[0:00] Wir danken dir, dass du uns dein Wort gegeben hast. Und wir danken dir, dass wir jetzt auch dieses Lied singen durften. Ja, hilf, dass es auch von Herzen kommt.
[0:11] Wir danken dir, dass schon so viele vor uns diesen Weg gegangen sind, sich entschieden haben. Und trotzdem, unsere Entscheidung ist manchmal nicht so viel wert. Viel mehr wert ist es, dass du dich für uns entschieden hast und dass du uns hältst.
[0:25] Und so danken wir dir auch, dass wir heute in dieser Geschichte, die wir anschauen, sehen, wie du Leute wiederhergestellt hast, die dich verleugnet haben, die sich zwar entschieden haben, aber zu schwach waren.
[0:39] Und so dürfen auch wir Trost darin finden. Vielen Dank, Amen. Ja, vor einiger Zeit las ich eine Geschichte von einem bekannten Kunstflugpiloten.
[0:54] Und der war sehr gut und er flog überall auf internationalen Flugshows. Überall nahm er seine Crew mit sich. Und diese reinigten und reparierten und betankten sein Flugzeug in den Pausen, wo er nicht fliegen musste.
[1:11] Und eines Tages, kurz nach dem Start, in einer heiklen Phase, als er sich gerade in einem Manöver befand, stieg der Motor aus. Er konnte sich mit Mühe und Not daraus retten und das Flugzeug stürzte ab.
[1:23] Untersuchungen später ergaben, dass der falsche Treibstoff getankt wurde. Und jetzt wurde natürlich die Frage laut, wer hat das gemacht? Als man herausfand, dass das sein Mechaniker war, kamen die Medien auf ihn zu und fragten, Herr Kunstflugpilot, was machen Sie jetzt mit diesem Mechaniker?
[1:42] Und alle erwarteten, dass der schon lange gefeuert war. Und der Pilot, der großmütige Mann, antwortete, er wird bleiben. Einen besseren Mechaniker werde ich nie mehr finden.
[1:57] Und in der Tat, von diesem Tag an, musste sich der Pilot um nichts mehr Sorgen machen. Dieser Mechaniker erwartete das Flugzeug, er betankte es, er reinigte es so perfekt, dass nie etwas zu beanstanden war.
[2:13] Und was hatte sich eigentlich geändert? Vorher hatte der Mechaniker einfach seinen Job gemacht, weil er den Job liebte. Und jetzt aber liebte er den Mann, der ihm so großzügig vergeben hatte und der ihm so viel Vertrauen schenkte, trotz seines Fehlers.
[2:35] Ähnlich wie diesem Mechaniker ging es Petrus. Ihr könnt Johannes 21 aufschlagen. Und dort wird uns erzählt, wie Petrus, nachdem er Jesus verleugnet hatte, wiederhergestellt wird.
[2:47] Jesus tut das durch eine einzige Frage. Und er fragt ihn, liebst du mich? Petrus, liebst du mich?
[3:00] Und dadurch bringt er Petrus zum Nachdenken und bewirkt in ihm die Erkenntnis und ein lebenslanges Wachstum, sodass Petrus von nun an ein brauchbarer Mitarbeiter des Herrn wird.
[3:13] Auch heute Morgen will ich dir die Frage stellen, liebst du Jesus? Anhand von Johannes 21 werden wir sehen, welche Auswirkungen das auf dein Leben haben wird, wenn du Jesus wirklich liebst.
[3:30] Deshalb auch der Titel, liebst du mich? Titel dieser Predigt, liebst du mich? Und die Predigt ist in zwei Punkte gegliedert. Der erste ist, von Christus berufen.
[3:41] Von Christus berufen. Das sind die Verse 1 bis 11 von Johannes 21. Johannes Kapitel 20 erzählt von Jesu Auferstehung.
[4:00] Das Kapitel 20. Und wie er den Gläubigen erschienen ist nach seiner Auferstehung, um sie zu trösten und zu zeigen, dass er wirklich lebt. Das wäre doch ein herrlicher Abschluss am Höhepunkt dieser Geschichte von Jesus Christus auf Erden, nicht wahr?
[4:18] Doch dann, dann kommt Johannes Kapitel 21. Und von diesen Gegebenheiten wird in keinem anderen Evangelium berichtet, was dort in Johannes 21 berichtet wird.
[4:30] Und es berichtet in den ersten Versen schon davon, wie Petrus und die anderen Jünger fischen gehen. Und sie fangen nichts. Die ganze Nacht nichts. Als ich das gelesen habe, habe ich gedacht, wieso können wir nicht einfach bei dem auferstandenen Christus bleiben und das Buch so abschliessen?
[4:45] Müssen wir jetzt unbedingt wieder Petrus begegnen? Das ist so, wie wenn du einen Berg raufkletterst und dann kommt eine Klippe und du springst runter. Jetzt müssen wir wieder dem Petrus begegnen, diesem Versager.
[4:58] Ja, dieser Absturz im Kapitel 21 nennen die einen Epilog.
[5:10] Das kann man als ein Nachwort bezeichnen. Und ich frage mich auch, wieso können wir Petrus nicht wieder erst in Apostelgeschichte 2 begegnen, wo er den Heiligen Geist empfangen hat, wo er voller Mut, voller Tapferkeit, Jesus Christus verkündigt und bereit ist, für ihn zu leiden, voller Entschiedenheit.
