Themen: Gerechtigkeit, Staatsordnung, Recht, dem Staat unterordnen, Gehorsam, Gottes Ordnung
[0:00] Tja, das Thema und Titel der heutigen Predigt gleich vorweg. Es hat viel mit dem zu tun, was wir gerade auch in dem Lied gehört haben.
[0:11] Gerechtigkeit, Vergebung, Frieden. Der Titel lautet, Vergelten ist menschlich, vergeben ist göttlich.
[0:25] Vergelten ist menschlich, vergeben ist göttlich. Wer vergibt, der verzichtet auf sein vermeintliches Recht.
[0:37] Vermeintliches Recht. Wer vergilt, der pocht auf sein Recht. Kost es, was es wolle. Und eins kann ich euch garantieren, die kosten können gewaltig sein, wenn du meinst, auf dein vermeintliches Recht pochen zu müssen.
[0:59] Und es gibt nichts gegen Recht einzuwenden. Recht haben oder Rechte haben. Das ist eine gute Sache, definitiv. Aber tatsächlich Recht zu leben.
[1:17] Gerechtigkeit, Gottesgerechtigkeit zu leben. Und das fordert uns im Innersten heraus. Gottesgerechtigkeit zu leben.
[1:31] Und genau darum geht es in unserem Abschnitt. Darum geht es im Kapitel 5, die Verse 17 bis 48. Wo Jesus mittendrin die Richtung vorgibt.
[1:47] Und uns daran erinnert, was auf dem Spiel steht. Wenn es heißt, wenn eure Gerechtigkeit, die der Schriftgelehrten und Pharisäer, nicht bei weitem übersteigt, werdet ihr nicht in das Reich der Himmel eingehen.
[2:09] Das sind die Kosten, von denen ich vorhin gerade gesprochen habe. Mit seiner eigenen vermeintlichen Gerechtigkeit daherzukommen, kann dazu führen, dass uns der Eingang ins Reich der Himmel verwehrt bleibt.
[2:27] Er sagt, eure Gerechtigkeit taugt nichts vor Gott. Und in Matthäus 5, 21 bis 48 greift Jesus dann sechs Bereiche auf, in denen eben ein verdrehtes und verkehrtes Verständnis in Bezug auf gelebte Gerechtigkeit, Gerechtigkeit Gottes vorherrscht.
[2:49] Es geht dort, das haben wir schon behandelt, um Unversöhnlichkeit, um böse Lust und Ehebruch, Scheidung und Hurerei.
[3:01] Das letzte Mal Unaufrichtigkeit und Lügerei. Heute vergeben oder vergelten und dann das Grande Finale. Was bedeutet es eigentlich, zu lieben in Gerechtigkeit?
[3:17] Damit schließt Jesus und werden wir dann auch das Kapitel 5 abschließen. Und wie gesagt, Gerechtigkeit ist eine gute Sache.
[3:27] Und da, wo sie geübt und gelebt wird, da herrscht Frieden. Da herrscht Freude. Da ist ein gutes, erbauliches Miteinander, wo echte Gerechtigkeit, Gottesgerechtigkeit am Wirken ist.
[3:45] Und auch die offizielle Rechtsprechung, das gibt es ja auch und dafür sind wir froh und dankbar. Die offizielle Rechtsprechung und deren Handhabung.
[3:57] Es gibt ja die Legislative, die Judikative und die Exekutive. Das ist das, was unseren Rechtsapparat ausmacht. Das sind gute Dinge.
[4:11] Das ist eine gute, von Gott verordnete Sache. Sofern sie denn wirklich Recht sprechen und Gerechtigkeit aufrecht gehalten wird.
[4:29] Das ist nämlich das von Gott gegebene Mandat an die Obrigkeit. Er hat es ihnen gegeben, sie können es sich nicht selber nehmen. Gott hat sie eingesetzt.
[4:41] Und Gott bestimmt ihren Auftrag und ihr Mandat. Und diese ganze Geschichte hinein erinnern wir uns einmal mehr an Jeremia 17, 9, der uns daran erinnert, dass das menschliche Herz aller Menschen arglistig, verdorben ist.
[5:00] Und deshalb gestaltet sich diese ganze Sache um Gerechtigkeit, die eigentlich jeder möchte, nicht so einfach, wie wir uns das oft vorstellen. Und so sehen wir uns in allen Bereichen des Lebens, im öffentlich-gesellschaftlichen, aber auch in unserem persönlichen Leben, wenn es um Gerechtigkeit geht, mit nicht geringen und auch mit vielfältigen Herausforderungen konfrontiert.
[5:33] Gerechtigkeit. Alle schreien danach. Und doch findet man sie fast nirgends. Nun, um zu verstehen, wie wir diese Herausforderungen meistern können, wie wir ihnen begegnen können, konsultieren wir am besten den, der von sich selbst sagt, dass alle seine Wege gerecht sind, weil er seinem Wesen nach durch und durch gerecht ist und gar nichts anderes rauskommen kann als Gerechtigkeit.
[6:05] In 5. Mose 32, Vers 4 lesen wir, der Fels vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind gerecht.
[6:16] Und ein Gott, der treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er. Wie herrlich.
[6:27] Treu, gerecht, gerade ist er. Und dann in Offenbarung 15, 3, Offenbarung, wo alles in Erfüllung geht, der ganze Ratschluss Gottes wirklich passiert.
[6:44] Dort lesen wir folgendes. Und sie singen das Lied Moses, des Knechtes Gottes und das Lied des Lammers.
[6:59] Und worum geht es in diesem Lied? Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr Gott, allmächtiger, gerecht und wahrhaftig, deine Wege, O König der Nationen.
