
[25:16] Denn diese Verse, die uns aufs Erste schockieren und irritieren, sind richtig verstanden, ein Tür- und Toröffner, um befreit zu sein, das zu tun, wozu wir berufen sind.
[25:30] Das ist das, was Jesus uns hier lehren will. Damit wir nicht irgendwo in einer Ecke rumknorzen und irgendetwas versuchen, was er gar nicht will. Und meinen, wir würden etwas Falsches machen, wenn wir eigentlich das machen, was wir machen sollten.
[25:49] Nun, am letzten Sonntag, wie gesagt, haben wir uns mit diesem Bild zugegebenermaßen ein bisschen schwer zu verstehen. Schweine, Hunde, Perlen, heilige Dinge.
[26:00] Wir haben uns mit dem Bild beschäftigt, die Bedeutung hoffentlich erkannt und noch irgendwo so abgespeichert, sonst könnt ihr es nachhören.
[26:12] Wir haben biblische Vorbilder betrachtet, wo wir genau das sehen. Genau das sehen, was Matthäus 7, 6 lehrt.
[26:24] Und nun geht es heute um meinen oder um den Bezug zu meinem Leben jetzt und hier. Anwendung, Umsetzung, Praxis. Wie sieht das aus?
[26:37] Sieben Lektionen gibt es heute. Alles okay, überlebt das. Sie passen zusammen. Sieben Lektionen, damit wir tüchtige Menschenfischer sind oder treue Botschafter des Evangeliums.
[26:53] Erstens, Lektion Nummer 1. Habe Unterscheidungsvermögen. Das ist nämlich, wir müssen Matthäus 7, 6 aus dem Kontext genommen, ergibt keinen Sinn.
[27:08] Im Kontext gibt es definitiv Sinn. Und wir müssen es im Kontext betrachten. Einige wissen es, ich sage, scherzensweise, okay, zitiert mich bitte nicht falsch.
[27:24] Gäbe es, es gibt es nicht. Ein elftes Gebot, es gibt es nicht. Es sind zehn, es ist keins dazugekommen. Gäbe es ein elftes Gebot, hätte mich jemand gefragt, zum Glück hat es niemand, aber hätte man mich gefragt, wäre das mein Vorschlag gewesen.
[27:40] Be balanced. Sei ausgeglichen. Um ausgeglichen zu sein, musst du Unterscheidungsvermögen haben. Du darfst nicht Dinge überbetonen oder zu Extremen neigen, wo wir nicht hin sollen.
[27:57] Und darum geht es hier im Kontext. Weil wir haben nämlich auf der einen Seite in den Versen 1 bis 5 diejenigen, die sich von niemand nichts sagen lassen, dafür alles und jeden richten.
[28:14] Falsch. Dann haben wir aber in Vers 6 offensichtlich diejenigen, die denken, es sei okay, Perlen vor die Schweine zu werfen und das Heilige den Hunden zu geben.
[28:25] Falsch. Okay? Wir wollen nicht überkritisch sein und richten in Bedingungen, wo wir nicht richten sollen, aber das bedeutet nicht, dass wir keinerlei Unterscheidungsvermögen haben sollen.
[28:38] Wir müssen verstehen, was die Balance ist zwischen falschem Richten und sehr hilfreichem, ja sogar nötigen Unterscheidungsvermögen.
[28:51] Im unmittelbaren Bezug oder Kontext dessen, wo wir uns hier befinden in Matthäus 7, ich habe euch das letzte Mal gesagt, geht es primär, primär, nicht ausschließlich, primär um Evangelisation.
[29:05] Das heißt, diejenigen, die alle richten und sich nichts sagen lassen, die sollen davor bewahrt werden, faule Ausreden zu haben und nichts zu machen, weil sie denken, ach, die Welt ist eh so böse und so schlecht, alles Hunde und Schweine, das bringt eh nichts.
[29:26] Wir gehen gar nicht. Die verdienen das Evangelium nicht mal. Von denen gibt es leider viel zu viele. Das sind die Pharisäer, die sich an die Brust schlagen, währenddem sie beten und sagen, zum Glück bin ich nicht so elend wie der da hinten.
