Die richtige Antwort auf die Sünde

Predigt Image
Prediger

Stefan Moser

Datum
25. Mai 2025

Transkription

Disclaimer: this is an automatically generated machine transcription - there may be small errors or mistranscriptions. Please refer to the original audio if you are in any doubt.

[0:00] Lass mich mit einer indiskreten Frage beginnen. Hast du nicht auch schon einmal gedacht, dass Sünde gar nicht so schlimm sei?

[0:13] ! Geht es dir manchmal so wie mir persönlich, dass ich zwar die Konsequenz, die Strafe, die Folge der Sünde hasse, nicht aber die Sünde an sich?!

[0:26] Ein bekannter Mann im Laufe der Kirchengeschichte betete einmal in etwa wie folgt. Herr, schenk mir Enthaltsamkeit! Doch noch nicht jetzt.

[0:40] Augustinus war eine gewisse Zeit in seinem frühen Leben dafür bekannt, ein sexuell ausschweifendes Leben zu führen. Immer mehr kam er an den Punkt, da er erkannte, dass dieser Lebensstil nicht zu Gottes Heiligkeit passt.

[0:53] Es begann sich in ihm etwas zu regen, ein Wunsch nach Heiligung, doch nicht vollständig. Und so betete er dieses bekannt gewordene Gebet.

[1:04] Mach mich heilig, beziehungsweise schenk mir Enthaltsamkeit, doch beeile dich nicht allzu sehr damit. Ich weiss nicht, was du darüber denkst, wenn du diese Sätze von Augustinus hörst, doch ich bitte dich, mach dir nichts vor.

[1:21] Du bist aus demselben Holz geschnitzt. Leugnen wir nie die Tatsache der innewohnenden Sünde, der alten Natur in uns.

[1:31] Auch für ein Kind Gottes besteht diese grosse Gefahr, diese alte Natur, die in uns lebt, irgendwie klein zu reden oder ihre Wirkung, ihr Potenzial zu unterschätzen.

[1:47] Und so beten auch mal Kinder Gottes. Mach mich heilig, wie du heilig bist, doch beeile dich nicht zu sehr damit. Es kommt mir fast so vor, dass Kinder Gottes von Zeit zu Zeit einem Süchtigen gleichen.

[2:08] Der sagt, ab morgen, ab morgen will ich anders leben, ab morgen kein Alkohol, kein Nikotin mehr, keine Pornografie mehr. Ab morgen werde ich mich ändern.

[2:19] Noch dieses eine Mal. Und dann mache ich es anders. Sollten dir diese einleitenden Gedanken allesamt fremd sein, bitte dich trotzdem, bleibe hier und mach dir Notizen zu seelsorglichen Zwecken.

[2:36] Ich bin sicher, früher oder später wirst du es in Bezug auf deine Geschwister brauchen können. Falls es dir aber eher so geht wie mir persönlich immer mal wieder, dann hör umso genauer zu.

[2:50] Es sind Gedanken, die wichtig sind, die uns das Wort Gottes heute Morgen vorstellen möchte. Denn es ist auf der einen Seite zwar Tatsache, dass wir durch Christi Sühnewerk am Kreuz gemäss 2. Korinther 5,21 eine neue Schöpfung wurden.

[3:08] Nein, das steht davor. 5,21 wurde uns Christi Gerechtigkeit, das heisst Gottes eigene Gerechtigkeit angerechnet.

[3:20] Gemäss deinem Stand bist du heilig wie Christus selbst. Doch auf der anderen Seite merken wir und wissen wir, diese alte Natur, das Fleisch, wie es die Bibel auch nennt, das haftet noch an uns.

[3:36] Viele Stellen in der Schrift zeigen uns diese Gegensätze immer wieder auf. Insbesondere tut das Paulus im Römerbrief, in diesen bekannten Versen. Doch Kinder Gottes sind heilig gemacht, ihrem Stand gemäss.

[3:54] Und in der Praxis, im Alltag sollen sie nun heilig leben, wie der, der sie berufen hat. Ihr kennt den Vers im 1. Petrusbrief. Ich möchte ihn einleitend aufschlagen.

[4:05] 1. Petrusbrief, Kapitel 1. Das ist noch nicht der Predigtext, aber ich möchte euch optimal darauf vorbereiten. Und ich lese daher 1. Petrus 1, Abvers 13.

[4:18] Petrus sagt hier, Denn es steht geschrieben, Seid heilig, denn ich bin heilig.

[4:54] Ich denke, diese Worte von Petrus, die sind unzweideutig. Sie sind in der Bedeutung klar. Wir verstehen sie. Wir wissen, was er hier sagen will. Und ich denke, diesen Vers zeigt uns als Kinder Gottes auf, dass das Thema Heiligung nicht ein Thema für morgen ist.

[5:12] Ja, natürlich, morgen ist auch ein Thema, aber wir beginnen nicht morgen damit, uns damit auseinanderzusetzen, sondern heute, wenn wir diese Worte, wenn wir diesen Auftrag vor uns haben, sollten wir die Gedanken in unser Herz reinlassen.

[5:28] Und dieser heutige Morgen soll uns alle zusammen neu wiederum daran erinnern, dass das Thema der Heiligung für Kinder Gottes immer da sein sollte.

[5:42] Ein Kind Gottes muss eine ganz konkrete, klare Antwort auf die Tatsache der Sünde um uns herum haben.

[5:53] Ja, die Sünde fordert uns auf im Alltag. Sie fordert uns heraus. Und es braucht eine Reaktion darauf. Und du musst wissen, wie diese aussieht. Und somit ist das Thema vom heutigen Morgen die einzige Reaktion auf die Sünde.

[6:10] Und wir möchten uns heute mit der Sünde befassen, um zu verstehen, wie Gott sie sieht und wie deine ganz konkrete, praktische Reaktion darauf aussehen soll.

[6:24] Darum wird es heute Morgen gehen. Und wir lesen gemeinsam einen einzigen Vers. Im Kolosserbrief, Kapitel 3, Vers 5. Lag mir drauf, Kolosser Kapitel 3.

[6:39] Ich lese hier Vers 5, wo Paul schreibt, Tötet nun eure Gelieder, die auf der Erde sind. Hurerei, Unreinheit, Leidenschaft, böse Lust und die Habsucht, die Götzendienst ist.

[6:54] Und ich habe heute Morgen einen einzigen Punkt. Es geht um deine Reaktion, um deine schriftgemäße Reaktion gegenüber der Sünde.

[7:05] Die Sünde ruft. Wie wirst du antworten? Vielleicht denkst du jetzt, das kann jetzt nicht dein Ernst sein.

[7:21] Dieser eine Vers, du willst mit uns eine Stunde lang über Sünde sprechen, Kolosser hätte so unendlich viel mehr zu bieten. Lies doch einfach mal das ganze Kapitel.

[7:33] Dann siehst du, was Paulus für wunderbare Dinge aufschreibt. Ich bin davon überzogen, dass dieser eine Vers für eine Predigt genug Inhalt bietet.