[7:16] Oh ja, er ist der König über alles. Er ist der Herr über alles. Er ist der Schöpfer über alles. Und er ist der König auch der Nationen. Und der Tag wird kommen, wo auch die Nationen es bekennen müssen, dass er gerecht und gerade und wahrhaftig ist.
[7:34] Und der König über alles. Nun, damit du und ich, damit wir überhaupt ein Leben in Gerechtigkeit führen können, wenn wir es denn wollen.
[7:48] Und dazu braucht es zuallererst neues Leben. Eine Wiedergeburt. Wir brauchen Gottes Gerechtigkeit in uns.
[8:02] Oder so wie Paulus das erklärt in Philippa 3, 8 bis 9. Er macht dort eine Willensbekundung. Er sagt, ich will Christus gewinnen und in ihm gefunden werden.
[8:16] Wie werden wir in ihm gefunden? Indem ich nicht meine Gerechtigkeit habe, die aus dem Gesetz ist, sondern die durch den Glauben an Christus.
[8:29] Die Gerechtigkeit aus Gott durch den Glauben. Das brauchen wir. So werden wir gerechtfertigt, zur Wiedergeburt geführt und bekommen neues Leben und überhaupt ein Verlangen, ein Hunger und ein Durst nach Gerechtigkeit.
[8:50] Nicht nach dem, was für mich recht und gut ist, sondern Gerechtigkeit. Gottes Gerechtigkeit. Es ist der gerechte Gott, der allen, die da glauben, seine Gerechtigkeit zurechnet.
[9:07] Er schreibt, sie gut schreibt. Ja, sie sogar in dein Herz hinein schreibt. Und er will, dass seine Gerechtigkeit gelehrt, gelernt, und dann auch gelebt, um dann auch gelebt zu werden.
[9:28] Das will er. Und zwar auf allen, allen Ebenen des Lebens. Immer. Überall. Wenn er kommt, dann wird er ein Reich aufrichten, in dem Gerechtigkeit herrscht.
[9:42] Kannst du dir das überhaupt vorstellen? Nur alles, was passiert, wird richtig, nein, gerecht sein.
[9:57] Und deshalb hat er uns auch sein Wort gegeben, damit wir eben lernen, verstehen können, was es mit seiner Gerechtigkeit auf sich hat, was sein Wille ist.
[10:09] Oder, wie es Jesus sagt, was das Gesetz und die Propheten tatsächlich lehren. Und nicht diese verdrehte Geschichte, die die Pharisäer und das Volk gebracht haben.
[10:22] Gott, der gerecht ist, ihm ist es auch ein ganz besonderes Anliegen, dass die Schwachen, die Armen, nicht benachteiligt werden.
[10:35] Kinder, vor allem in der damaligen Zeit, Kinder, Frauen, Witwen, Arme, Sklaven, Fremde. Es gibt keine Leute zweiter Klasse.
[10:50] Es gibt nur Menschen, die Gott geschaffen hat und die er retten will. Und es werden alle auf die gleiche Art und Weise gerettet. Nicht durch Verdienst, nicht durch ihre Gerechtigkeit.
[11:06] Aber ihr wisst, und es ist nichts Neues und Jesus erinnert uns daran in Matthäus 20, 25 bis 28. Wie geht es in dieser Welt in der Regel zu und her?
[11:18] Und er lehrt das seinen Jüngern. Sprich, wir müssen aufpassen, dass wir nicht auch so ticken, weil wir leben in dieser Welt und irgendwie färben die Dinge dieser Welt ab.
[11:31] Aber Jesus sagt ganz klar in Matthäus 20, ich habe Vers 25, als Jesus sie, das ist die Jünger, aber er zugerufen hatte, sprach er, ihr wisst, ihr kennt, das ist nichts Neues, ihr kennt das.
[11:50] Ihr wisst, dass die Fürsten der Nationen diese beherrschen und große Gewalt über sie ausüben. Sie unterdrücken sie.
[12:04] Unter euch, sagt er, soll es nicht so sein, sondern wer irgend unter euch groß werden will, soll euer Diener sein. Und wer irgend unter euch der Erste sein will, soll euer Knecht sein.
[12:19] so wie der Sohn. Das ist das Vorbild. Das ist die Motivation.
[12:32] Das ist nicht einfach in den luftleeren Raum hineingesprochen, sondern so wie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben.
[12:49] als Lösegeld für viele. Wie mache ich das jetzt im Alltag, in der Praxis?
[13:02] Dienen, dem Nächsten dienen, Gerechtigkeit üben, so wie Christus. Weil das ist der Vergleich, der angestellt wird.
[13:17] Schreibt eure Bibel auf zu Matthäus 5, das ist der Text, wo wir sind, in der fortlaufenden Auslegung der Bergpredigt. Matthäus 5. Wir lesen gemeinsam die Verse 38 bis 42.
[13:30] Ihr habt gehört, dass gesagt ist, Auge um Auge und Zahn um Zahn.
[13:42] Ich aber sage euch, widersteht nicht den Bösen, sondern wer dich auf deine rechte Wange schlägt, dem halte auch die andere hin. Und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Untergewand nehmen will, dem lass auch das Oberkleid.
[14:01] Und wer dich zwingen will, eine Meile mitzugehen, mit dem geht zwei. Gib dem, der dich bittet und weise den nicht ab, der von dir borgen will.
[14:14] Wenn wir diesen Abschnitt kurz auf den Punkt bringen wollen, dann wird klar, Jesus hat nichts gegen das Auge um Auge Prinzip, wenn es denn richtig verstanden und richtig angewandt wird.
[14:37] Nein, er hat nichts gegen das Prinzip an und für sich, aber er will hier zwei Aspekte, die wir ganz klar auseinanderhalten müssen in Bezug auf gelebte Gerechtigkeit ausführen für uns, erklären.