[5:29] Und sich 3000 Leute an einem Tag bekehren. Weshalb muss dieses Nachwort sein? Weshalb will Johannes noch einmal über Petrus und die anderen Jünger berichten, die Jesus im Stich gelassen hatten in der Nacht, wo es Jesus am meisten gebraucht hätte?
[5:47] Es gibt Fragen zu diesen Antworten. Umgekehrt, es gibt Antworten zu diesen Fragen. Schön, dass ihr es gemerkt habt. Weil eben mit der Auferstehung Christi nicht alles fertig ist.
[6:02] Es geht weiter. Als Jesus in den Himmel fährt, hinterlässt er seine Jünger. Eine Gruppe Männer, die er drei Jahre lang trainiert hatte und die ihn am Ende in seiner schwersten Stunde allein ließen.
[6:17] Und durch diese Männer will Jesus sein Reich bauen? Ist er sich da so sicher? Ja, genau, durch diese Männer, durch so schwache Menschen, will er sein Reich bauen.
[6:34] Paulus erinnert uns in 2. Korinther 4,7 Wir haben aber diesen Schatz, und davon redet er von Christus, wir haben diesen Schatz in irren Gefäßen, damit die Überfülle der Kraft sei Gottes und nicht aus uns.
[6:49] Deshalb gebraucht Gott schwache, irdene Gefäße. Wie seine Jünger. Wie dich und mich. Und Johannes Kapitel 21 wurde für solche Versager wie dich und mich geschrieben.
[7:02] Wie Petrus und Johannes und wie der Rest der Jünger, die Jesus verleugnet hatten oder ihn im Stich gelassen hatten. Doch Johannes 21 zeigt uns auch, Jesus hat sie nicht im Stich gelassen.
[7:16] Er hat sie nicht entlassen, weil sie diesen Fehler gemacht haben. Schließlich hat er ihnen sogar seinen Geist gesendet, wie er es in Johannes 14 angekündigt hatte. Und das hat alles verändert.
[7:30] Und in Apostelgeschichte 1,8 sagt ihnen Jesus noch, Aber ihr werdet Kraft empfangen. Kraft zur Nachfolge. Kraft zum Entschiedenen nachfolgen. Zum Entschiedenen bekennen und zeugen.
[7:43] Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommt. Und ihr werdet meine Zeugen sein. Sowohl in Jerusalem, als auch in ganz Judäa und Samaria. Und bis an das Ende der Erde.
[7:54] Ja, unsere Kraft zum Zeugnis für Christus, die kommt eben nicht aus uns selbst. 2. Korinther 3,5 sagt, Nicht, dass wir von uns selbst aus tüchtig wären, etwas zu tüchtig sind, etwas zu denken als aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit ist von Gott.
[8:20] Er macht uns tüchtig. Er stellt uns wieder her. Er gibt uns ein Leben, das ihn ehrt. Und Petrus, Johannes und die anderen Jünger, die hatten die Herrlichkeit Christi gesehen.
[8:31] 3 Jahre lang. Und sie hatten den Auftrag, das weiterzutragen in die Welt, als ein Zeugnis. Auch wir haben die Herrlichkeit Christi gesehen, die wir gläubig sind. Und auch wir haben diesen, denselben Auftrag, der uns anvertraut worden ist.
[8:46] Und auch in all unserer Schwachheit und all unserer Zerbrechigkeit müssen wir das herrliche Evangelium Jesu Christi weitergeben an eine Welt, die ohne ihn, ohne Hoffnung ist.
[9:02] Petrus, er hatte sich schon oft daneben verhalten. Wenn er jetzt beim EBTZ, bei Martin ein Vorstellungsgespräch hätte, um die Bibelschule zu machen und wir Martins Interviewnotizen lesen würden, dann würde vielleicht so etwas stehen.
[9:19] Handelt oft unüberlegt. Redet, bevor er denkt. Nimmt manchmal Jesus auf die Seite und sagt ihm, was er zu tun hat. spricht manchmal sogar für den Teufel.
[9:32] Und wenn es hart auf hart kommt, verleugnet er Jesus und zwar wiederholt. Nicht gerade ein rühmliches Zeugnis. Doch schauen wir, wie Jesus mit so einem Mann umgeht.
[9:45] Und gehen wir zu Johannes 21, Vers 1. Da steht, Danach offenbarte Jesus sich wieder den Jüngern am See von Tiberias.
[9:57] Das ist der See Genezareth in Galiläa. Er offenbarte sich aber so. Aus Vers 14 sehen wir, dass es das dritte Mal ist, dass Jesus sich seinen Jüngern als versammelte Gruppe offenbart.
[10:13] Und zwar nach seiner Auferstehung. Vers 1 zeigt uns jetzt auf, dass Jesus sich in einer ganz bewussten Weise den Jüngern offenbart. Das heißt, er offenbart sich so, auf diese Weise.
[10:23] Er wollte sich offenbar etwas Spezielles lehren. Denn jedes Mal, wenn Jesus sich offenbart, dann macht er das, weil wir etwas lernen sollen. Vers 2 sagt dann, Simon Petrus und Thomas, genannt Zwilling, und Nathanael, der von Kana in Galiläa war, und die Söhne des Zebedeos und zwei andere von seinen Jüngern, waren zusammen.