[29:43] Es gibt viele von denen. Falsch. Auf der anderen Seite wollen wir keine Ressourcen verschwenden.
[29:56] Keine Fische, kein Biss, kein Sinn. Zieh weiter. Das müssen wir auch verstehen. Es gibt eine Balance, wie wir in Bezug auf Evangelisation umgehen.
[30:12] Das ist die Lektion Nummer 1. Lektion Nummer 2. Lerne von Vorbildern. Lerne von Vorbildern.
[30:24] In Markus 4 legt Jesus die Grundlage für den Auftrag für Menschenfischer. In Markus 4, das Gleichnis der vier Ackerböden, finden wir das absolut zentralste Gleichnis, das es gibt, um Himmelsreichs Gleichnis zu verstehen.
[30:45] Alles, was es damit zu tun hat. Wie ist es? Wie ist der König? Wie komme ich rein? Was macht man drin? Weil Jesus sagt, wenn ihr dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr den Rest verstehen?
[30:56] Das heißt, das ist der Schlüssel zu allem, was es mit dem Himmel und der Rettung zu tun hat. Und er sagt, wenn ihr das nicht kapiert, versteht ihr den Rest nicht. Absolut zentral.
[31:07] In Kürze, worum geht es? Drei Böden, keine Frucht, keine Rettung, kein echter Glaube. Ein Boden, 30, 60, 100 fältig.
[31:23] Frucht. Frucht ist das Merkmal neuen Lebens. Und sonst nichts, nicht Begeisterung, nicht Enthusiasmus, nicht eine Entscheidung.
[31:35] Egal, was uns alles verkauft wird heute. Frucht. Jesus sagt selber, wir kommen noch dazu in Matthäus 7, er sagt, hey, woran erkennt man den Baum? Woran erkennt man den Baum?
[31:48] An den Früchten. Du merkst, ist es ein guter Baum, ist es ein schlechter Baum? Du musst nur schauen, was für Früchte da sind. Das gibt Aufschluss über, was für ein Baum es ist.
[32:02] Da legt Jesus die Grundlage. Dann erteilt er den Jüngern den Auftrag in Matthäus 10, 14. Haben wir letztes Mal angeschaut. Er sagt, geht, wenn sie euch hören, gut, wenn nicht, Staub von den Schuhen weiter.
[32:19] Sprich, werft nicht die Perlen vor die Schweine. Zieht weiter. Sucht euch einen Tümpel, wo die Fische beißen. Drittens, die Jünger haben von Jesus gelernt.
[32:31] Die Grundlage, die er legt, den Auftrag, den er gibt, ist bei ihnen angekommen und sie machen genau das Gleiche. Das lesen wir nämlich in Apostelgeschichte und wir haben das nur beispielhaft genommen, weil das Grundmuster ist immer dasselbe.
[32:46] Eins möchte ich euch aber noch aufzeigen, was wir letztes Mal nicht angeschaut haben. Paulus geht in die Stadt, er geht zuerst zu den Juden, wenn die nicht wollen, geht er zu den Heiden, wenn die Heiden nicht mehr wollen und die ihm ans Leben, ans Leder wollen, zieht er weiter.
[33:00] Vers 51, sie aber schüttelten den Staub von ihren Füßen gegen sie ab und kamen nach Iconium. Und wisst ihr, was in dem Vers 52 steht? Das steht nicht und sie hatten richtig schlechtes Gewissen, dass sie die jetzt hängen haben lassen und waren völlig niedergeschlagen.
[33:21] Das würden wir doch denken. Naja, jetzt lassen die die einfach stehen, steht aber nicht da. Und die Jünger wurden mit Freude und heiligem Geist erfüllt.
[33:33] Wisst ihr, warum sie sich, wisst ihr, wo wir Freude finden? Im Gehorsam gegenüber Gott. Wenn wir das tun, wenn wir wissen, ah, ich gehe in den Wegen, die er für mich hat.