[14:54] Er wirkt korrigierend, weil die Leute hier ein Durcheinander hatten, weil die Pharisäer wieder mal alles auf den Kopf gestellt haben. Was sind die zwei Aspekte von Gerechtigkeit? Nun erstens, und darum geht es im Vers 38, das ist Gerechtigkeit in der öffentlichen Rechtsprechung, in der Gesellschaft.
[15:16] Das ist das, wozu es offizielle Organe gibt. Und dann gibt es aber auch eine Gerechtigkeit, die geübt werden soll, im persönlichen Leben, zwischen menschlichen Beziehungen.
[15:33] Und wir müssen verstehen, was in einem Bereich gilt und was für den anderen Bereich gilt. Und wir beginnen mit Gerechtigkeit in der Gesellschaft, der öffentlichen Rechtsprechung.
[15:47] Wäre ja ganz nett, wenn da wirklich Recht gesprochen würde. Nun, es verhält sich so, dass Gott selbst es ist, der der Obrigkeit, so heißt es, das Schwert verliehen hat.
[16:04] Macht und Autorität gegeben hat. Wozu? Damit die Obrigkeit dafür sorgt, dass das Leben in der Gesellschaft geordnet verläuft.
[16:18] Das ist ihr Auftrag. Verträge, die geschlossen werden, sollen eingehalten werden. Übertreter des Gesetzes sollen ihre gerechte Strafe bekommen.
[16:31] Ordnung. Nun, während es gut und richtig ist, mein Gott hat diese Institution gegeben, bedeutet es nicht, es bedeutet nicht, dass wir der Obrigkeit bedingungslosen Gehorsam schulden.
[16:55] Denn unser Gewissen ist gebunden an Gott. Er steht über all diesen Dingen. Er ist der Herr und der gerechte Richter über allem und allen.
[17:09] Gleichzeitig, bevor er gleich beginnt, unruhig auf eurem Stuhl rumzurutschen, gleichzeitig will ich aber auch betonen, dass wir alle, die in dieser Welt leben, und das tun wir, nichtsdestotrotz die von Gott verordneten Gewalten respektieren sollen.
[17:31] Wie in aller Welt soll das nun gehen? Was bedeutet das? Nun, in der Praxis kann das dazu führen, dass, wenn, da wo es nötig ist und wirklich biblisch begründbar, nicht weil es mir gerade passt, wir Gott tatsächlich mehr gehorchen müssen, als dem geltenden Gesetz.
[17:59] wenn so ein Fall eintritt, sollte es erforderlich sein, dann gilt es aber, denkt mit, ihr müsst verstehen, worum es hier geht, wenn wir Gott mehr gehorchen müssen und damit gegen geltendes Recht verstoßen, ordnen wir uns trotzdem munter, weil wir nämlich die Strafe, die dann ausgesprochen wird, akzeptieren und annehmen.
[18:31] Sich unterzuordnen unter die Obrigkeit ist ein biblisches Prinzip, bedeutet aber nicht, ihnen hörig zu sein und bedingungslosen Gehorsam auszuüben, sondern, wenn wir Gott mehr gehorchen müssen, dann beugen wir uns unter diese von Gott verordnete Obrigkeit und nehmen die Strafe an.
[18:51] Und ich will euch ein paar Beispiele geben, die genau das belegen. Wir beginnen mit einem biblischen Vorbild, als den Aposteln befohlen wurde, befohlen, okay, nicht mehr in dem Namen Jesu zu predigen.
[19:15] Was machten sie? Wir müssen uns unterordnen. Klar, wenn sie das sagen und sie haben Jesus ein paar Monate vorher erst gerade ans Kreuz genagelt. Die hatten allen Grund, aber wirklich allen Grund, sich zu fürchten und Angst zu haben und nach irgendwelchen Gründen zu suchen, um zu rechtfertigen, dass sie jetzt die Klappe halten.
[19:43] Ihre Antwort aber lautet in Apostelgeschichte 4, 19 bis 20, ob es vor Gott recht ist, sie wenden sich zuerst an Gott, nicht an die Rechtsprechung.
[19:59] Ob es vor Gott Recht ist, auf euch mehr zu hören als auf Gott, urteilt ihr, das müsst ihr entscheiden für euch. Wir haben eine Entscheidung für uns getroffen.
[20:13] Denn uns ist es unmöglich, von dem, was wir gesehen und gehört haben, nicht zu reden, egal, was ihr uns androht. Wir werden nicht schweigen.
[20:31] Lass mich ein paar Vorbilder aus der Kirchengeschichte geben, die doch ziemlich wegweisend sind, auch für unser Glaubens Verständnis und Schrift Verständnis heute. Luther und Zwingli mussten während der Reformation sich sowohl vor der kirchlichen Obrigkeit und keinem geringer als dem Papst als auch der weltlichen Obrigkeit verantworten.
[21:02] Beide haben sie zitiert. Galt eigentlich für fast alle Reformatoren. Was hat Zwingli gemacht? Zwingli wird vor dem versammelten Rat der Stadt Zürich versammelt.
[21:15] die Stadtväter und die geistlichen Oberhäupter. Wisst ihr, was er sagt? Wenn sie von ihm eine Antwort haben wollen, sagt er, gebt mir Buch, Kapitel und Vers und sonst habe ich nichts zu sagen.
[21:34] Wenn ihr mir nicht anhand der Schrift aufzeigen könnt, dass das, was ihr von mir verlangt, biblisch ist, dann habt ihr mir nichts zu sagen.
[21:45] Und Zwingli wusste und er war sich sehr wohl bewusst, dass dieser Tag, wo er vor dem Rat stand, sein letzter sein könnte. Und ich liebe Zwingli für viele Dinge und einen Ausspruch, den er getan hat und den möchte ich euch und uns zurufen, tut um Gottes Willen etwas Tapferes.