[10:46] Habt ihr mitgezählt, wie viele es sind? Sieben. Sieben Jünger werden hier genannt. Und zumindest Simon Petrus und die Söhne des Zebedeos, nämlich Jakobus und Johannes, sind Berufsfischer oder waren Berufsfischer.
[11:04] Und sie hatten sogar ein eigenes Geschäft gehabt, bevor Jesus sie rief, ihm nachzufolgen. Es ist interessant zu lesen, dass Simon Petrus mit den anderen Jüngern zusammen war.
[11:16] Ich, an seiner Stelle, hätte mich wahrscheinlich geschämt und mich irgendwo verdrückt, da er ja Jesus kurz zuvor verleugnet hatte.
[11:28] Doch wichtig zu wissen ist, dass Jesus diese Sünde mit Petrus schon vorgängig geklärt hatte. In 1. Korinther 15, 5 und Lukas 24, 34 wird uns gesagt, dass der auferstandene Christus, Simon Petrus, zuerst erschienen ist und dann erst den elf Jüngern.
[11:47] Das ist wichtig zu wissen. Jesus hatte ihm also bereits vergeben. Simon Petrus musste kein schlechtes Gewissen mehr haben und er konnte wieder Gemeinschaft haben mit den Jüngern.
[12:01] Lernen wir doch daraus, wie wichtig es Jesus war, seinen Jüngern sofort, sofort zu besuchen und ihn nicht unnötig leiden zu lassen unter seiner Schuld.
[12:14] Deshalb wohl nimmt Simon Petrus jetzt auch schon wieder seine gewohnte alte Stellung ein als Rädelsführer dieser Gruppe. Lesen wir Vers 3. Simon Petrus spricht zu ihnen, ich gehe hin fischen.
[12:30] Sie sprechen zu ihm, auch wir gehen mit dir. Sie gingen hinaus und stiegen in das Schiff und in jener Nacht fingen sie nichts.
[12:41] Jesus ist auferstanden. Er taucht zwar immer wieder auf nach seiner Auferstehung, doch er ist nicht mehr ständig bei ihnen.
[12:54] Er hat den Jüngern zwar den Auftrag gegeben, sie sollten nach Galiläa vorausgehen und ihn dort auf dem Berg treffen. Das war sein Auftrag, den er in Matthäus 28, Vers 16 ihnen gibt.
[13:07] Doch offenbar machen die Jünger nicht genau das, was Jesus ihnen gesagt hatte. Was machen sie stattdessen? Simon Petrus, der Anführer der Gruppe, hat eine tolle Idee.
[13:19] Ich gehe fischen. Und die anderen, wie kleine Entchen, watscheln hinterher, hinter der Mutter. Und was sie hier machen, ist nicht ein wenig Freizeit fischen.
[13:30] Mit der Angelrute und mit dem kleinen Ruderbötchen mit der Sonnenbrille. Vers 3 sagt uns, sie stiegen in das Schiff. Und dieses Schiff hatte Platz für mindestens sieben Personen und dann noch viele Fische.
[13:47] Und zudem fischen sie die ganze Nacht. Das ist nicht einfach ein Spaziergang. Und zwar mit Netzen, nicht nur mit Angelruten. All das zeigt uns, dass sie kein Freizeitsport hier betrieben.
[14:00] Nein, Simon Petrus nimmt hier wieder eines seiner Berufsfischerboote hervor und nimmt es in Betrieb und eröffnet sein Geschäft erneut. Weshalb tut er das?
[14:15] War es das, was er wirklich tun sollte? Es gibt ein paar Gründe. Ein Grund, denke ich, ist naheliegend. Sie mussten einen Lebensunterhalt haben.
[14:28] Sie brauchten etwas zu essen. Früher, als Jesus da bei ihnen war und mit ihnen wandelte, da hatten sie immer genug zu essen, denn ihr Rabbi war ja stets da und die Leute versorgten ihn. Und wenn es mal nicht genug zu essen hatte, dann machte er einfach ein Wunder.
[14:44] War nie ein Problem. Ein weiterer Grund waren wahrscheinlich auch Schuldgefühle. Vor ein paar Tagen hatte alle Jünger Jesus im Stich gelassen.
[14:55] Alle waren ihm untreu gewesen. Petrus hatte ihn ja sogar verleugnet. Ja sicher, Jesus hat ihnen schon lange vergeben. Doch sie hatten Zweifel. Konnte Jesus sie noch gebrauchen?
[15:08] Konnte? Sollten sie immer noch seine Zeugen sein, wie er das früher gesagt hatte? Er würde doch sicher jetzt nach ein paar Ersatzjüngern Ausschau halten und diese einsetzen für diesen Dienst.
[15:23] Sie waren ja beim Test durchgefallen. Nein, wir sind nicht mehr tauglich. Völlig untauglich. Das war wohl das, was sie dachten. Und vielleicht das erste Mal im Leben hatte Petrus seine vorher so prominente Selbstsicherheit ein bisschen verloren.
[15:43] Kurz bevor er Jesus verleugnete, sagte er nämlich noch ganz selbstsicher, mein Leben will ich für dich lassen. Johannes 13, 37. Aber als es dann wirklich ernst wurde, schwor er dreimal, erkenne Jesus nicht.