[7:46] Und ich möchte euch einfach gleich von Anfang an mitgeben, wir müssen in der Gemeinde über Sünde sprechen. Wir sprechen über Sünde in der Gemeinde.

[7:59] Doch manchmal gehen wir zu schnell zum nächsten Punkt. Wir handeln uns das Thema manchmal zu schnell ab. Ich meine, dass die Schrift dem Thema der Sünde einen guten Teil Platz einräumt.

[8:15] Und deshalb möchten wir uns heute Morgen auch einen guten Teil Zeit dafür nehmen. Und glaubt mir eins, der Schlüssel für ein gesegnetes, für ein glückseliges Leben als Kind Gottes, hängt exakt mit diesem Thema zusammen.

[8:36] Wie ist dein Umgang mit der Sünde? Und so möchten wir diesen Vers miteinander anschauen. Und ja, es ist herausfordernd.

[8:48] Und ja, das Wort spricht hier deutlich zu uns in einer klaren Sprache. Aber es ist Gottes Wort. Es steht hier in seinem Wort geschrieben. Und somit wollen wir nun versuchen, gemeinsam diesen Vers zu verstehen.

[9:03] Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind, sagt Paulus. Was können wir in diesen wenigen Worten entdecken?

[9:14] Ich möchte hier drei Dinge festhalten. Zunächst einmal haben wir hier einen klaren Befehl. Einen Auftrag, der lautet, tötet.

[9:27] Dann haben wir eine Begründung. Das ist das kleine Wörtchen nun oder daher, deshalb oder darum. Es wird also begründet.

[9:38] Das ist schon hilfreich. Wenn ich jemanden töten soll, möchte ich schon noch ein bisschen mehr wissen dazu. Und schlussendlich sehen wir in diesen wenigen Worten auch eine genaue Beschreibung dessen, was denn getötet werden soll.

[9:53] Ich lese zur Zeit, also mehr sporadisch als fortlaufend, in einem Buch. Und das handelt über den Mossad, den israelischen Geheimdienst.

[10:06] Und ich erinnere mich daran, dass im letzten Kapitel eine Mission beschrieben war. Da hatten die Agenten einen Auftrag, in Dubai einen iranischen Waffenhändler auszuschalten. Und mir fiel einfach auf, dasselbe Muster, wie wir es heute in diesem Vers vor uns hatten, habe ich auch dort angetroffen.

[10:23] Die Agenten hatten einen klaren Auftrag. ZP, ausschalten. Es gab in diesem konkreten Fall sogar eine Begründung.

[10:34] Diese Person ist ein Waffenhändler und die unterstützt die Hamas mit Waffen im Kampf, im Terror gegen Israel. Und schlussendlich gab es eine ziemlich ausführliche Beschreibung.

[10:46] Es sollte keine Verwechslung vorliegen bei dieser heiksen Mission. Die Person wurde über lange Zeit beschattet. Es gab ein Personenprofil. Man wusste über sämtliche Gewohnheiten Bescheid. Wo geht sie einkaufen?

[10:58] Wie sieht der Tagesablauf aus? Wann ist sie ungefähr wo anzutreffen? Es sollten alle Missverständnisse ausgeräumt werden. Und so gingen diese Agenten mit dem klaren Auftrag dorthin und setzten das dann auch um.

[11:15] Übertragen in unserem Text, bist du als Kind Gottes wie ein Agent, wie ein Sniper unterwegs, mit dem Auftrag etwas zu töten. Das sagt uns dieser Text.

[11:26] Ich möchte diese drei Punkte, die ich angesprochen habe, der Auftrag, die Begründung und die genaue Beschreibung jetzt ein bisschen vertiefen.

[11:41] Beginnen wir mit dem Auftrag, tötet. Es ist eindeutig. Es lässt keinen Spielraum offen. Und der Unterschied, ob jemand bloß verletzt wird oder ob man ihm das Leben beraubt, der ist ziemlich gross.

[11:56] Aber die Aussage hier ist klar. Es geht nicht um ein Verwunden. Es geht um ein Auslöschen. Es geht um etwas sehr Radikales, was Paulus uns hier vorstellt. Es ist interessant, dass wir eigentlich in allen wortgetreuen deutschen Bibelübersetzungen keine Unterschiede feststellen.

[12:16] Da gibt es keine abgeschwächte Form davon. Alle schreiben, tötet. Klarer Auftrag. Wir haben als nächstes die Beschreibung dessen, was getötet werden soll.

[12:34] Ich ziehe diesen Punkt absichtlich der Begründung, weshalb wir das tun sollen, kurz vor. Wir kehren darauf zurück. Also uns wird nun ein Personenprofil geliefert, im übertragenen Sinne.

[12:47] Wir müssen wissen, wer ist diese ZP, die hier getötet werden soll. Und der Paulus sagt, tötet eure Glieder. Und er geht noch ein bisschen weiter.

[12:58] Eure Glieder, die auf der Erde sind. Ja, mein lieber Freund, du bist gemeint. Weshalb du gemeint bist, werden wir dann gleich noch sehen.

[13:13] Wir sehen das dann im Textzusammenhang in Versen 1 bis 4, dass Paulus von dir als einem Kind Gottes spricht. Er schreibt, tötet die Glieder.

[13:25] Und auch hier wiederum eigentlich übersetzen das alle gleich. Hier sind die Glieder gemeint, die auf der Erde sind. Es gibt aber eine interessante Nuance in der Mengeübersetzung.

[13:36] Dort wird übersetzt, tötet eure Glieder, die an der Erde haften. Na gut, wie kann ein Glied an der Erde haften?

[13:50] War Paulus seiner Zeit voraus, sprach prophetisch von den Klimaklebern. Das dürfen wir nicht falsch verstehen. Es geht hier nicht um die Bewegung Fridays for Future bei diesem Auftrag.

[14:01] Ich glaube, uns ist klar, was die Bibel in Bezug auf Glied meint. Sollte das nicht der Fall sein, schlagen wir doch kurz auf in der Bergpredigt, Kapitel 5.

[14:14] Da verwendet der Herr Jesus den exakt gleichen Ausdruck. Matthäus Evangelium, Kapitel 5, in den Versen 29 und 30.

[14:29] Das hilft uns zu verstehen, wer was genau getötet werden soll. Wenn aber dein rechtes Auge dir Anstoß gibt, so reiss es aus und wirf es von dir.

[14:44] Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder umkomme, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde. Und wenn deine rechte Hand dir Anstoß gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir.

[14:56] Denn es ist besser für dich, dass eines deiner Glieder umkomme, als dass dein ganzer Leib in die Hölle komme.

[15:08] Wir sehen hier, der Herr Jesus benutzt die exakt gleichen Verse. Die exakt gleichen Worte dafür. Und ich glaube, uns ist klar, dass wir das im bildlichen Sinne verstehen sollen.