[22:09] Ja, es braucht Tapferkeit. Weißt du, wann du Tapferkeit brauchst? Dann, wenn du Angst hast und dir die Knie schlottern. Sonst musst du nicht tapfer sein.
[22:23] Und Zwingli wusste, alle Reformatoren wussten es, sie haben Tag für Tag ihren Kopf riskiert für die Wahrheit. um Gottes Willen tut etwas Tapferes.
[22:39] Nun Luther stand im Jahre 1521 bereits unter dem Kirchenbann des Papstes.
[22:52] Er war frei zum Abschuss. Und dann muss er sich vor dem Reichstag zu wormen. Wisst ihr, vor wem er sich verantworten musste? Wisst ihr, wer dort angetanzt ist? Der Kaiser.
[23:05] Kaiser Karl der Fünfte ist da, als der Reichstag gehalten wird. Der Papst hat sein Urteil schon gesprochen und dann wird Luther aufgerufen zu widerrufen, sich von dem, was die Schrift lehrt, abzuwenden.
[23:25] Und ihr kennt die bekannten Worte. Luther sagt, hier stehe ich, ich kann nicht anders. Ich kann nicht anders.
[23:40] Meine lieben Freunde, unsere Herzen und unsere Gewissen sind in allererster Linie an Gott gebunden. und wir müssen den Leuten, wann immer die Zeit reif ist, vielleicht sagen, was die Apostel sagten.
[24:01] Urteilt ihr. Wem sollen wir, es geht nicht um Ungehorsam, mehr gehorchen. Es geht um Gehorsam.
[24:13] Wir sind auch dem Staat gegenüber Gehorsam, wenn wir die Strafe akzeptieren. Versteht ihr das? Aber wir machen nicht alles mit. Wir machen nicht, wir dürfen nicht.
[24:25] Jan Huss, ein Vorläufer der Reformation, er hat die Wahrheit auch festgehalten und wurde in Konstanz, nicht weit von hier, auf einem Scheiterhaufen verbrannt.
[24:40] Und wir alle wissen, aus den biblischen Berichten, dass die Propheten, die Apostel, ja Jesus selbst, viel Leid und Ungerechtigkeit erdulden mussten.
[24:51] Warum denkt ihr wohl, war das so? Weil sie einfach das Spiel mitgespielt haben, den Bückling gemacht haben, immer wenn man es von ihnen verlangt hat? Das war nicht der Grund.
[25:07] Sie haben nicht nur Leid und Ungerechtigkeit ertragen, nein, viele wurden ernsthaft bedroht für ihren Gehorsam gegenüber Gott und nicht wenige wurden mit dem Tod bestraft, eigentlich die meisten.
[25:21] Jesus sagt zu Israel, ihr, die die Propheten umbringt, das gängige Establishment hat die Propheten umgebracht.
[25:33] Von den Aposteln wissen wir, dass elf definitiv umgebracht wurden, bei Johannes wissen wir es nicht, aber sie haben ihn zumindest mal isoliert. Sie haben ihn in Quarantäne geschickt, auf Patmos, damit er nicht mehr wirken kann.
[25:51] Und Jesus selbst, der nun wirklich nie irgendetwas falsch gemacht hat, den haben sie auch umgebracht.
[26:07] Die Kirchenschichte bestätigt diese Wahrheit. Und vielleicht habt ihr diesen Satz schon mal gehört, das Blut der Märtyrer ist der Same der Gemeinde.
[26:21] Wisst ihr, was der Begriff Märtyrer bedeutet? Ist ganz interessant und wichtig. Ein Märtyrer ist nicht einer, der glorios daherkommt und sich mutig in den Tod stürzt, weil er das eine tolle Sache findet.
[26:34] Ein Märtyrer bedeutet schlicht und einfach Zeuge. Ein Märtyrer ist ein Zeuge. Und um seines Zeugnisses willen, und daraus wurde diese Anwendung abgeleitet, so viele Zeugen des Evangeliums wurden hingerichtet, dass wir heute mit Märtyrer meistens das verbinden, dass jemand sterben muss.
[27:03] Aber es ist ein Zeuge. Und weil die Zeugen eben nicht die Klappe gehalten haben und sich nicht irgendwo verkrochen haben, deshalb sind sie zu Märtyren geworden.
[27:18] Und das trifft nicht nur auf die Vergangenheit zu, nein, bis auf den heutigen Tag, für uns ist es noch fremd, und ich wünsche es uns nicht, versteht mich nicht falsch, aber ich denke, wir müssen uns vorbereiten, weil bis auf den heutigen Tag ertragen Christen an vielen Orten auf dieser Welt Leid, Verfolgung, Tod.
[27:41] Warum? Weil sie Gott mehr gehorchen, als dem, was irgendjemand meint, von ihnen fordern zu können und zu dürfen.
[27:53] Jesus ermutigt seine Jünger. Schon in den Glückseligpreisungen, und das ist eine, die wir wahrscheinlich gerne ignorieren, es ist die letzte, es ist nach dem Sanftmut und Frieden stiften, nach Gerechtigkeit trachten, man denkt, wow, das ist doch richtig gut, und wohin führt es?