[15:57] Und das in der Nacht zu völlig irrelevanten Leuten. Er hatte seine eigene Weisheit und seine eigene Kraft hat er völlig überschätzt. Und die Macht der Versuchung hat er total unterschätzt.
[16:14] Auf seiner Stirn trug er jetzt einen Stempel Versager. Und deshalb gehen sie fischen. Aus diesen Gründen.
[16:26] Wie bekannt kommt uns dies vor. Wie oft habe ich und wie oft hast schon du auch versagt. Hast zum Beispiel den Herrn nicht bekannt.
[16:38] Oder hast dich für ihn geschämt. Hast wiederholt gesündigt. Obwohl du den Herrn eigentlich liebst. Und dann denken wir genauso wie die Jünger.
[16:49] Mich kann der Herr nicht gebrauchen. Wozu soll ich sein Zeuge sein? Ja, Mose hatte auch versagt, als er einen Ägypter umbrachte. Danach hütete er 40 Jahre in der Wüste die Schafe Jethros.
[17:03] Und als Gott ihn gebrauchen wollte, war er völlig überzeugt. Ich bin untauglich. Ich kann das nicht. Gott suche einen anderen. Doch wir haben in Vers 1 gesehen, Jesus offenbarte sich so.
[17:19] Auf diese Weise. Das heisst, er hat einen Plan. Er entlässt Versager nicht einfach so. Nein, er will seine Jünger wieder zurückrufen. Er will sie daran erinnern, was ihre eigentliche Berufung ist.
[17:35] Und so lesen wir Vers 4 bis 6 Johannes 21. Vers 4 bis 6.
[17:47] Vers 5. Jesus spricht nun zu ihnen. Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen? Sie antworteten ihm, Nein. Er aber sprach zu ihnen, werft das Netz auf der rechten Seite des Schiffes aus und ihr werdet finden.
[18:03] Da warfen sie es aus und vermochten es vor der Menge der Fische nicht mehr zu ziehen. Seht ihr in Vers 4, Jesus stand am Ufer.
[18:17] Er war die ganze Zeit schon da und beobachtete sie. Auch wenn sie ihn nicht suchten, auch wenn sie nicht machten, was sie eigentlich machen sollten, auch wenn sie in Schuldgefühlen vielleicht versanken, auch wenn sie keinen Erfolg beim Fischen hatten, Jesus steht da und er beobachtet sie.
[18:44] Ist das nicht ermutigend? Irgendwie ist Jesus, seit er auferstanden ist, erkennen die Leute, erkennen ihn seine Jünger nicht immer sofort.
[18:54] Vielleicht werden den Jüngern die Augen zugehalten, wie es heisst von den Emmausjüngern in Lukas 24. Auf jeden Fall fragt sie, der für sie fremde Mann am Strand, habt ihr denn nichts zu essen?
[19:10] Und dann befiehlt er ihnen sogar, sie sollten das Netz auf der rechten Seite des Bootes auswerfen. Was würdet ihr denken, wenn ihr Fischer wärt? Also jeder vernünftig Denkende und ganz sicher jeder Berufsfischer denkt, was spinnt der?
[19:25] Kommt doch nicht darauf an, ob ich das Netz auf der linken Seite oder auf der rechten Seite rauswerfe. Das macht jetzt den Braten auch nicht feiss, würden wir sagen. Doch Jesus macht das ganz bewusst.
[19:38] Die ganze Situation soll die Jünger an die Begebenheit in Lukas 5 erinnern. Eine der ersten Begegnungen zwischen Petrus und Jesus. Schlagt bitte kurz Lukas 5 auf.
[19:48] Damals hatte Petrus auch die ganze Nacht erfolglos gefischt. Und darauf hatte ihm Jesus befohlen, am Tag fischen zu gehen.
[20:02] Auch etwas Unmögliches, etwas Unsinniges. Denn am Tag sind die Fische viel zu tief, als dass sie mit Netzen gefangen werden könnten. Was dann aber passierte, sprengte Petrus kühnsten Träume.
[20:15] Es wimmelte nur von Fischen in seinem Netz. Und der Fang war so gross, dass die Netze zu reisen begannen und die Schiffe fast sanken. Petrus war total überwältigt.
[20:27] Und so lesen wir Lukas 5, 8-9, was seine Reaktion war. Als aber Petrus es sah, fiel er zu den Knien Jesu nieder und sprach, geh von mir hinaus, denn ich bin ein sündiger Mensch, Herr.
[20:42] Denn Entsetzen hatte ihn erfasst. Nicht nur ihn. Und alle, die bei ihm waren, über den Fang der Fische, den sie gemacht hatten. Das war der Tag, an dem Jesus Petrus und später auch Petrus seine Fischerkollegen in seine Nachfolge rief.
[21:03] Indem er sagte, Lukas 5, Vers 11, fürchte dich nicht, von nun an wirst du Menschen fangen. Und als sie die Schiffe ans Land gebracht hatten, verließen sie alles und folgten Jesus nach.
[21:19] Jetzt aber zurück zu Johannes 21. An all dies müssen sich jetzt die Jünger erinnern. Die Szene ist ganz ähnlich. Wieder eine erfolglos, durchfischte Nacht.
[21:33] Wieder dieser unsinnige Befehl. das Netz auf der rechten Seite runterzuwerfen. Wieder dieser Riesenfang aufgrund ihres Gehorsams.