[15:23] Stellt euch das mal bildlich vor, wenn wir alle unsere Glieder entfernen würden, mit denen wir sündigen. Wobei das Gute ist, wir könnten es wahrscheinlich gar nicht mehr sehen, weil wir haben alle auch mehr als zweimal mit unseren Augen gesündigt.

[15:38] Also das ist im geistlichen, im übertragenen Sinne gemeint. Und das tut die Bibel sehr oft. Die Glieder, sie werden in Bezug auf Positives als Heiliges verwendet.

[15:48] Wir sind Glieder am Leibe Christi. Aber auf der anderen Seite sehen wir auch, dass die Sünde, die sündigen Taten oft mit unseren Gliedern gleichgesetzt werden.

[16:03] Ich habe es angetönt, wir werden nicht direkt aufgefordert, unsere Hände abzuhacken.

[16:15] Der Herr Jesus verwendet ein Bild und wir müssen dieses Bild verstehen. Was würde passieren, wenn wir unsere Hände abhacken? Wir würden mit anderen Dingen Sünde tun.

[16:26] Und wenn irgendwann nur noch die Gedanken da wären, dann würden wir weiter sündigen mit unseren Gedanken. Das Problem liegt tiefer. Nicht das, was die Sünde tut, ist das eigentliche Problem, sondern wir müssen wesentlich tiefer rein.

[16:41] Und es ist ganz wichtig, dass wir das heute Morgen verstehen. Wir wollen keine Symptombekämpfung machen. Wir müssen an den Brandherd ran.

[16:55] Schau. Jede sündige Tat ist ein Ausschluss von etwas. Es gibt verschiedene rostige Röhren in deinem Leben.

[17:06] Da sprudeln sündige, falsche Dinge hervor. Habsucht. Irgendwelche Begierden. Zorn. Unversöhnlichkeit. Neid. Nicht die Röhre ist das Problem.

[17:18] Diese Röhren werden allesamt von der einen und selben Quelle gespeist. Und das ist unsere alte, sündige, gefallene Natur. Es gibt eine Quelle.

[17:32] Und die Röhren transportieren das lediglich gegen aussen. Und es wird dann sichtbar. Die Lösung ist heute Morgen nicht, eine dieser Röhren zu verstopfen. Dann ist einfach mehr Druck auf einem anderen Rohr.

[17:44] Das Problem verlagert sich. Gehen wir zurück in Kolosser Kapitel 3.

[17:59] Wir sind also Paulus identifiziert ganz klar, um was es geht. Er nennt hier verschiedene Sünden in diesem Vers. Aber das ist nicht abschließend.

[18:09] Und ich möchte auch gar nicht allzu viel Zeit mit diesen einzelnen Begriffen verwenden. Denn weiter unten im Text geht es dann mit einer anderen Liste weiter. Aber es ist interessant, wenn wir diese Aufzählungen von sogenannten Sündenlisten vergleichen, sehen wir immer große Überschneidungen.

[18:25] Sei es im Epheserbrief, im Galaterbrief oder auch im Römerbrief. Hier, in diesem Zusammenhang, diese fünf Dinge, die er hier nennt, haben grob gesagt sehr stark etwas mit sexuellen, moralischen Sünden zu tun.

[18:40] Aber nicht nur. Der Grund ist genau das, was ich schon gesagt habe. Wir dürfen nicht einfach in Kategorien denken. Kategorie A, B und C.

[18:52] Weil wir machen dann automatisch das, dass gewisse Dinge schlimmer sind wie andere. Und wir neigen dazu, nur die ganz krassen Probleme, die ganz krassen Dinge, über die sich die Mitmenschen unterhalten, anzugehen.

[19:06] Und dann ziehen wir eine neue Fassade vor die verborgenen Dinge. Und die gehen wir nicht an. Und deshalb möchte ich nicht im Detail in die Einzelheiten verfallen und diese einzelnen Sünden anschauen.

[19:18] Es geht mir um das grosse Ganze. Es geht mir um die Sünde in meinem Leben, was durch die alte Natur immer wieder nach aussen kommt. Dieser Auftrag, der ist pauschal.

[19:30] Es geht um die Glieder, mehr Zahl. Und zwar die, die an der Erde haften. Was meint er damit? Es ist auch hier ein Bild dafür, für alles Gefallene, für die Schöpfung nach 1. Mose 3.

[19:46] Und wir sehen das eigentlich auch im Textzusammenhang. Da sehen wir immer wieder diesen Kontrast, diesen Gegensatz zwischen irdisch und himmlisch. Das, was hier unten ist auf der Erde und das, was oben ist.

[20:01] Es ist, wie wir es im Lied gesungen haben. Wir sind nicht Bürger dieser Erde. Aber unsere Glieder haften genau hier. Aber unser Blick soll nach droben sein. Wo unser Herz sitzt, zur Rechten Gottes.

[20:14] Das ist der Gedanke in unserem Text. Und deshalb, liebe Geschwister, es geht nicht nur um das Thema der Unzucht. Wir kämpfen nicht alle gleich mit diesem einen Punkt.

[20:25] Aber denk nicht, nur weil du sexuell reinlebst, dass nicht auch du durch diesen Text hier angesprochen wirst. Nur weil der Paulus hier von Urerei spricht, von unreinen Gedanken.

[20:39] Nein, es geht um unseren Kern. Ich habe vorhin gesagt, dass du gemeint bist, der diesen Auftrag ausführen muss.

[20:53] Und ja, das kann ich schon behaupten, aber ich möchte es auch begründen. Und die Begründung liefert uns hier der Textzusammenhang. Und den möchte ich jetzt auch noch mit hinzuziehen. Und wir lesen ab Vers 1, hier im Kolosser 3.

[21:07] Vers 2, wenn ihr nun mit dem Christus auferweckt worden seid, so sucht, was droben ist, wo der Christus ist, setzend zur Rechten Gottes.

[21:24] Sind auf das, was droben ist, nicht auf das, was auf der Erde ist. Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist verborgen mit dem Christus in Gott.

[21:35] Wenn der Christus unser Leben offenbar werden wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbart werden in Herrlichkeit. Das ist der unmittelbare Textzusammenhang.

[21:47] Und dieses kleine Wörtchen nun zeigt uns, wir müssen diese Verse mit hinzuziehen. Natürlich ist es auch im grösseren Sinn zu verstehen. Das Thema des Kolosserbriefs.

[21:58] Christus, seine unbeschreibliche, seine herrliche Person. Christus, alles in allem. Aber ihr hattet ja vor wenigen Wochen eine Predigt von Theo zu Kolosserbrief.

[22:09] Deshalb erspare ich mir hier, weiter zurückzublättern. Aber diese Verse 1 bis 4, die sind ganz entscheidend. Ja, wir sehen hier einige Begründungen, weshalb du gemeint bist.

[22:25] Ja, weshalb sollen wir das tun? Ich habe es angetönt. Es ist wichtig, wieso, dass ich jemanden töten soll. Nochmal, es geht hier nicht um einen Jungenstreich. Es geht hier darum, etwas auszulöschen.