[28:19] Matthäus 5, Vers 10, glückselig, hör zu, die um der Gerechtigkeit, und zwar Gottes Gerechtigkeit, glückselig, ja, es ist hart, ich sage nicht, dass es sich gut anfühlt, das sagt Jesus auch nicht, es ist gut, Glückseligkeit, es gibt nichts Höheres, glückselig, die um der Gerechtigkeit Willen verfolgten, denn ihrer ist das Reich der Himmel, die, die bereit sind, Zeuge zu sein, bezeugen damit, dass Gottes Gerechtigkeit wirklich in ihnen ist und wirkt, das ist das Merkmal, derer, die in den Himmel eingehen, das ist das, was Jesus hier bestätigt und weil es so schockierend ist und so schwierig anzunehmen, ist das die einzige glückselig
[29:25] Preisung, die wiederholt wird, damit wir es nicht verpassen. Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse, lügnerisch gegen euch reden um meinetwillen, weil ihr zu mir haltet.
[29:49] Freut euch. Freust du dich? Jesus sagt, freut euch und frohlockt.
[30:06] Warum? Warum in aller Welt soll das Freude bewirken in uns? Hier ist der Grund, er liefert ihn. Denn euer Lohn ist groß, nicht hier, aber in den Himmeln.
[30:22] Denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. die einzige glückselig preisung, die zweimal wiederholt wird.
[30:37] Und ich denke, es ist offensichtlich, warum? Paulus bestätigt das, was Jesus hier lehrt, ganz kurz, in einem Pastoralbrief, nein, in seinem letzten, das ist der letzte Brief, den er schreibt.
[30:53] Und es ist ziemlich gegen Ende des letzten Briefes, den er schreibt. Und es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass die Hirten der Herde verstehen, was ihre Aufgabe ist.
[31:06] Und folgendes ruft der Timotheus in Erinnerung, 2. Timotheus 3, Vers 12, alle, alle, aber, die gottesfürchtig, gottwohlgefällig leben wollen, ist deine Entscheidung.
[31:30] Aber mit der Entscheidung ist es auch deine Verantwortung. Willst du das? Die, die das wollen, werden verfolgt werden.
[31:45] Wann, wie, welches Maß, keine Ahnung, das absolut. Das ist eine ewige Wahrheit. Im Alten Testament beschrieben und illustriert, in der Entstehungszeit der Gemeinde dokumentiert und in der Kirchengeschichte befinden sie überall.
[32:13] Überall. Und ist dir bewusst, Jesus hat nie einen Hehl aus dieser Sache gemacht. Hat nicht versucht, dieses, naja, ganz ehrlich, das ist unangenehm, niemand will verfolgt werden, niemand will geschmäht werden, niemand will, dass man schlecht über ihn redet.
[32:30] Aber Jesus hat nie einen Hehl daraus gemacht. Das sage ich dann ganz am Schluss. Erst versuche ich es irgendwie reinzulocken mit den netten Dingen. ist vielleicht lassen wir es auch ganz weg.
[32:43] Jesus wäre nicht gerecht und wahrhaftig. Würde er das machen und er macht das auch nie. Nirgendwo. Er hat nie einen Hehl daraus gemacht, was es denn bedeutet, ein Jünger Jesu zu sein.
[32:58] Nein, vielmehr am letzten Abend, den er mit seinen Jüngern verbringt, nutzt er die Zeit, um sie zu trösten und um sie vorzubereiten auf das, was kommen wird.
[33:15] Und er tut es, indem er ihnen die Wahrheit sagt und erinnert sie daran. Mich haben sie verfolgt, euch werden sie verfolgen.
[33:27] Mich haben sie gehasst, euch werden sie hassen. Johannes 16, 33, in der Welt, und in der leben wir, werdet ihr Bedrängnis haben.
[33:40] Aber, jetzt kommt das große Aber, seid getrost. Was ist unser Trost? Denn ich habe die Welt überwunden.
[33:54] Das heißt nicht, dass wir sorgenfrei dem Himmel entgegenschweben. Das hat er nie, nie behauptet. Wenn ihr die Evangelien lest, überall, wo Leute zu Jesus kommen und sogar ihre Absicht bekunden, Jünger Jesu zu werden, was macht er immer?
[34:15] Er fordert sie auf, die Kosten zu überschlagen. Und viele gehen weg.
[34:27] Und er rennt ihnen nicht nach. Und er biegt die Botschaft nicht zurecht, damit sie den Leuten besser schmeckt. Die Wahrheit ist wahr.
[34:42] Und sie soll verkündigt werden. Das ist alles. Was sie wirkt, das ist Sache des Herrn. Deine, meine Aufgabe ist sie festzuhalten.
[34:55] Und treu weiterzugeben. Nun, nach diesen einleitenden Gedanken wollen wir zurück zum Text.
[35:08] Und ich will euch vor Augen führen, wie es um die Rechtsprechung in den Tagen Jesus stand und was Jesus diesbezüglich lehrt.
[35:18] Weil damit beginnt er. Darauf nimmt er Bezug in Vers 39. Und er nimmt Bezug auf etwas, das heißt Lex talionis.
[35:30] Lex talionis. Nun, steht nicht da, aber das ist das, worum es geht. Was ist dieses Lex talionis? Nun, Lex talionis heißt nichts anderes als Gesetz der Vergeltung.
[35:45] Gesetz der Vergeltung. Und es regelt die verhältnismäßige Bestrafung für Vergehen, es muss verhältnismäßig sein, durch die entsprechenden öffentlichen Organe.
[36:02] Auge um Auge ist für den Gerichtssaal, nicht fürs Wohnzimmer. Gerichtssaal, auch nicht Kinderzimmer. Naja, da passiert es manchmal einfach, obwohl sie es noch nicht gelernt haben, aber es ist nicht richtig.
[36:18] Okay? Es regelt die verhältnismäßige Bestrafung für Vergehen durch die entsprechenden öffentlichen Organe, die den Auftrag gefasst haben, die gerichtliche Rechtsprechung, damit Ordnung herrscht, auszuüben.