[21:47] Und da kommen unweigerlich Erinnerungen hoch an dieses erste Mal, wo sie Jesus so erlebt hatten. Und deshalb lesen wir in Johannes 21, Vers 7, da sagt jener Jünger, den Jesus liebte, und damit ist Johannes gemeint, zu Petrus, es ist der Herr.
[22:10] Und Simon Petrus nun, als er hörte, dass es der Herr sei, gürtete das Oberkleid um, denn er war nicht bekleidet. Das heisst nicht, dass er nackt war, er hatte einfach nur sein Unterkleid an. Und warf sich in den See.
[22:21] Johannes, er ist der, der meistens schneller erkennt. Aber Petrus ist der, welcher schneller in die Tat umsetzt. Meist auch ein bisschen unüberlegt.
[22:34] Petrus, wieder ganz der Alte, völlig außer Rand und Band, springt Hals über Kopf in den See und schwimmt ans Ufer zu Jesus ungefähr 100 Meter. Und er vergisst dabei ganz den anderen zu helfen, die Fische noch rauszuziehen.
[22:50] Vers 8 lesen wir dann, die anderen Jünger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht weit vom Land, sondern etwa 200 Ellen, das sind 100 Meter, und zogen das Netz mit den Fischen nach.
[23:02] Es waren so viele Fische, dass sie sie nicht mal ins Boot holen konnten. Vers 9 erzählt uns dies, als sie nun ans Land ausstiegen, sehen sie ein Kohlenfeuer angelegt und Fisch darauf liegen und ein Brot.
[23:17] Natürlich hatte Jesus schon ein Frühstück bereit. Er braucht doch gar nichts von ihnen. Er braucht ihre Hilfe nicht. Auch beim Menschenfischen nicht.
[23:29] Braucht er weder ihre Hilfe noch unsere Hilfe. Als wahrer Gott kann er ja einfach ein Wort sprechen und das Frühstück liegt da. Oder wenn nötig, kann er aus Steinen Brot machen.
[23:39] doch trotzdem, trotzdem will er sogar etwas von dem, was sie gefangen haben, dazunehmen zum Frühstück. Merkt ihr, der Herr braucht unsere Hilfe.
[23:52] Er braucht sie nie. Er braucht sie wirklich nie. Und doch lässt er uns mitarbeiten und er würdigt unsere Arbeit. Und das, obwohl eigentlich alle Fische nur wegen Jesus im Netz waren.
[24:03] Ist das nicht ironisch? Was für einen Herr haben wir? Vers 10 sagt uns, Jesus spricht zu ihnen, bringt von den Fischen her, die ihr jetzt gefangen habt.
[24:16] Er wollte, dass sie auch Fische bringen zum Essen. Da ging Simon Petrus hinauf und zog das Netz voller grosser Fische 153 auf das Land und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.
[24:30] Die Zahl 153, das ist wohl Johannes' Art, zu zeigen, dass es ein Augenzeugenbericht ist. Das ist seine Art, zu zeigen, dass dieser Bericht glaubwürdig ist.
[24:43] Aber weshalb nun offenbart sich Jesus genau so und nicht anders seinen Jüngern? Er hätte ja irgendetwas machen können. Weshalb erinnert er die Jünger an den Tag, als er sie in seinen Nachfolge rief?
[24:59] In Lukas 5. Weshalb demonstriert der Herr so offensichtlich seine Allmacht? Jesus will mit dieser Erinnerung den Jüngern folgende Lektion erteilen.
[25:13] Und übrigens nicht nur seinen Jüngern, sondern auch dir, wenn du sein Jünger bist. Das Erste ist, lebt eure Berufung. Ihr seid meine Jünger.
[25:24] Als meine Jünger seid ihr keine Fischfischer mehr, sondern Menschenfischer. Ich habe euch ausgewählt. Ich habe euch berufen. Ich habe euch aufgezogen, euch gelehrt.
[25:36] Ich will, dass ihr mir dient. Ihr müsst nicht um euren Lebensunterhalt besorgt sein, wenn ihr mir dient. Matthäus 6, 33 und 34 sagt das.
[25:48] Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles zufallen. Ich werde euch versorgen, solange ihr tut, was ich euch sage. Das ist sicher der eine Grund. Er will ihnen sagen, lebt eure Berufung.
[26:03] Ich werde für euch sorgen. Der andere Grund ist, ihr seid abhängig von mir. Der Erfolg eures Unterfangens ist völlig von mir abhängig.
[26:15] Ich habe alle Macht. Ich habe die Kontrolle über alle Fische. Ich weiß, wo sie schwimmen. Ich weiß, wann sie ins Netz gehen. Ihr könnt nichts fangen, wenn nicht ich das Gelingen gebe. Wenn ihr aber tut, was ich euch sage, dann werdet ihr Fische fangen.
[26:30] Und dann werdet ihr Menschen fangen. Wenig nach diesen Begebenheiten am See Tiberias treffen sich alle Jünger dann schlussendlich doch auf dem Berg in Galiläa, wo Jesus die bekannten Worte aus Matthäus 28 spricht.
[26:47] Und Matthäus 28, die Verse 18 bis 20 ist in drei Sätzen zusammengefasst, was Jesus hier seinen Jüngern am See Tiberias durch dieses Ereignis lehren wollte.
[27:03] An diesem Morgen beim Fischen. Und ich lese euch Matthäus 28, 18 bis 20. Jesus sagt hier, mir ist alle Gewalt gegeben. Also alle Autorität, alle Macht.