[22:39] Das erfordert eine gute Begründung. A, ich muss sicher sein, dass ich gemeint bin. Und B, ich brauche gute Gründe dafür. Ganz grundsätzlich, als Kind Gottes würde es eigentlich genügen.

[22:54] Einfach, weil Gott es sagt. Es steht hier. Wenn Gott sagt, töte, dann sagt das Kind Gottes ja. Und Gott begründet nicht alles, was er von uns verlangt. Gott begründet auch nicht alle deine Situationen in deinem Leben.

[23:09] Es muss uns genügen. Wir dürfen ihm vertrauen, weil er ein guter Gott ist. Ein liebender Vater. Wir sind seine Kinder. Aber dieser Textzusammenhang, der liefert doch noch einige Details.

[23:21] Und die möchten wir auch kurz anschauen. Vers 1. Wir sehen in diesen Versen ganz klar, es handelt sich um Christen.

[23:31] Vers 1 sagt, Christen, und das geht jetzt im Gegensatz zu dem, was in Kapitel 2 steht. Dort haben wir diese fleischlichen Irrlehrer. Christen.

[23:42] Die fleischlich gesinnt sind. Die in die Gesetzlichkeit hineinführen wollen. Die auf das Äußere schauen. Wenn ihr nun, also ihr die Gemeinde im Gegensatz, ihr seid mit dem Christus auferweckt worden.

[24:00] Deshalb sucht, was da oben ist. Der Christus ist auferweckt worden. Er ist im Himmel. Deshalb sollt auch ihr diese Gesinnung in euch haben.

[24:12] Ihr sollt nicht mehr nach dem, was auf der Erde ist, trachten. Als Christ sollst du dein ganzes Leben danach ausrichten und nicht mehr in einer irdischen Gesinnung über diese Erde gehen.

[24:25] Denn das kennzeichnet eben deine alten Glieder, die an der Erde kleben. Im Vers 3 sehen wir, dass wir, Christen, dem alten Mensch gestorben sind.

[24:39] Wir wurden genommen und in Christus hineinversetzt. Dazu müssen wir kurz ins Kapitel 1. Wunderbarer Vers, Vers 13.

[24:52] Er hat uns errettet aus der Gewalt, der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe.

[25:08] Genau das meint Paulus hier. Er hat uns rausgenommen und er hat uns versetzt wie eine Pflanze, die aus einem verseuchten Boden rausgenommen wird, gesäubert und in eine gute, fruchtbare Erde gesetzt wird.

[25:23] Es entsteht eine andere Frucht dadurch. Und letztendlich haben wir auch im Vers 4 noch einmal eine klare Begründung, weshalb du das tun sollst und dass es sich eben an Christen richtet.

[25:38] Vers 4. Wenn der Christus unser Leben offenbar werden wird, dann werdet auch hier mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

[25:51] Christen, sie werden gemeinsam mit Christus offenbar werden, wenn er wiederkommt. Wir werden gemeinsam mit Christus leben. Wir werden mit Christus herrschen.

[26:02] Wir sind für die Ewigkeit bestimmt, meine lieben Geschwister. Runtergebrochen. Und Paulus sagt, töte greine Glieder, weil.

[26:16] Weil du in dem heiligen Christus verborgen bist. Weil du mit dem heiligen Christus auferweckt wurdest. Und weil du mit dem heiligen Christus offenbar werden wirst.

[26:33] Deshalb sollst du heilig sein. Sollst nach Heiligung streben. Bis er zu Petrus 1 gesagt hat. Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.

[26:45] Der, welcher dich berufen hat, ist heilig. Und er möchte, dass du in seinen Fußstapfen folgst. Wenn wir diesen Auftrag vor uns haben.

[27:08] Wenn wir den auch umsetzen wollen. Dann ist es ganz wichtig auch zu verstehen. Weshalb sündige ich überhaupt? Weshalb müssen wir uns überhaupt mit diesem Problem beschäftigen?

[27:21] Ich denke, es gibt zwei Gründe im Wesentlichen. Das eine ist, ja, wir sind Sünder. Und die Sünde ist noch in uns.

[27:35] Unsere alte Natur ist noch in uns. Sie wurde noch nicht voll beseitigt. Aber der andere Punkt, und das ist der Punkt, wo wir heute ansetzen wollen.

[27:49] Der zweite Grund, weshalb wir oft sündigen, ist der, weil wir Sünde allzu oft gestatten, sich auszutoben. Allzu oft lassen wir das einfach laufen.

[28:02] Oder wir konzentrieren uns auf ein offensichtliches Problem, aber wir gehen nicht zu der Quelle. Und da kommt deine Verantwortung ins Spiel. Und dahingehend haben wir diesen Auftrag, tötet heute Morgen vor uns.

[28:18] Denn es ist ganz entscheidend, dass wir zu dem Punkt kommen, wo wir der Sünde, dem Ausleben der Begierden, einen Riegel schieben wollen. Und das meint Paulus hier.

[28:30] Was meine ich damit, wenn ich sage, du musst zum Kern, du musst in deinem Inneren ansetzen. Ich versuche es mit einem praktischen Fall zu illustrieren und setze mir nach, wenn ich vielleicht mehr die Männer damit anspreche.

[28:49] Schau, wenn du in Bezug auf deinen Pornografiekonsum einfach nur dort draussen ansetzt, das Problem aber isoliert anschaust und nicht auch über das Thema der Selbstfriedigung nachdenkst, wirst du keinen Sieg davon tragen können.

[29:10] Du wirst auch über die Selbstfriedigung keinen vollständigen Sieg bekommen, wenn du deinen Gedanken sexuelle Fantasien gestattest. Und wir sehen, wir kommen von dem von außen immer weiter rein zur Quelle.

[29:27] Nicht die Umstände, nicht die Schwierigkeiten sind schuld, dass wir sündigen. Ja, es macht es umso schwieriger. Aber auch, liebe Mutter, nicht dein Schlafmangel ist das eigentliche Problem, wenn du gereizt bist.

[29:45] Es macht es wesentlich anspruchsvoller, ja. Aber auch hier, die Probleme, sie liegen in uns drin. Und dahin will Paulus uns führen, dass wir verstehen.

[29:57] Und deshalb gibt er uns ja diese genaue Beschreibung, dieser Glieder. Wie gesagt, er geht das Thema sehr umfassend an. Ich denke, so mancher Christ kommt in seinem Leben an den Punkt, wo er bereit ist, die sogenannten grossen Sünden zu lassen.

[30:22] Und stattdessen erfreut es sich an den Kleinen im Keller, im Versteckten. Dieser Text hier soll uns dazu bewegen, dass wir die Dinge bei der Wurzel anpacken.

[30:42] Und ja, es ist herausfordernd. Aber wir haben hier einen klaren biblischen Auftrag vor uns. So weit, so gut, ziemlich klar, verständlich.