[33:45] Ich sage nicht, dass ich immer alle verstehe, die er für mich hat. Aber wenn ich weiß, dass es der Richtige ist, bereitet das Freude. Und genau das sehen wir hier auch. Die hatten kein schlechtes Gewissen, weil sie weitergezogen sind, sondern sie freuten sich, weil weiße Felder auf sie warteten, anstatt vertrockneter, fruchtloser Boden.
[34:10] Na, würde mich auch freuen. Ich habe einen Garten daheim. Ich freue mich bedeutend mehr ab dem Pflanzen, die wachsen und irgendwelche Früchte abwerfen. Ab dem Zeug, was ich mir frage, habe ich hier überhaupt hier was gepflanzt?
[34:26] Das bewegt die Jünger hier. Nun, wenn wir diesen Auftrag vor Augen haben, gibt es noch ein paar andere Dinge, die wir nicht übersehen dürfen.
[34:38] Okay? Ganz konkret heißt das, beweg dich. Sie gehen nämlich hin. Sie bewegen sich. Okay? Warte nicht, dass die Fische zu dir kommen und, oder warte nicht, bis sie kommen und erwarte auch nicht, dass sie kommen, weil sie werden es nicht tun.
[34:59] Geh. Wir sehen die Jünger. Jesus sagt, geht. Sie gehen. Zweitens, geh zu allen. Sie lassen niemanden aus. Alle.
[35:12] Allen wird das Evangelium gepredigt. Drittens, geh zur Zeit und zur Unzeit. Das lesen wir in 2. Timotheus 4, 1 bis 5. Wir kommen nachher nochmal darauf.
[35:23] Weißt du, es gibt Leute, die denken, ja, ich muss den idealen Moment abwarten. Was in aller Welt ist der ideale Moment? Wer auf den idealen Moment wartet, wartet sein Leben lang und wird nichts machen.
[35:42] Du findest immer eine Ausrede, warum du jetzt, na, ist gerade unpassend, ist nicht ideal. Geh einfach. Okay? Zur Zeit oder zur Unzeit. Viertens, wenn du gehst, mach sicher, dass du das Richtige in deinem Gepäck hast, nämlich echtes Evangelium, wahres Evangelium, herzdurchbohrendes Evangelium.
[36:09] Wir haben es heute gelesen in der Schriftlesung. Stephanus, Predigt das Evangelium, da drang es ihnen durchs Herz und sie knirschen mit den Zähnen.
[36:19] Und was wollen sie tun? Sie wollen ihn umbringen. Weil es passt ihnen nicht, was er ihnen gesagt hat. Der Köder hat ihnen nicht geschmeckt.
[36:30] In Apostelgeschichte 2,37, nach der ersten Predigt, die Petrus hält, da drang es ihnen auch durchs Herz.
[36:40] Aber da sehen wir die Reaktion, die wir uns viel eher wünschen. Und sie fragten, Brüder, was sollen wir jetzt tun? Sie haben ihre Verlorenheit gesehen und fragen sich, wie komme ich raus?
[36:57] Die Antwort, tut Buße, und glaubt. Tut Buße. Das Evangelium, wenn denn wirklich Evangelium wirkt.
[37:11] Entweder wollen die Leute die an die Kehle oder sie tun Buße. Das Schlimmste, was es gibt, ist, wenn Leute sagen, oh, das ist eine schöne Predigt. Ich sehe niemanden, der eine schöne Predigt gehalten hat in der Schrift.
[37:28] Niemand. Die Schrift wird auch nicht mit einem angenehmen, netten, süßen Stück Torte verglichen, sondern mit einem zweischneidigen Schwert, das schärfer ist, als alles andere und Gedanken und Gesinnung des Herzens offenlegt.
[37:43] dann auch wieder verbindet. verbindet und heilt. Und das ist der Prozess, der dazugehört. Fünftens, zieh weiter, wenn sie nicht hören.
[37:57] Ist okay. Staub von den Schuhen, weiter. sechstens, mach weiter. Keine neue Methode, keine neue Message.