[27:16] Nicht nur über die Fische. Gegeben im Himmel und auf der Erde. Nicht nur über die Fische, sondern auch über die Menschen habe ich alle Autorität. Und deshalb geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
[27:36] Das heisst, geht und fischt Menschen überall auf dieser Erde. Das Netz übrigens, das wir auswerfen, was ist das?
[27:48] Was ist das Netz? Werfen wir aus beim Fischen nach Menschen? Sind es Filme, die wir zeigen in der Kirche, um Leute hinzulocken? Ich denke nicht.
[28:00] Sind es coole Aktivitäten? Nein. Das Netz, und wir müssen es so machen, wie Jesus es sagt, das Netz, das wir auswerfen, ist die Wahrheit Gottes, das Wort Gottes und insbesondere das Evangelium, die gute Botschaft von Gottes Errettung.
[28:20] Begleitet mit Gebet. Und es ist das Netz, das nie reißen wird. Es ist das Netz, das aktuell bleibt bis ans Ende der Zeit.
[28:32] Man muss es nie abändern. Und Vers 20 von Matthäus 28 geht noch weiter. Und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.
[28:45] Zuerst fischen und dann zurüsten, der Jünger. Lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.
[28:58] Alle Jünger Jesu hat er als Jünger, sorry, als Jünger Jesu hat er nicht nur diese Elf auserwählt, sondern auch dich und mich in seine Nachfolge gerufen, zum Menschenfischen berufen.
[29:14] Ist das nicht tröstlich zu wissen, genau wie derselbe Allmächtige Jesus schon am Strand dort war und die Jünger beobachtet hatte und ihnen die Anweisung geben konnte, was sie tun sollten, genauso ist er auch immer bei dir, auch wenn du ihn nicht erkennst, auch wenn du manchmal etwas Falsches machst.
[29:33] Er ist nur ein Gebet weit entfernt und schon ist seine Hilfe da. Das gibt doch Mut, das gibt Kraft.
[29:44] Seine Gegenwart ist das, was uns durchträgt und das, was uns befähigt, Menschen zu fischen und ihm treu zu sein. Und so bestätigt der auferstandene Christus seinen Jüngern den Ruf als Menschenfischer und trotz ihres Versagens sagt er ihnen, ich will euch immer noch gebrauchen.
[30:06] Doch er bestätigt nicht nur ihre Berufung, er stellt sie auch wieder her und insbesondere Petrus. Das lesen wir in den nächsten Versen 13 bis 19.
[30:17] Das ist der zweite Punkt der Predigt von Christus wiederhergestellt. Von Christus wiederhergestellt. Lesen wir Vers 12.
[30:35] Jesus spricht zu ihnen, kommt her, frühstückt. Keiner aber von den Jüngern wagte ihn zu fragen, wer bist du? Da sie wussten, dass es der Herr war, Jesus kommt und nimmt das Brot und gibt es ihnen und ebenso den Fisch.
[30:52] Dies ist schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, nachdem er aus den Toten auferweckt war. Die Jünger, ihr habt es gemerkt beim Lesen, sie haben eine gewaltige Ehrfurcht, einen grossen Respekt vor Jesus, vor ihrem allmächtigen, allwissenden Herrn.
[31:10] Das erste Mal, als dieser Fischfang passierte, war ja Petrus niedergekniet und hat gesagt, gehe weg von mir, ich bin ein sündiger Mensch und hier geschieht etwas Ähnliches.
[31:24] Sie wagen nicht einmal vom Frühstück zu nehmen, doch Jesus kommt ihnen entgegen und verteilt jedem Einzelnen das Frühstück. Es ist für uns dann nicht festgehalten, wie die Gespräche bei diesem Frühstück verliefen, doch sie waren wohl ziemlich ernsthaft und reden sich um die soeben erhaltene Lektion, was die Jünger tun sollten.
[31:46] Es wurde sicher auch darüber gesprochen, weshalb die Jünger jetzt fischen gegangen waren, nicht auf den Berg, um Jesus zu treffen. Und nicht zuletzt wird sicher auch das Thema angesprochen worden sein, dass sie alle den Herrn im Stich gelassen hatten.
[32:03] Doch Jesus, er ersetzt seine Jünger nicht einfach, er stellt sie wieder her. Staunst du darüber? Ich auch.
[32:15] Aber so ist Jesus. Wir, schwache, irgende Gefäße, ist alles, was er hat, alles, was er braucht, um damit zu arbeiten.
[32:26] Und zu uns schaut er auch deshalb. Und hier, und in den nächsten Versen sehen wir dann, wie Jesus Jüngerschaft mit seinen Jüngern macht. Hier sehen wir, wie der Herr selbst die Heiligung in seinen Jüngern vorantreibt.
[32:41] Wir sehen, wie er Seelsorge macht mit Petrus. Und unser Herr braucht keine langen Checklisten und komplizierte Wiederherstellungsprozesse. Er verteilt keine Hausaufgaben und macht dann eine Liste von Terminen zur Nacharbeit, wo man sich treffen muss, um alles dann abzuhäkeln.
[33:00] Nein, er, der Herzenskenner, arbeitet ganz einfach. Er stellt eine einzige Frage. Dafür stellt er sie dreimal.