[30:54] Also man sieht es, wenn man diesen Vers legt. Aber die spannendere Frage ist ja, mache ich das denn? Wie sieht das denn konkret aus? Und das ist definitiv eine wichtige Frage.

[31:10] Sie ist aber auch relativ umfassend. Und ich möchte dir heute Morgen drei wesentliche Punkte mitgeben auf dem Schritt in diesem Prozess des konkreten Abtötens der Sünde.

[31:23] Beim Angehen dieser Probleme. Das ist nicht abschliessend, aber ich denke, es sind drei Punkte, die sind sehr wichtig. Der erste Punkt ist das Abtöten der Sünde.

[31:37] Oder wir könnten auch sagen, einen radikalen Umgang mit der Sünde zu pflegen, das ist nur durch den Heiligen Geist möglich. Schlag dazu auf, Römer Kapitel 8.

[31:47] Römer Kapitel 8.

[31:58] Nur so nebenbei, rund um dieses Thema, hilft euch der Römerbrief. Insbesondere Kapitel 6 bis Kapitel 8 sind unglaublich wichtig und grundlegend.

[32:10] Aber für eine Vers-für-vers-Studie wird uns wohl die Zeit fehlen. Römer 8, Vers 13. Ich lese ab Vers 12. So denn, Brüder, sind wir Schuldner nicht dem Fleisch nach, um nach dem Fleisch zu leben.

[32:26] Denn, wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben. Wenn ihr aber durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet, so werdet ihr leben.

[32:40] Durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet. Und das ist unglaublich tröstlich. Schau, wir sind heute Morgen nicht hier versammelt und bekommen eine Waffe in die Finger, die wir noch nie gesehen haben.

[32:57] Und keine Ahnung, in welche Richtung sich die halten muss, dass da der Schuss nicht nach hinten losgeht. Paulus gibt uns im Römerbrief unglaublich viel Licht, das uns hier weiterführt.

[33:10] Und das ist der erste Punkt, den wir hier festhalten. Durch den Geist die Handlungen des Leibes tötet. Auch hier haben wir diesen Gegensatz, diesen Kontrast.

[33:21] Da ist Fleisch, Geist. Hier haben wir Erde, das was da oben ist. Diese Gegensätze, die kommen immer wieder vor bei Paulus. Nur durch die Kraft und in der Kraft des in dir wohnenden Geistes wird es möglich sein, die Sünde in deinem Leben wirklich anzugehen.

[33:46] Und das zeigt uns auch, dass das Abtöten der Sünde nur für ein Kind Gottes möglich ist. Wer den Geist Gottes hat, wird in diesem Prozess kein Gelingen und keinen Erfolg haben.

[34:03] Nicht aber nur für ein Kind Gottes, sondern auch für einen Christen, der fleischlich, der irdisch lebt. Der nicht nach dem trachtet, was droben ist.

[34:16] Dessen Glieder irgendwie nach wie vor auf der Erde haften, obwohl sie hier nicht mehr hingehören. Wir können unsere Glieder der Sünde zur Verfügung stellen. Aber Paulus findet deutliche Worte darüber in Römer 6, was das ist.

[34:31] Wenn wir das machen. Und somit sehen wir diesen ersten Schlüssel durch den Geist. Das heisst, durch ein Leben im Heiligen Geist, in einer geordneten Beziehung mit Christus.

[34:44] Wo wir seinem Geist das Führen und Lenken in unserem Leben überlassen, wird es möglich, in diesem Prozess Schritte einzuleiten.

[34:57] Der zweite Punkt, dazu gehen wir zurück in den Kolosserbrief. Das Abtöten der Sünde. Und das ist auch ganz wichtig. Es ist nur auf der Grundlage von Jesu Tod möglich.

[35:10] Kolosser Kapitel 2. Hier möchte ich lesen, Abvers 13. Und euch, als ihr tot wart in den Vergehungen und der Vorhaut eures Fleisches, hat er mitlebendig gemacht, mit ihm, indem er uns alle Vergehungen vergeben hat, als er ausgetilgt hat die uns entgegenstehende Handschrift in Satzungen, die gegen uns war, hat er sie auch aus der Mitte weggenommen, indem er sie ans Kreuz nagelte.

[35:47] Als er die Fürstentümer und die Gewalten ausgezogen hatte, stellte er sie öffentlich zur Schau, indem er durch dasselbe über sie einen Triumph hielt.

[35:58] Das ist so ein wichtiger Vers. Am Kreuz wurde der Sieg über die Sünde vollbracht. Christus hat Satan den Kopf zertreten.

[36:13] Das Leben hat über den Tod gesiegt. Und ohne Tod von Jesus Christus wäre kein Abtöten der Sünde in deinem Leben möglich. Aber schaut, wie tröstlich das ist.

[36:26] Es ist eine Tatsache und wir glauben, Christus ist am Kreuz gestorben und auferstanden. Glaubst du das? Dann ist es auch möglich, dass die Sünde in deinem Leben abgetötet werden kann.

[36:41] Nicht du bist der, der einen Sieg erkämpfen muss. Du sollst im Sieg leben, der für dich am Kreuz errungen wurde.

[36:53] Das dritte, und das scheint mir auch ganz wichtig, und das baut eigentlich auf die beiden Punkte auf.

[37:06] Gott selbst vollbringt auf der Grundlage des Todes Christi am Kreuz und des in dir wohnenden Geistes dieses Werk in dir, aber nicht ausserhalb von dir.

[37:19] Was meine ich damit? Das passiert nicht in der Nacht. Wenn du schläfst. Allzu oft hätten wir es gerne wie Abraham. Der musste nicht durch diese Fleischstücke hindurchgehen.

[37:30] Der war irgendwie im Schlaf. Gott selbst ging da durch. Er hat sich dafür verpflichtet. Im Prozess der Heiligung bezieht dich Gott mit ein.

[37:42] Schlagen wir auf, Schlagen wir auf, Philippe Kapitel 2. Kapitel 2.

[37:54] Ich lese hier ab Vers 12. Daher meine Geliebten, wie ihr alle Zeit gehorsam gewesen seid, nicht allein als in meiner Anwesenheit, sondern jetzt vielmehr in meiner Abwesenheit, bewirkt euer eigenes Heil mit Furcht und Zittern.

[38:09] Paulus fordert dich herauf. Anpacken. Probleme, Themen angehen. Nicht zurücklehnen. Aber, und da kommt es.

[38:21] Denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Vollbringen, nach seinem Wohl gefallen. Und diese Vers, diese zwei Verse zeigen ganz schön, dass Gott dieses Werk in dir tut und nicht ausserhalb von dir.

[38:38] Das heisst, du hast eine Verantwortung dabei. Ja, es muss ja auch sonst so sein. Ansonsten würden die Worte von Paulus in Kolosser 3 wenig Sinn ergeben, wenn er dich auffordert, etwas anzupacken, etwas abzutöten, worauf du keinen Einfluss hast.