[36:35] Und dieses Prinzip Lex talionis, das war im ganzen Nahen Osten der damaligen Zeit, man kann eigentlich sagen, überall verbreitet.
[36:48] Das war die gängige Gerichtspraxis. Nun, Jesus verfolgt hier ein Ziel, indem er dieses Lex talionis erklärt, nämlich was ist das Ziel?
[37:03] Nun, das Ziel ist einerseits, sicherzustellen, was der Geltungsbereich ist, um infolgedessen auszuschließen, dass persönliche Rache und Vergeltungsakte ausgeübt werden.
[37:18] Und man sagt, naja, steht ja hier, Auge um Auge, Zahn um Zahn, ich habe nichts anderes gemacht. Da gehört es nicht hin. McGarty schreibt Folgendes, das Gesetz legt dieses Prinzip fest, um die Vergeltung auf das zu beschränken, was gerecht ist.
[37:37] Hier einige Textstellen aus dem Alten Testament, wo wir das wortwörtlich finden. Und wir finden das auch in anderen Gesetzestexten der damaligen Zeit, in anderen Kulturen.
[37:50] Hier aber 2. Mose 21, Vers 24, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß, Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme.
[38:04] Ah, jetzt kommt die Anwendung. Und wenn jemand in das Auge seines Knechtes oder in das Auge seiner Magd schlägt und es zerstört, naja, dann soll man nicht ihm auch das Auge ausstechen.
[38:19] Das bedeutet es nicht. Wisst ihr, die Bedeutung des Wortes ist das Entscheidende. Wir müssen verstehen, was es bedeutet. Hier kommt eine Erklärung. Was ist verhältnismäßig?
[38:30] So soll er ihn frei entlassen für sein Auge. Nicht der Knecht soll ihm das Auge ausstechen. Verhältnismäßig eine gerechte Strafe ist, lass ihn frei.
[38:43] 3. Mose 24, 20 bis 22. Diese Sache kommt oft vor, weil, naja, ich glaube nicht, dass es damals schon so viele Anwälte wie heute gab, aber heute ist er verrückt.
[38:57] Eltern gehen mit dem Anwalt zur Notenbesprechung in die Schule, weil sie Recht haben wollen. Das verrückt. Keine Ahnung von Gerechtigkeit.
[39:10] Von Gottes Gerechtigkeit. Und diese Sache kommt immer wieder. Warum? Weil es ist so wichtig, dass Ordnung herrscht. Öffentlich, gesellschaftlich, aber dann in einem zweiten Schritt, wie Jesus es aufzeigt, vor allem auch in unserem persönlichen Leben.
[39:24] 3. Mose 24, 20 heißt es, Bruch um Bruch, Auge im Auge, Zahn um Zahn. Wie er einem Menschen eine Verletzung zufügt, so soll ihm zugefügt werden.
[39:36] Aber wisst ihr, ihr müsst alles lesen. Hier könnte man wieder sagen, naja, wie du mir, so ich dir. Okay, let's go. Nein. Wer ein Vieh totschlägt, soll es erstatten.
[39:51] Wer aber ein Menschentod schlägt, der soll getötet werden. Einerlei Recht sollt ihr haben. Wie der Fremde, so soll der Einheimische sein, denn ich bin der Herr, euer Gott.
[40:07] Das ist der Grund. Ich habe es euch verordnet. So sollt ihr mit diesen Dingen umgehen. Und eine letzte Stelle, 5. Mose 19, 18 bis 21. Und die Richter sollen genau nachforschen.
[40:22] Egal ob Fremde oder Einheimische. Egal ob arm oder reich. Sie sollen ihre Arbeit machen. Die Richter sollen genau nachforschen. Und siehe, ist der Zeuge ein falscher Zeuge, hat er Falsches gegen seinen Bruder bezeugt, so sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun beabsichtigte.
[40:43] Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. Das ist ein Auftrag an die Obrigkeit. Und die Übrigen sollen es hören und sich fürchten und fortan nicht mehr eine solche böse Tat in deiner Mitte begehen.
[41:00] Und dein Auge soll nicht verschonen. Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß. Eigentlich ist es einfach ein Aufruf an die Rechter, unparteiisch gerecht zu rechten, egal wer vor ihnen steht.
[41:18] Indem sie das Prinzip aber auch richtig verstehen. Es soll eben sichergestellt werden, dass die Vergeltung dem Vergehen entspricht und nicht völlig unverhältnismäßig ist.
[41:33] Und es soll vermieden werden, dass was in der öffentlich-rechtlichen Rechtsprechung gilt, nicht fälschlicherweise, wie es damals der Fall war, übernommen wird und dann noch falsch verstanden wird im persönlichen Bereich.
[41:49] Was Jesus hier also macht, ist ganz wichtig. Er ändert weder das Gesetz, noch widerspricht er ihm. Er erklärt, wie so oft in diesem Abschnitt, vielmehr dessen wahre Bedeutung und Anwendung im Leben und bestätigt es somit.
[42:11] Er erfüllt es. Er bringt es zur Fülle dessen, wozu es gegeben ist. Ganz wie es eingangs in Matthäus 5, 17 bis 20 erklärt hat. Und er will zwei Dinge klar machen.
[42:27] Zwei Ziele. Die Gerichte sollen darauf achten, gerecht zu richten, alle sind gleich und verhältnismäßige Strafen zu erlassen. Und im nächsten Schritt erklärt er dann, wie gelebte Gerechtigkeit im persönlichen Leben aussieht.
[42:47] Das ist das nächste. Das ist dann ab Vers 39. Und wisst ihr, schwache, arme, fremde, ah, schon fast Programm, dass sie den Kürzeren ziehen, oder?
[43:01] Dass sie Gefahr laufen, irgendwo ungerecht behandelt zu werden. Weil man es ja kann. Und niemand etwas dagegen unternimmt.