[33:13] Er stellt eine einfache Frage, die ins Zentrum des Herzens trifft. Und er stellt sie so lange, bis das Ziel erreicht ist.
[33:27] Und diese Frage lautet, liebst du mich? Nicht wahr? Die Gefahr besteht, dass all unser Denken und manchmal auch unser Predigen dahin zielt, um aufzuzeigen, wie nötig es ist, an Jesus zu glauben.
[33:43] Oder wir machen uns Gedanken, wie wir ihm gut dienen können, wie wir gute Zeugen sein können und so weiter. Das ist alles gut, alles wichtig. Aber hast du schon mal wirklich tiefer darüber nachgedacht, was es heisst, den Herrn Jesus zu lieben?
[34:02] Immerhin ist dies das erste Gebot. Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, mit deinen ganzen Kraften, mit deinem ganzen Verstand. 1. Korinther 16, 22 sagt uns auch, wenn jemand den Herrn Jesus Christus nicht lieb hat, der sei verflucht.
[34:21] Liebe zu Christus ist das, was einen erretteten Gläubigen wirklich ausmacht. Gott. Das ist die entscheidende Frage. Epheser 6, 24 sagt, die Gnade sei mit allen denen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben, in Unverderblichkeit.
[34:38] Ja, lieben kannst du Jesus nur, wenn du ihn wirklich kennst. wenn du von ihm eingenommen bist, wenn dein Herz, deine Gedanken von ihm erfüllt sind.
[34:50] Die treibende Kraft in all unserer Heiligung und die Motivation für all unseren Dienst ist so einfach. Liebst du mich? Schauen wir uns nun das Gespräch zwischen Jesus und Petrus an.
[35:06] Vers 15. Als sie nun gefrühstückt hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus. Simon, Sohn Jonas, liebst du mich mehr als diese?
[35:22] Er spricht zu ihm, ja, Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe. Und Jesus spricht zu ihm, weide meine Lämmer. Jesus hat Simon Petrus schon lange vergeben.
[35:36] Doch es ist wichtig, dass Simon Petrus jetzt in seinem Amt wiederhergestellt wird. Und zwar auch vor den anderen Jüngern. Und so stellt ihm Jesus dreimal diese Frage, liebst du mich?
[35:50] Und jede Frage dringt ein bisschen tiefer in Petrus Herz hinein. Und nötigt Petrus sich selbst noch mehr zu prüfen. Das erste Mal fragt Jesus, liebst du mich mehr als diese?
[36:05] Nun wäre es interessant, worauf Jesus gezeigt hat, als er diese sagte. Es kann sein, dass Jesus damit meint, liebst du mich mehr, als du diese Jünger hier liebst, die anderen?
[36:16] es kann aber auch sein, liebst du mich mehr als all dein Fischer Zeugs, als dein Boot, als dein Beruf, als dein Job, als deine Karriere hier, auf dieser Welt?
[36:31] Bist du bereit, für mich deine geliebte Fischerei, deine Hobbys aufzugeben, wenn es nötig ist? Bist du bereit, mir wirklich nachzufolgen? Aber ich denke, am wahrscheinlichsten ist es, dass Jesus sagt, liebst du mich mehr, als diese anderen Jünger mich lieben?
[36:51] Petrus hatte ja ganz gross angesagt, in Matthäus 26, 33 wird es uns berichtet, wenn alle an dir Anstoß nehmen, also alle diese anderen Jünger, ich werde niemals an dir Anstoß nehmen, ich werde dich nie verlassen.
[37:08] Bevor Petrus Jesus verleugnet hatte, dachte er so, alle anderen, ja, die sind vielleicht schwach, aber meine Liebe zum Herrn, die ist stärker, ich werde ihn niemals verlassen, nie.
[37:23] Deshalb fragt Jesus, bist du immer noch so überzeugt, dass du mich so viel mehr liebst, als die anderen mich lieben? Dabei benutzt Jesus das Wort für Liebe Agapau und das bezeichnet die höchste und nobelste Liebe.
[37:40] Diese wird zum Beispiel Johannes 3,16 erwähnt. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab. Eine selbstlose Willensliebe. Jesus fragt ihn, liebst du mich?
[37:55] Hast du mich? Agapau? Doch Petrus wagt nicht mehr zu sagen, ich liebe dich mehr als diese anderen. Im Gegenteil, er wagt nicht einmal das Wort Agapau in seiner Antwort in den Mund zu nehmen.
[38:09] Stattdessen sagt er, ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe. Und dabei benutzt er das Wort für Liebe, das Phileo heisst. ein Wort, das von Zuneigung und brüderlicher Liebe gegenüber dem Herrn spricht.
[38:26] Ein bisschen schwächer als Agapau. Simon konnte nicht sagen, Herr, du hast ja mein Leben und mein Verhalten beobachtet, du hast ja gesehen, dass ich dich lieb habe. Wieso stellst du so eine Frage?
[38:37] Ist doch klar. Das konnte er nicht mehr sagen. Im Gegenteil, sein Leben und sein Verhalten hat er etwas ganz anderes gesprochen. Wie froh muss Simon Petrus jetzt sein, dass der Herr allwissend ist und er ihm sagen kann, du siehst ja in mein Herz hinein und du weißt ja, dass ich dich lieb habe, auch wenn es manchmal nicht so aussieht, auch wenn ich Fehler gemacht habe.