[38:54] Es ist Gott, der in dir wirken muss und es auch tut. Und der Sieg ist auf Grundlage von Jesu Werk.

[39:05] Es geschieht durch den Geist, wie wir es gesehen haben. Aber das entbehrt dich nicht deiner Verantwortung. Ich möchte dazu noch ein Zitat lesen aus einem Buch von Wayne Mack, Der kompromisslose Kampf vernichte die Sünde.

[39:24] in deinem Herzen. Und einfach so als Rampenmerkung, wie gesagt, das Thema ist wichtig. Und es sind viele Punkte, die hier zu beachten sind.

[39:34] Wir können sie nicht alle miteinander anschauen. Ich empfehle euch aber hierzu effektiv diese zwei Bücher, aus denen ich kurz auch Zitate vorlesen werde, weil sie sind für mich einen grossen Segen gewesen und sind es immer noch in diesem täglichen Thema drin.

[39:52] Zu diesem Punkt möchte ich, wie gesagt, Wayne Mack zitieren. Er hat das Buch mit seinem Sohn Joshua zusammen geschrieben. Und es geht um diesen Punkt hier, Philippe 2, dass Gott in uns und nicht ausserhalb von uns wirkt.

[40:07] Er schreibt hier, Gott ist immer derjenige, der sein Volk heiligt. Er ist immer derjenige, der uns triumphieren lässt und uns durch unseren Herrn Jesus Christus zu überwinden macht.

[40:21] Aber Gott überwältigt die Sünde nicht ausserhalb, sondern vielmehr durch das Wirken in uns. Und es ist sein Wirken in uns, das unsere Anstrengung zum Erfolg führt.

[40:36] Getrennt von der Hilfe des Dreieinigen Gottes wären unsere Beschreibungen erfolglos. Mit der Kraft des Dreieinigen Gottes, die in uns wirkt, sind wir aber in der Lage, die Versuchung und die Sünde zu besiegen.

[40:51] Das sind ganz wichtige Worte, weil er auch beide Aspekte aufzeigt. Ja, da ist eine Verantwortung, da ist ein Beschreiben, da ist ein Handeln, eine Bereitschaft von deiner Seite.

[41:03] Aber wenn Gott das Haus nicht baut, arbeiten wir umsonst daran. Das ist eine grundlegende Wahrheit, gerade auch in diesem Gebiet. Wenn ich auch nicht alle diese wichtigen Punkte hier vertiefen kann, so muss ich etwas erwähnen, um Missverständnissen vorzubeugen.

[41:23] Wir haben einen klaren Auftrag vor uns, tötet. Ist etwas tot, dann ist es doch tot. Löschen wir was aus, ist es ausgelöscht. Das könnte uns dazu führen, dass wir denken, dass wir früher oder später in diesem Erdenleben einen sündlosen Zustand erreichen.

[41:43] Dass gewisse Dinge in unserem Leben nie mehr ein Thema sind. Und es ist vielleicht auch eine Gefahr für ältere Brüder und Schwestern, die 30, 40 Jahre mit dem Herrn unterwegs sind, die in diesem Prozess fortgeschritten sind und merken, diese Themen sind für mich nicht mehr ganz gleich brennend wie früher.

[42:04] Die Anfechtungen in diesem einen Bereich sind zurückgegangen. Oh, kommt nie an den Punkt, dass ihr denkt, ihr seid vollends immun. Weil das Problem nochmal ist, nicht die Tat da draussen, sondern das, was da drin ist.

[42:17] Und das ist, solange du auf dieser Erde bist, dasselbe. Und da steht das Potenzial drin, dass eine Röhre, die 40 Jahre nicht mehr im Betrieb war, plötzlich wieder hervorbricht.

[42:31] Und gerade deshalb ist es für uns wichtig, dass wir in allem Eifer, und dazu fordert uns das Wort Gottes ja auf, und in aller Bereitwilligkeit, konsequent abzutöten, nicht meinen, dass wir einen Zustand der absoluten Sündlosigkeit erreichen.

[42:49] Das führt zu Frustration und auf der anderen Seite in eine falsche Sicherheit. Und ihr wisst, wie weiter oben wir sind, umso tiefer können wir fallen. Deshalb sei auch diese Warnung heute Morgen mitgegeben.

[43:03] Wir arbeiten mit dem Ziel, vollständig abzutöten, aber auf dieser Erde werden wir es nicht erreichen. Gott hat in seiner Souveränität festgesetzt, dass es zu diesem Zeitpunkt sein wird, wenn er uns mit auferweckt und uns den neuen, vollkommenen Leib geben wird.

[43:21] Und in der Herrlichkeit, da werden wir frei sein von der Sünde. Benedikt Peters sagte immer, Christen sind frei von der Macht der Sünde, aber erst im Himmel sind sie frei von der Gegenwart der Sünde.

[43:36] Und lasst mich zu diesem Punkt aus dem zweiten Buch, was ich euch sehr ans Herz legen kann, noch ein Zitat, ein längeres Zitat anfügen. Es ist von John Owen, von der Abtötung der Sünde.

[43:50] Es ist ein paar hundert Jahre alt, aber die Gedanken sind heute dieselben, die wichtig sind. Er schreibt hier, er zielt aber darauf ab.

[44:30] Es klingt wie ein Widerspruch, wenn ich weiss, ich werde das Ziel nicht vollends erreichen, weshalb soll ich mich denn auf den Weg machen? Weil Gott es sagt. Weil Gott sagt, tötet eure Glieder, die auf Erden sind.

[44:45] Und weil der Geist in uns lebt. Weil er uns die Kraft gibt. Und weil ein Fortschreiten auf diesem Weg durch den Geist möglich ist.

[44:56] Er schreibt weiter, er beabsichtigt und wünscht die völlige Zerstörung, sodass weder ihre Wurzel noch ihre Frucht im Herzen oder Leben zurückbleibt.

[45:08] Er möchte sie so weit vernichten, dass sie sich bis in alle Ewigkeit nicht mehr bewegt oder sich rührt, dass sie nie mehr schreit oder ruft, verführt oder versucht, ihre Nicht-Existenz ist das angestrebte Ziel.

[45:23] Nun kann zweifellos durch den Geist und die Gnade Christi ein wunderbares Gelingen und ein hervorragender Sieg gegen die Sünde errungen werden. Aber ein gänzliches Auslöschen und Vernichten, dass sie nicht mehr existiert, ist in diesem Leben nicht zu erwarten.

[45:40] Ich finde das ganz wichtige, hilfreiche Gedanken. Wir müssen die Balance finden. Allzu oft, wenn ein Ziel zu hoch gesteckt ist, verlieren wir die Motivation.

[45:52] Aber John Owen schreibt auch ganz klar, es ist ein Fortschritt möglich. Es ist Frucht möglich. Es ist Reife im Glauben möglich. Doch die Gefahr, wie gesagt, besteht, dass dies uns in eine falsche Sicherheit führt.