[38:12] Eigentlich würde man denken, man, die Apostel sind schon ein bisschen doof. Überall, wo sie hinkommen, kriegen sie eins auf die Mütze, einige wollen sie umbringen, andere steinigen sie, dann ist alles sehr unangenehm. Jungs, wäre es nicht mal an der Zeit, das ein bisschen zu modifizieren?
[38:27] Nein. Es gibt nur einen Köder. Ob den Leuten schmeckt oder nicht, ist nicht deine und meine Sache. Mach weiter. Keine neue Methode, keine neue Message.
[38:40] Siebtens, bleib treu. Bleib einfach treu. Und vertrau dem guten Hirten, der dich führen wird. Die Felder sind immer noch weiß.
[38:53] Glaubt mir, es gibt so viele Menschen, die haben das Evangelium noch nie gehört. Die können es gar nicht ablehnen, weil sie gar nicht wissen, was es ist, weil es noch gar nie irgendjemand ihnen erklärt hat.
[39:10] Deshalb dürfen wir uns nicht irgendwo festbeißen und all die Leute um uns herum, die eigentlich nur darauf warten, es zu hören, hängen lassen. das wäre Lektion Nummer 2 anhand der biblischen Vorbilder.
[39:24] Lektion Nummer 3. Hier geht es darum, erkenne deine Verantwortung, aber auch deine Grenzen. Das ist wieder so ein Be-balanced-Ding.
[39:39] Okay. Wir haben manchmal die Tendenz, Dinge auf unsere Schultern zu laden, die dort nicht hingehören. Niemand erwartet, dass wir sie schultern. Niemand.
[39:51] Also, was ist meine Verantwortung? Ganz einfach. säen und gießen? Yes. Überall. Säen. Ist ja nicht mal dein Same.
[40:01] Okay, du musst ihn nicht mal bezahlen. Es ist das Wort Gottes. Du kannst einfach streuen. Richtig großzügig. Aber mach's. Und gießen. Das sollen wir auch.
[40:13] Wachstum. können wir nicht bewirken. In keiner Form.
[40:25] Ich kann nicht machen, dass Fische beißen. Ich kann nicht machen, dass Pflanzen wachsen. Ich kann nicht machen, dass irgendjemand dieser Botschaft glaubt. Das ist nicht meine Verantwortung.
[40:37] Da ist eine Grenze. Und ich muss wissen, das ist meine Sache. Das ist völlig Gottes Sache. Gott braucht keine Hilfe. für den Teil, den nur er machen kann. Er braucht keine Hilfe.
[40:48] Er braucht keinen Ratschlag. In Markus 4, nach dem Gleichnis über die vier Ackerböden, ihr müsst nicht aufschlagen, ist die Rede von einem Bauern. Was macht er?
[40:59] Er macht seine Verantwortung. Er säht. Und dann geht er schlafen. Dann wartet er. Was willst du denn sonst machen? Naja, kannst du noch ein bisschen gießen und düngen, aber du kannst nicht machen, dass es wächst.
[41:12] Was für ein herrliches Bild. Und da, diese Bilder sind alle da, damit wir verstehen, worum geht es denn überhaupt? Was will der Herr tatsächlich?
[41:24] Wir wissen es, aber wir müssen uns wieder daran erinnern manchmal. Nur Gott kann ein neues Herz geben. Nur Gott kann ein neues Herz geben.
[41:37] Das gilt für jegliche evangelistische Bemühungen. Lass mich das auch anwenden in Bezug auf Kindererziehung.
[41:48] Kinder stehen uns besonders nahe. Aber wir können nicht machen, dass sie glauben. Wir haben gestern mit den Männern, als wir uns getroffen haben, mit diesem Thema beschäftigt.
[42:02] Und es gibt diese auch schockierende Sache in Jesaja 1, wo Gott zu Israel sagt, Israel, mein Sohn, ich wollte dich erziehen wie ein Kind, aber du hast nicht gewollt.
[42:23] Er vergleicht Israel mit störrischen und unbelehrbaren Ochsen und Eseln. Was für ein treffendes Bild schon wieder. Versuch mal einen Esel zu bewegen, der sich nicht bewegen will.