[43:13] Aber das entspricht genauso wenig der Gesinnung Gottes wie eine unverhältnismäßige Bestrafung für ein Vergehen. Stellt euch Folgendes vor. Und in gewissen Regionen ist das die Handhabe.
[43:27] Ein Kind, das Hunger hat, stiehlt einen Leib Brot. Und wenn es erwischt wird, wird ihm die Hand abgehackt.
[43:39] Das ist weder verhältnismäßig noch gerecht. Gott will vorbeugen durch ein richtiges Verständnis, dass ungerechte und unverhältnismäßige Bestrafung nicht stattfinden.
[44:03] Und er will genauso wenig, dass die Armen und Schwachen und Hilflosen unterdrückt und ausgebeutet werden. Und sie auch kein Ohr kriegen vor Gericht.
[44:15] Die Pharisäer, die hat das nicht interessiert. Die nahmen keine Rücksicht auf niemanden, außer auf sich selbst. Die Armen und Schwachen waren für sie gefundenes Futter.
[44:27] Sie verachteten sie. Wirklich, sie verachteten sie. Benachteiligten sie. Haben sie ausgenommen, wie sie nur konnten.
[44:38] Denkt an die Geschichte der armen Witwe, wo die Pharisäer ihnen doch tatsächlich den letzten Rappen aus der Tasche rausschwatzen. Sie hätten sich um die Witwe kümmern müssen und nicht die Witwe ausrauben bis aufs letzte Hemd.
[44:55] Was für eine Schande. Was für ein verdrehtes Verständnis von Recht und Gerechtigkeit. Naja, aber es hat sich nicht viel verändert, oder?
[45:06] Jeder nimmt, was er kriegen kann, ohne Rücksicht auf Verluste und naja, jeder ist sich selbst der Nächste, es sorgt sich ja sonst niemand um mich, oder? Das ist nichts Neues. Das war damals so und es ist heute leider auch eine weit verbreitete Realität.
[45:24] Nun, Gottes Mandat an die Obrigkeit ist solchen Dingen vorzubeugen. Alle sind gleich, die Strafe soll gerecht und verhältnismäßig sein.
[45:39] Doch nun, was in der offiziellen Rechtsprechung gut und sinnvoll ja von Gott verordnet ist, das kann nicht immer einfach eins zu eins übernommen werden in unserem persönlichen Leben.
[45:52] Was meint Jesus damit? Ganz einfach, er illustriert es anhand von einigen Beispielen in den Versen 39 bis 42. Dort zeigt er nämlich auf, wie, wie sich jemand verhält.
[46:09] Was sind die Merkmale einer Person, die, wie es in den Seligpreisungen heißt, nach Gerechtigkeit hungert und dürstert.
[46:21] Jemand, der wirklich ein gerechtes Leben führen will vor dem Herrn. Wie sieht das aus? Nun, heute fassen wir das nur kurz zusammen.
[46:34] Nächsten Sonntag gehen wir mehr drauf ein, aber hier das Wichtigste. Alles, was Jesus lehrt in den Versen 39 bis 42 und folglich von seinen Jüngern erwartet, deshalb lehrt er es.
[46:50] Er lehrt es, weil er will, dass sie wissen, wie man Gerechtigkeit Gottes richtig lebt. Aber er lehrt es nicht nur, er lebt es.
[47:06] Passt auf, er ist unser großes Vorbild und wir wissen, dass der Knecht, eigentlich steht auf der Sklave, nicht über seinem Herrn steht, richtig?
[47:19] also wenn er es tat, haben du und ich, egal wie du es drehst und wendest, keine Entschuldigung ist nicht zu tun.
[47:34] Wir können uns nicht drücken. Wir können es, aber wir sollen es nicht. Vers 39, ich aber sage euch, widersteht nicht dem Bösen.
[47:48] Ach komm, ist nicht dein Ernst. Echt jetzt? Als böse Menschen Jesus ungerecht behandelten, ließ er es geschehen.
[48:06] Er verteidigte sich nicht. Sich persönlich. Er verteidigte sich nicht. Wenn du auf die Wange geschlagen wirst, halte die andere hin.
[48:18] Jesus wurde nicht nur auf die Wange geschlagen. Er wurde regelrecht misshandelt und erniedrigt, gefoltert.
[48:33] Matthäus 26, lesen wir davon, Vers 27, dann spiehen sie, sie haben ihn, das ist eine Ohrfeige, die Wange, okay? sie spiehen ihm ins Gesicht und schlugen ihn mit Fäusten.
[48:49] Einige aber schlugen ihm sogar ins Angesicht. hat er sich gewehrt? Nein. Und dem, der mit dir vor Gericht gehen und dein Untergewand nehmen will, dem lass auch das Oberkleid.
[49:11] Nun, sein Gewand haben sie ihm abgenommen und gewürfelt, gezockt, wer es bekommt. Wir wissen es nicht genau, aber er war wahrscheinlich fast oder komplett nackt als am Kreuz hin.
[49:29] Was für eine Erniedrigung. Was für eine Schande. Dann heißt es, wenn einer will, dass du eine Meile mit ihm gehst, geh eine extra Meile.
[49:41] Der Kontext ist, dass die römische Besatzungsmacht das Recht hatte, die Bürger Israels zu zwingen, ihre Ausrüstung für eine Meile zu tragen, was natürlich eine unheimliche Demütigung war.
[49:54] Du willst doch nicht das Leben deiner Besatzer einfacher machen. Jesus sagt, keine extra Meile. Nun, er trug er trug nicht nur die Ausrüstung eines römischen Soldaten und er ging auch nicht nur eine extra Meile, nein, er niedrigte sich und demütigte sich und beugte sich willig, willig unter die mächtige Hand Gottes, und ging und ging den ganzen Weg nach Golgatha und ans Kreuz.