[46:08] Und das soll nicht der Fall sein heute Morgen. Ja, ich habe es eingangs angetönt. Die Sünde ist für uns ein allgegenwärtiges Thema.

[46:21] Es gibt verschiedene Situationen. Das Wort fordert uns zu verschiedenen Umgängen damit auf. Hier haben wir den Fokus auf das Abtöten. Im ersten Petrus sehen wir, wir sollen in gewissen Situationen widerstehen, standhaft sein.

[46:38] Paulus sagt dem Timotheus in einer konkreten Situation, fliehe. 2. Timotheus 2,22. Den Jugendlichen lösten. Es ist nicht ein kurzer Sport. Manchmal muss man einfach laufen.

[46:50] Mit Ausdauer. Fliehe. Renn. Wir müssen es wie die schon etwas in die Jahre gekommene Berner Sportlerin Anita Wehrmann machen.

[47:02] Kring aber aus Säcklen. Klammer auf. Gibt es im Zürich-Deutsch auch so schöne Redewendungen. Gut. Klammer zu.

[47:13] Wobei es ist nicht ganz richtig. Kopf runter ist nicht das, was das Kind Gottes machen soll. Es soll nach oben schauen. Nicht da, wo die Glieder haften an der Erde. Kring, Ufer und Säcker.

[47:25] Zum Kreuz. Denn vom Kreuz kommt unsere Kraft. Am Kreuz wurde der Sieg über die Sünde errungen. Und genau von da fließt auch unsere Kraft. Und die brauchen wir. Rennen ja.

[47:36] Aber den Kopf in die richtige Richtung gedreht. Ja, ich möchte wirklich, dass du dies heute Morgen mitnimmst.

[47:48] Du hast einen Auftrag bekommen, direkt von Gott, übermittelt durch Paulus, die Sünde in deinem Leben zu bekämpfen. Das Thema anzugehen. Doch ich schiebe gleich hinterher, du hast weder die Kraft, noch die Befähigung, diese Waffe richtig in den Händen zu halten, sie richtig zu bedienen.

[48:10] Das passiert alleine, wie wir es hoffentlich auch gesehen haben, durch das schrittweise Wirken des Geistes, der in dir wohnt. Ich möchte noch einen weiteren, nützlichen Aspekt hinzufügen.

[48:25] Wie wirkt der Geist in uns? In erster Linie wirkt er durch sein Wort. Und wir kommen wieder auf die Kraft und auf die Wirkung der Heiligen Schrift zurück. Wie konkret hilft dir aber das Wort Gottes in deinem Kampf gegen die Sünde?

[48:40] Bekommst du daraus lediglich den Auftrag, etwas Schweres zu tun? Oder hilft dir das Wort Gottes viel praktischer? Ich denke, da gibt es viele Aspekte.

[48:53] Ich möchte einen hervorheben. Die Bibel verändert dein Denken. Die Bibel verändert deine Gesinnung in Bezug auf die Sünde.

[49:06] Du wirst in dieser Welt durch die Medien, durch die Ungläubigen geprägt. Wir denken nicht automatisch so über Sünde, wie Gott dies tut.

[49:21] Und dieses verzerrte Bild kann allein die Schrift korrigieren. Du brauchst ein biblisches Bild in Bezug auf das Wesen der Sünde.

[49:33] Du musst verstehen, was die Sünde ist, was ihre Auswirkungen sind und vor allem, wie Gott sie sieht. Nur so kann der Wunsch in dir erwachsen, sich von der Sünde zu trennen.

[49:47] Und nur so erkennst du auch die Notwendigkeit dieses Befehls. Ich möchte es wiederum versuchen, in einem Bild darzustellen.

[50:00] Liebe Bruder, Satan verkauft dir die Sünde als eine schöne Frau, die im Begriff ist, dich ins Schlafzimmer zu locken.

[50:11] Das ist das Bild der Sünde, welches die Welt uns gibt. Doch die Schrift hilft uns zu verstehen, dass sich hinter dieser schönen Frau eine hässliche Fratze verbirgt und du im Begriff bist, mit Satan selbst ins Bett zu steigen.

[50:29] Ein anderes Bild. Die Welt verkauft dir die Sünde als eine wunderschöne, siebenstöckige Hochzeitstorte, verziert mit Rosenblättern.

[50:40] Doch die Schrift zeigt uns auf, dass sie inwendig mit Gift getränkt ist. Und das meine ich damit. Dahingehend hilft uns die Schrift, sie korrigiert unser Denken, unser Bild von der Sünde und das ist ganz grundlegend wichtig.

[50:59] Allein das Wort Gottes kann dein verzerrtes Bild in Bezug auf die Sünde korrigieren. Und das ist grundlegend wichtig in diesem Prozess des Abtötens.

[51:13] Und ich denke, gerade in einer Zeit, in der Inputs beliebter sind als Auslegungspredigten, wo Podcasts in Mode sind, aber das Bibelstudium eher in den Hintergrund rückt, müssen wir zu diesem Punkt zurückkehren.

[51:27] Wir müssen verstehen, was die Schrift über die Sünde, über ihre Auswirkungen lehrt. Und wir müssen verstehen, was in Vers 6 heisst, um dessen Willen oder um deren Willen, wegen diesen Dingen, kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams.

[51:50] So sieht Gott die Sünde. Gott zürnt über die Sünde. Und auch das müssen wir zum Schluss noch ganz kurz miteinander betrachten.

[52:00] Die Bibel spricht oft davon. Ich möchte einen Text in Jesaja 63 noch aufschlagen dazu. Jesaja 63.

[52:11] Es geht dort im Kontext um die Zeit nach der Entrückung der Gemeinde. Es geht um das Gericht, um Edom. Aber im Kern geht es einfach darum, wie Gott Sünde sieht und wie Gott Sünde richtet.

[52:27] Und da haben wir eine Stelle, die uns hier ein klares Bild zeichnet. Und dieses Bild müssen wir als Kind Gottes vor Augen haben.

[52:38] Ich lese Jesaja 63, Vers 1. Wer ist dieser, der von Edom kommt, von Botsra, in hochroten Kleidern, dieser prächtig, in seinem Gewand, der ein Herd sieht in der Größe seiner Kraft.

[52:52] Ich bin es, der in Gerechtigkeit redet, der mächtig ist zu retten. Warum ist Rot an deinem Gewand und sind deine Kleider wie die eines Kälterers?

[53:03] Ich habe die Kälter allein getreten und von den Völkern war niemand bei mir und ich zertrat sie in meinem Zorn und zerstapfte sie in meinem Grimm und ihr Saft spritzte auf meine Kleider und ich besudelte mein Gewand, denn der Tag der Rache war in meinem Herzen und das Jahr meiner Erlösung war gekommen.

[53:24] Und ich blickte umher und da war kein Helfer und ich staunte und da war kein Unterstützer. Da hat mein Arm mir geholfen und mein Grimm, er hat mich unterstützt und ich trat die Völker nieder in meinem Zorn und machte sie trunken in meinem Grimm und ich liess ihren Saft zur Erde bringen.