[42:37] Und Ochse schon gar nicht. Die Dinger wiegen bis 800 oder 1000 Kilo. Wenn der nicht will, geht gar nichts. Nichts. Und Gott ist ein vollkommener Vater.
[42:49] Hier haben wir dieses Spannungsfeld zwischen der Souveränität Gottes und meiner Verantwortung. Ich sehe beides. Ich verstehe es nicht. Es ist okay, Gott versteht es.
[43:00] Das ist die Kurzfassung. Aber wenn Gott seine Kinder nicht alle so erziehen kann, wie er es will.
[43:13] Viele haben nicht geglaubt. Meine lieben Freunde, dann enthebt das uns nicht unsere Verantwortung, sie zu erziehen. Aber wir dürfen nicht Lasten tragen und denken, die Kinder glauben nicht, weil wir etwas falsch gemacht haben.
[43:29] Haben wir Dinge falsch gemacht? Garantiert. Aber das ist nicht der Grund, warum sie nicht glauben. Weißt du, was der Grund ist, warum sie nicht glauben? Weil sie nicht wollen. Das ist der einzige Grund.
[43:43] Gott, der perfekte Vater. was macht er? Genau das, was wir in Matthäus 7, 6 lesen. Er wendet sich von Israel ab und zieht weiter.
[43:59] Er geht zu den Heiden. Wir haben ein anderes Bild. Jesus lädt ein zum Hochzeitsmahl. Was ist mit den Gästen, die eigentlich geladen wären?
[44:11] Was machen sie, die meisten? Sie kommen nicht. Was macht er jetzt? Schickt er zehnmal mehr Boten und drängt sie oder schleift sie dorthin?
[44:24] Nein, er sagt, okay, geht an die Zäune und Hecke. Geht hinaus. Ladet ein, geht fischen. Und die, die kommen wollen, sie sollen kommen. Seht ihr diese Prinzipien, die weit über das hinausgehen, was wir hier im engeren Kontext haben?
[44:40] Und seht ihr, wie viel Freiheit im guten Sinne damit verbunden ist? Gott sendet immer wieder.
[44:51] Gott sagt nicht, er gibt nicht eine Schausse, ah, du willst nicht, okay. Er sendet Propheten. Die Aufgabe der Propheten ist relativ simpel. Sie sollen das Volk zur Buße rufen. Sie sagen, hey, hört auf.
[45:02] In Hesekiel sagt er, wieso wollt ihr sterben, Haus Israel? Gott hat keinen Gefallen am Tod des Sünders, sondern dass er umgeht, Buße tut und Leben hat. Aber wenn sie nicht umkehren und Buße tun, haben sie kein Leben.
[45:17] Sie haben keins. Und so sendet Gott Propheten. Und es geht oft lange, lange, lange, lange, lange, wirklich sehr lange, weil Gott gütig ist und gnädig und nicht will, dass Menschen verloren gehen.
[45:31] Das ist nicht das, was er will, aber er zwingt keinen in den Himmel. Niemand. Im Himmel gibt es nur Freiwillige. Und während er viel Geduld hat, wird aus Geduld irgendwann Gericht.
[45:51] Irgendwann kommt das Gericht. Das alte Testament ist voll davon. Aber verpasst nicht, zu sehen, wie lange Gott Geduld hat, bevor das Gericht dann letztendlich kommt.
[46:03] für unsere Kinder. Sie sind unsere Kinder. Gott hat sie uns anvertraut. Und mit manchen ist es ein bisschen schwerer als mit anderen.
[46:20] Einige kennen es, andere nicht. Ich freue mich für alle, die es nicht kennen. Und im gewissen Sinne ist es ähnlich.
[46:33] Nicht, dass wir die Kinder stehen lassen. Vor allem nicht, wenn sie klein sind. Aber je älter die Kinder werden, vor allem dann, wenn sie langsam Geld verdienen und wenn sie ausgeleert sind. Naja, wir machen nicht mehr jedes Spielchen mit.