[50:37] Nicht nur eine extra Meile. Er ging den Weg, den niemand sonst gehen kann und dort trug er nicht irgendeine irdische Last, sondern er trug die Sünde der ganzen Welt.
[50:49] Jesus lebt. Und er ging an dieses Kreuz, um Gerechtigkeit zu wirken.
[51:06] Für dich und für mich, für alle, die da glauben, zu tun, damit wir dann aber auch gerecht leben. Als er am Kreuz hing, betete er nicht zum Vater, Vater, übe Vergeltung für das, was sie an mir getan haben, sondern vergib ihn.
[51:29] Vergib ihn. Und als der Verbrecher, es heißt ja ganz am Schluss, wenn jemand dich bittet, dann weise ihn nicht ab. Und das ist die letzte Bitte. Der Verbrecher am Kreuz, er hing zurecht dort, kommt mit einer Bitte zu unserem Herrn.
[51:48] Und das Einzige, was er sagt, ist, Gedenke meiner. Vergiss mich nicht. Auch hier erfüllt Jesus.
[52:02] Er weiß den, der bittet, nicht ab, sondern antwortet ihm. Stellt euch das vor. Der hatte nichts mehr tun können. Er hing nur am Kreuz. Aber er hat begriffen, du bist der Herr.
[52:14] Du bist der Retter. Du allein kannst Rettung wirken. Und der Herr sagt zu ihm diese wunderbaren Worte. Heute. Jetzt. Heute wirst du, Verbrecher, mit mir, Gottes Sohn, im Paradies sein.
[52:37] Verrückt. Als Johannes der Täufer Jesus sieht und ihn vorstellt, sagt er, siehe das Lamm Gottes, das gekommen ist, der Weltsünde hinwegzunehmen.
[52:51] Und Jesaja beschreibt das Lamm Gottes in Kapitel 53, 7 wie folgt. Er wurde misshandelt, aber er beugte sich.
[53:04] Er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf. wie ein Lamm. Wie ein Lamm. Wie ein Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scheren und er tat seinen Mund nicht auf.
[53:23] Am kommenden Sonntag feiern wir das Auferstehungsfest. Viel besserer Name als Ostern. Wir feiern die Auferstehung unseres Herrn.
[53:36] Und dann wollen wir den Fokus nochmal auf ihn richten, auf das Lamm Gottes und das, was wir jetzt nur kurz angetönt haben, vertiefen und erkennen.
[53:47] ihn erkennen. Die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, das ist nämlich das, was Paulus erkennen will, nachdem er begriffen hat in Philippa 3, 9, dass seine Gerechtigkeit nichts taugt, sondern die von Gott.
[54:08] Und wer diese Gerechtigkeit bekommen hat, will ihn erkennen, die Kraft seiner Auferstehung, die Gemeinschaft seiner Leiden, das hat alles mit Ostern zu tun. Nein, mit dem Auferstehungsfest.
[54:22] Und als solche, denen Gott alle Schuld vergeben hat, wollen und sollen wir Vergebung und nicht Vergeltung üben. Wie wir es gerade kurz am Beispiel Jesu gesehen haben, denn Vergelten ist menschlich, das ist natürlich, das kann jeder, darin sind wir super.
[54:40] Das müssen wir nicht mal üben. Aber Vergeben ist göttlich. Und weißt du, Vergeltung ist nie gut. Und Rache ist nie süß.
[54:54] Sie sind bitter und böse durch und durch. und so gilt uns, was wir im zweiten Korintherbrief lesen, Kapitel 5, wo wir einerseits daran erinnert werden, dass die Liebe Christus uns drängt.
[55:14] Die Liebe, die er für uns hat, die Liebe, die wir für ihn haben, weil er uns zuerst geliebt hat, drängt uns hinzugehen. und wie es in 2.
[55:25] Korinther 5, 20 dann heißt, so sind wir nun Gesandte an Christi statt, als ob Gott durch uns ermahnte. Wir bitten an Christi statt, lasst euch versöhnen mit Gott.
[55:38] Denn der, der Sünde nicht kannte, hatte er für uns zur Sünde gemacht. Warum? Hier habt ihr es. Damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
[55:53] Dass wir gerecht werden, um gerecht zu leben. Damit wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm.
[56:05] Lass mich beten, bevor wir im Anschluss dann noch ein Lied hören. Vater im Himmel, das Lamm Gottes, der König kommt als Knecht.
[56:22] Er niedrig sich und ist gehorsam bis zum Tod, ja zum Tod am Kreuz. Jesus, du hast dich schlagen lassen, anspeien lassen, verhöhnen lassen.
[56:36] Du wurdest misshandelt, gefoltert, gedemütigt, bis auf die Knochen und mit deiner Last beladen, wir können es uns gar nicht vorstellen, dass du am Kreuz hiegst und nicht nur die Last eines Soldaten trug, sondern die Sünde der ganzen Welt.
[56:57] Herr, lass uns in dieser Woche, die vor uns liegt, uns wirklich vorbereiten auf dieses Auferstehungsfest und erkennen das Lamm, und dem Johannes sagt, sieh, schau genau hin, das ist er, das ist das Lamm Gottes und schau genau hin, wie der Weg des Lamm, dem Lamm nach beschaffen ist, weil dir folgen wir nachher, hilf uns, vergib uns, wo wir uns fürchten, wo wir uns schämen, ein Zeuge des Evangeliums zu sein, stärke uns am inneren Menschen und lass uns dir treu nachfolgen und festhalten an der Wahrheit deines Wortes.
[57:44] Amen. Amen. Amen. Amen. Amen.