[53:45] Liebe Geschwister, von dem hier die Rede ist, das ist der Herr Jesus Christus, der oft nur als der liebende, gnädige, barmherzige Freund verkauft wird.

[53:59] Das ist ein und dieselbe Person. Das ist der Herr Jesus Christus, der seinen Jüngern die Füsse gewaschen hat. Der Herr Jesus Christus denkt genau so über die Sünde. Wir sprechen nicht so oft über den Sohn Gottes.

[54:17] Ich habe vor ein paar Wochen beim Joggen wieder mal die Predigt von Jonathan Edwards Sünder in der Hand eines zornigen Gottes gehört und ich dachte, das ist nicht mehr salonfähig.

[54:30] Das nicht, aber es ist das, was die Bibel sagt. Und deshalb wollte ich auch diesen Gedanken noch kurz anhüben. Gott ist zornig über die Sünde. Und weil du heute nicht unter dem Sohn Gottes sitzt, hat alleine diesen Grund, dass Christus für dich diesen Sohn getragen hat.

[54:49] Aber das ändert doch nicht sein Denken über die Sünde. Und genau diese Wahrheit brauchen wir eben auch im Kampf gegen die Sünde. Gott denkt in 1. Mose 1, 3 bis Offenbarung 22 gleich über die Sünde, wo sie vollends vernichtet wird.

[55:07] Aber ich denke, lasst uns auch diesen Gedanken mitnehmen. Gott zürnt über die Sünde. Er hasst sie und er hat seinen eigenen Sohn dafür gerichtet, damit nicht du unter seinem Zorn stehen musst.

[55:29] Es stellt sich mir einfach die Frage, wie kann ich als Kind Gottes das geniessen, was Christus ans Kreuz gebracht hat? Jede einzelne, sogenannte kleine Sünde bringt den Sohn Gottes über die Menschen.

[55:47] Wir können nicht von kleinen Sünden reden. Und daher können wir auch nicht sagen, gewisse Bereiche in meinem Leben gehe ich nicht an. Ja, lieber Zuhörer, vielleicht sitzt du heute morgen hier und bist bedrückt und du denkst und ich dachte, der Montagmorgen wird schlimm.

[56:09] Lass mich zum Schluss deinen Blick noch einmal auf dieses kleine Wörtchen nun richten, denn es soll Hoffnung vermitteln.

[56:19] Weshalb musstest du jetzt diese harte Predigt über dich ergehen lassen? Weil du mit Christus auferweckt wurdest.

[56:31] Weil dein Leben in Christus verborgen ist. Weil du mit Christus offenbart werden wirst in Herrlichkeit und zu dieser Menschengruppe gehören wirst, die nicht mehr unter den Sohn Gottes stehen.

[56:45] Die anderen werden gerichtet, doch du wirst mit Christus zusammen zurückkommen. Weil Christus für deine Sünden tot schmeckte und weil er an deiner Stadt den Becher des Sohnes Gottes austrank.

[57:03] Spurgeon sagt einmal, dass Gott seinem Sohn am Kreuz den Becher mit dem Konzentrat der Hölle übergab. Er tat es für dich, weil er dich liebt, damit du nicht diesem furchtbaren Zorn Gottes ausgesetzt bist.

[57:21] Und deshalb nehmen wir doch diese Aufforderung, die Sünde anzugehen, gerne an, weil er ja selbst die Mittel und die Kraft und alles zur Verfügung stellt.

[57:33] Die Frage ist, bist du bereit, dass er in dir und eben nicht außerhalb von dir wirken kann? ganz konkret für Montag Morgen heißt das, dass du dich nicht bei der Sünde, sondern bei Christus zum Dienst anmeldest.

[57:54] Mach es wie ein Mann, der einmal gefragt wurde, was ist deine Tätigkeit? Und er sagte, meine Tätigkeit ist, mich zu töten. Wir erzählen von zwei Schwestern, die waren bekannt, Partygirls zu sein.

[58:11] Sie liessen keine Party und keine damit verbundene Sünde aus. Dem Herrn gefiel es in seiner Gnade, sie zu retten und als sie später wieder mal zu einer Party eingeladen wurden, antworteten sie schriftlich, wir können leider nicht kommen, denn wir sind gestorben.

[58:31] Und das ist die Gesinnung, die wir als Kinder Gottes tragen sollen. Nuis beschreibt dann weiter, wir können lebendig sein und dennoch im Grabe liegen. Wir sind sowohl tot als auch lebendig zugleich.

[58:44] Tot für die Sünde und lebendig in und für Christus, weil er eben unser Leben ist, weil wir mit ihm mit auferweckt wurden.

[58:55] Und ich wünsche dir ganz persönlich Jesu Gnade, dass dies in deinem Leben immer mehr Schritt für Schritt bei allen Rückschlägen doch eine Realität werden darf.

[59:10] Gott helfe uns. Amen. Vater, wir sind vor dir heute Morgen versammelt und wir preisen deinen Namen für deine Erlösung.

[59:24] Wir sahen in diesen letzten Versen, wie du über Sünde denkst. Wir sahen etwas vom Wesen der Sünde und wir sahen auch deine Heiligkeit.

[59:37] Dass wir nicht unter deinem Sohn stehen, hat einen Grund. Du hast deinen Sohn an meiner Stadt gestraft. Du hast den vollen Sohn auf Jesus Christus ausgeschüttet, damit ich frei ausgehen kann.

[59:55] Was für eine Gnade. Du hast uns aus dem Reich der Finsternis in das Reich des Sohnes, in das Reich des Lichts hinein versetzt.

[60:07] Wir sind in Christus. Du siehst uns durch Christus. Ist es denn zu viel verlangt, wenn du von uns erwartest, dass wir heilig leben?

[60:20] Wenn du uns alles mitgibst, was wir brauchen, um ein gottseliges Leben zu führen? Herr, lass uns heute Morgen mit einem Nein darauf antworten und mit einem Ja, Herr, ich will, ich will die Sünden in meinem Leben angehen.

[60:34] Schenk uns heute Licht. Zeig uns auf, wo die verschlossenen Schubladen sind, wo wir dein Licht nicht hereinlassen wollen. Hilf, dass wir nicht an der Fassade rum basteln, sondern dass wir dein Licht in unser Herz lassen, dort, wo der Ursprung der Sünde ist.

[60:51] Gib uns auch Gnade, Hilfe zu suchen, wenn wir es alleine nicht schaffen. Sei es in einem Buch, sei es bei einem Bruder, bei einer Schwester. Hilf, dass wir wahr werden, dass wir echt werden vor dir und dass uns geholfen werden kann, denn du stellst uns die Hilfe zur Verfügung.

[61:10] Wir danken für die Treue in unserem Leben und dass du uns auch hier weiterhin führen und stärken willst. Amen.