[46:46] Irgendwann muss man sagen, okay, du willst nicht, dann ist da die Tür. Du kannst gerne weiterziehen. Wir sind nicht auf Gedeih und Verderb, auf immer und ewig die Knechte und Diener unserer Kinder.
[47:02] Das war nie der Plan. Wir wollen eine gute Zusammenarbeit. Ist uns auch klar, dass wir vom Vater zum Ratgeber werden, hoffentlich. Aber wenn sie alles besser wissen oder zu bleiben, unbelehrbare, halsstarige Ochsen und Esel sind und das Bild ist sehr treffend, naja, dann zieh weiter.
[47:32] Mit zunehmendem Alter. Uns kommt vor, dass wir unsere Kinder für eine gewisse Zeit in Liebe und Wahrheit tragen.
[47:42] Manchmal, nein, es ist nicht tragen, es ist ertragen. Das ist das einzig richtige Wort. Ist übrigens nichts Neues. Jesus hat eine Menge ertragen. Epheser 4,1 heißt es, in der Gemeinde sollen wir einander ertragen, in der Liebe Christi.
[47:57] Ist okay. Das ist Teil des Planes. Es fühlt sich nicht gut an, glaubt mir, ich weiß es. Nicht aus Büchern, sondern aus Erfahrung. Aber es ist Teil des Planes.
[48:08] Und so ertragen wir sie, bis es wieder eine Gelegenheit gibt, ein vernünftiges Gespräch zu führen. Denn eins wissen wir, ich weiß, es ist oft gut gemeint, aber Dauerbearbeitung, immer nur Konfrontation, bewirkt nur Trotz und Ablehnung.
[48:32] Es bewirkt nur Trotz und Ablehnung. Und wisst ihr, letztendlich, und ich meine das wirklich ernst, Kindererziehung ist der ultimative Test, ob wir wirklich an einen souveränen Gott glauben, der gut, gütig, gerecht, heilig und alles ist, was wir von ihm wissen, was er ist.
[48:54] Weil es gibt wahrscheinlich nichts, was unseren Herzen näher ist, als unsere Kinder. Und wir möchten alle das Beste für sie. Ich möchte, dass ich die Ewigkeit mit allen meinen Kindern im Himmel verbringen kann.
[49:05] Aber ich kann es nicht machen. Und ich darf nicht vergessen, bei mir hat es eine ganze Weile gedauert. Und Leute haben mich nicht Dauer bearbeitet.
[49:18] Manchmal sind sie weitergezogen und dann kamen sie wieder vorbei. Die Zeit fehlt. Eigentlich sollten wir gleich weitermachen nachher, weil es ist noch so viel Gutes.
[49:28] Wir müssen es aufs nächste Mal verschieben. Ist okay. Das kennt ihr ja bereits. Überrascht euch wahrscheinlich nicht. Ich versuche immer wieder da zu fischen, wo ich Predigten so schreibe, dass ich in der Zeit durchkomme.
[49:40] Aber weißt du, was das Gute ist? Ich habe schon vorgearbeitet für nächsten Sonntag. Nee, diese Dinge sind so kostbar. Und glaub mir, wir haben sechs Kinder und Menge Probleme, und wenn wir verstehen, wir müssen Gott, naja, wie immer du es nennst, Hilfe leisten, eigentlich ist es ins Handwerk pfuschen, so schwierig es ist, ist eine Menge gewonnen.
[50:20] Der, der die Herzen deiner Kinder überführt, der, der dein Herz überführt hat, war kein Mensch. Es ist der Geist Gottes. Er überführt von Sünde und Gerechtigkeit.
[50:31] Und er braucht meine und deine Hilfe nicht dazu. Hier ist die Frage, vertraue ich meine Kinder dem Gott dann, von dem ich sage, dass er mein guter Hirte ist.
[50:43] Das ist der sprengende Punkt. Und ja, hey, ganz ehrlich, ich wünsche mir auch, dass sie alle kurz nach der Geburt gläubig werden. Na, das geht gar nicht. Aber dass sie früh zum Glauben kommen.
[50:58] Zum Wohl für sie, naja, und auch, um mir eine Menge Herzleid zu ersparen, das stimmt auch. Aber es geht nicht um mich, es geht um ihr Wohl. Das ist schwierig.
[51:09] Und auch da müssen wir manchmal lernen bei unseren Kindern, vor allem, wenn sie älter werden, nicht jung. Wenn sie jung sind, dann haben sie keine Ahnung, wo links und rechts ist. Da müssen wir ihnen mehr oder weniger alles erklären.
[51:22] Aber wenn sie älter werden, müssen wir lernen, loszulassen. Und wir lassen sie, wir meinen, wir lassen sie los und sie fallen in die Welt. Aber Gott ist da.
[51:35] Das ist die Frage. Lassen wir sie los und vertrauen wir sie den Händen Gottes an. Ohne Garantie. Es gibt keine Garantie. Für niemanden von uns.
[51:47] Es gibt nichts, etwas, was du oder ich als Eltern leisten können, damit unsere Kinder zum Glauben kommen. Alle, die zum Glauben gekommen sind, wisst ihr, warum sie zum Glauben gekommen sind?
[51:59] Gnade. Es ist reine Gnade. Warum du und ich glauben? Haben wir uns entschieden? Ja, schon. Warum kann ich dir nicht erklären? Gnade. Es ist alles Gnade am Schluss.
[52:13] Ich denke oft an das Beispiel vom verlorenen Sohn. Als er ein gewisses Alter hatte, kommt er zum Vater und sagt, gib mir das Erbe.
[52:26] Im Kontext, in der Kultur müsst ihr verstehen, das war, das ging nicht primär ums Geld. Was er eigentlich sagte ist, ich wünschte, du wärst tot. Weil ich will dein Geld. Erben tust du eigentlich nur, wenn jemand stirbt.
[52:40] Das Geld, naja, aber, dass dein Sohn eigentlich dir den Tod wünscht, weil er deine Kohle will? Bitter.
[52:52] Was macht der Vater? Er lässt ihn ziehen. Eins, oh, ich bin Vater, ich weiß, ich kenne Kinder, ich war auch eins. Ich habe eigentlich immer gehofft, dass ich nicht solche Krieg, wie ich war, aber, naja.
[53:11] Ihr Vater wusste, dass dieser Sohn nichts Gutes im Schilde führte. Aber vertraut dem Herrn. Er gibt ihm das Geld und er lässt ihn ziehen.
[53:24] Und er lässt ihn ziehen. Und ich glaube, er stand jeden Tag auf dem Hügel und hat geschaut, wann kommt er endlich zurück.
[53:36] Weil als er zurückkommt, steht er da mit offenen Armen. Er rechnet damit. Er hofft, er betet, dass sein Sohn zur Besinnung kommt.
[53:48] Wisst ihr, wo er landen musste, bevor er zur Besinnung kam? Und es ist nicht immer der Fall, aber oft. Und es ist traurig, aber es ist eine Tatsache. Wo ist er gelandet? Es ist interessant, die Parallele zu dem, was in Matthäus 7, 6 steht.
[54:01] Bei den Schweinen. Das Gute, ihr könnt es euch so vorstellen, all das Gute und Kostbare, was er eigentlich von daheim mitbekommen hat. Und es ist immer wieder erstaunlich, viele Kinder, die gläubige Eltern haben, denken, es ist das Schlimmste, was einem passieren kann.
[54:17] Dabei ist es das größte Vorrecht, was einem passieren kann. All das, was er gehört hat, dieses kostbare Gut, diese Perlen, hat er eigentlich mit sich mitgenommen und hat es vor die Schweine geschmissen.
[54:33] Er musste sogar Schweinefood essen, weil es nichts anderes gab. Oft müssen wir ganz unten ankommen, bevor wir merken, ich brauche Rettung.
[54:46] Ich brauche einen Retter. Er kommt zurück. Er sucht keine Ausreden, keine Entschuldigungen.
[54:57] Er sagt, Vater, ich habe gesündigt gegen dich und gegen Gott. Er tut. Das ist, wisst ihr, wer immer noch sich rumschlängelt, das ist ein Anzeichen. Da ist keine Buße. Der will einfach wieder, dass es ihm besser geht.
[55:10] Dieser Sohn hat wahre Buße erlebt. Gott gewirkte Buße. Und er bekennt es. Und er redet nichts mehr schön. Und der Vater nimmt ihn auf. Aber zuerst musste er ihn gehen lassen.
[55:23] Versteht ihr? Das ist der Punkt. Das ist wie beim Fischen. Okay. Eigentlich würde ich hier gerne meinen Sohn rausziehen. Aber es ist nicht die Zeit. Also ziehe ich weiter.
[55:33] Vielleicht kann Gott mich brauchen, dass andere Söhne gerettet werden oder Töchter. Ich weiß es nicht. Er weiß es. Und ich schließe ab mit den Worten, die das gut auf den Punkt bringen.
[55:51] Und ich weiß, wir haben Membership. Wir können nicht mal versuchen, heute Nachmittag weiterzumachen. Und ich weiß, ihr habt auch Pläne. Ist okay. Was sagt der Prediger? Eine Menge. Ich weiß. Alles hat seine Zeit.
[56:07] Das ist einer der Punkte, zu denen wir kommen. Eine der Lektionen. Timing. In Abhängigkeit von Gott. Ist eine ganz wichtige Sache in dieser Geschichte. Manchmal ist es die Zeit, mit unseren Kindern Zeit zu verbringen.
[56:20] Manchmal ist es die Zeit, sie zurechtzuweisen. Manchmal ist es die Zeit, still zu ertragen. Manchmal ist es sehr schmerzhaft.
[56:31] Jesus hat er gesagt, Jesus hat nie verheißen, dass die, die ihm nachfolgen, dass alles super läuft. Hat er nie gesagt. Aber als guter Hirte hat er gesagt, ich bin da.
[56:47] Das ist eine Tatsache. Auch wenn wir manchmal durch finstere Täler müssen, was immer sie sind, sie können vielfältig sein. Es fühlt sich nicht gut an. Und wir fühlen uns vielleicht allein, aber wir sind es nicht.
[57:03] Denn er ist der gute Hirte. Und er ist da. Lass mich beten, Vater im Himmel. Wir nennen dich Vater und wir sind deine Kinder.
[57:18] Lass uns das nie vergessen. Auch wir sind nicht die strahlenden Vorbilder in Gehorsam, wie wir es uns von unseren Kindern wünschen. Manchmal. Und so bitten wir zuallererst für uns selbst.
[57:33] Lass uns in deinem Licht erkennen, wer wir sind, wie wir sind und danke, dass du als ein treuer, hoher Priester, der Mitleid zu haben vermag mit unseren Schwachheiten, durch dein Wort nicht nur aufdeckst, wo wir versagen, sondern auch da bist, um zu verbinden und zu heilen und letztendlich rechtzeitige Hilfe gibst, wenn wir kommen und darum bitten, damit wir das nächste Mal hoffentlich bewahrt werden.
[58:02] Herr, wir wollen lernen, auf dich zu vertrauen. Und wir wollen lernen, auf dich zu vertrauen, gerade auch, wenn es um unsere Kinder geht. Herr, wir wissen, du bist gut, auch wenn wir nicht alle deine Wege immer als solche empfinden oder verstehen oder einordnen können.
[58:20] Aber das ändert nichts an der Tatsache, wer du bist. Herr, hilf uns, unser Leben dir anvertrauen, so wie Stephanus getan hat.
[58:31] hilf uns, dass wir unsere Kinder dir anvertrauen, nicht uns vor der Verantwortung drücken, aber die nicht tragen, die wir nicht tragen können und sollen.
[58:44] Und Herr, wir bitten ganz konkret, rette alle unsere Kinder und lass uns aufblicken, weg von diesem verdörrten Stockland, auf dem wir oft stehen und die weißen Felder sehen, die bereit sind, geerntet, abgeerntet zu werden und dann lass uns gehen.
[59:06] Führe du uns dahin, wo Ernte einzufahren ist, zu deiner Ehre, Herr. Amen.