[39:02] Ja, Jesu Allwissenheit, ist das nicht auch für uns ein Trost? Wie sind wir froh, wie bin ich froh, dass der Herr in mein Herz hinein sieht und mein Herz beurteilen kann und nicht nur meine Worte und Taten, die manchmal so daneben sind und nur wenn du den Herrn, wenn du den Herrn aber nicht wirklich liebst, dann musst du aber Angst haben, dass er dein Herz sieht.
[39:28] Wenn du einer bist, der vorgibt, ihn zu lieben, aber es nicht wirklich so ist, das nennt man dann auch Heuchelei. Aber alle anderen, die den Herrn wirklich von Herzen lieben, die dürfen froh sein, dass er ins Herz hinein sieht.
[39:41] und die Antwort, die Jesus, der Herr, dem Petrus jetzt gibt, zeigt, dass er das Herz von Petrus wirklich sieht und dass er weiss, dass Petrus ihn tatsächlich liebt und dass er immer noch will, dass Petrus ihm dient.
[39:59] Und deshalb sagt Jesus, weide meine Lämmer. Wir werden später noch kurz auf das zurückkommen. Vers 16 wieder spricht er Jesus zum zweiten Mal zu ihm, Simon, Sohn Jonas, liebst du mich?
[40:20] Er spricht zu ihm, ja Herr, du weisst, dass ich dich lieb habe. Und hier benutzt er wieder Phileo. Er spricht zu ihm, hüte meine Schafe.
[40:35] Das zweite Mal ändert Jesus die Frage leicht ab. Er fragt nicht mehr, liebst du mich mehr als diese mich lieben, sondern, Simon, liebst du mich überhaupt? Liebst du mich überhaupt?
[40:48] Hast du überhaupt Liebe für mich übrig? Simon gibt ihm dieselbe Antwort und er sagt, ja Herr, du weisst, dass ich dich Phileo habe.
[41:01] Und wieder bestätigt der Herr, hüte meine Schafe. er bestätigt ihm, ja, ich sehe, dass du mich lieb hast. Vers 17, er spricht zum dritten Mal zu ihm, Simon, Sohn Jonas, hast du mich lieb?
[41:16] Und hier benutzt Jesus das Wort Phileo, nicht mehr Agapau. Hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, dass er zum dritten Mal zu ihm sagte, hast du mich lieb?
[41:27] Und spricht zu ihm, Herr, du weisst alles, du erkennst, dass ich dich lieb habe. und Jesus spricht zu ihm, weide meine Schafe. Ja, das dritte Mal, Petrus musste es ja erwarten, dass Jesus ihn dreimal fragt, hatte doch Petrus ihn ja auch dreimal verleugnet.
[41:48] Auch, dass Jesus und Petrus während dieses Gesprächs an einem Kohlenfeuer sitzen, haben wir in Vers 9 gelesen, das erinnert Petrus die ganze Zeit daran, dass er auch an einem Kohlenfeuer gesessen hatte, in der Nacht, als er Jesus verriet oder verleugnet hatte.
[42:05] Es steht in Johannes 18, 18. Doch, dass Jesus so weit geht und Petrus eigenes Wort für Liebe gebraucht, nämlich Phileo, das trifft ihn, das trifft Petrus.
[42:18] Diese Frage hat gesessen. Jesus fragt ihn nämlich beim dritten Mal, hast du mich, Phileo, hast du wenigstens eine starke Zuneigung zu mir? Liebst du mich wenigstens so, wie du deinen Bruder Andreas liebst?
[42:33] Wenigstens so? Petrus ist tief betrübt und das ist es, was der Herr in ihm bewirken will. Matthäus 5, 4 heisst es, glückselig sind die Trauernden, die Trauernden über ihre eigenen Sünden, denn sie sind es, die getröstet werden sollen.
[42:55] Und seht, wie geschickt unser Herr sein chirurgisches Messer an Petrus Herz anlegt und aufschneidet und die Sünde aufdeckt in diesem Herz ist. Der Herr fragt auch dich heute Morgen, liebst du mich?
[43:14] Liebst du mich wirklich? Hast du mich wenigstens lieb? wenn du nicht mit Ja antworten kannst, dann ist es Zeit, dass du zu Jesus gehst und mit ihm ein ernsthaftes Gespräch über deinen Herzenszustand führst.
[43:37] Doch auch jetzt ist Petrus einzige Zuversicht und er sagt, du kennst mich ja, du weisst ja, dass ich dich lieb habe und wieder bestätigt ihm Jesus, ja, ich sehe es.
[43:50] Weide, meine Schafe. Das Resultat dieses Gesprächs ist, der Herr hat Petrus Herz wirklich ausgeleuchtet und er hat ihm dann aber auch vergeben und er hat Petrus bestätigt, ja, ich sehe, dass du mich liebst und ich will dich weiter brauchen und ein anderes Resultat davon ist, dass Petrus Selbstsicherheit nicht mehr das ist, was sie einmal war und jetzt an ist Petrus ein bisschen anders.
[44:21] Es ist nicht interessant, wie der Herr Jesus eigentlich nur an Petrus Liebe interessiert ist? Er fragt ihm nur diese eine Frage. Er fragt ihn nicht, hast du genug geweint über deine Sünde?
[44:34] Hast du genug getrauert? Hast du genug getritten um Vergebung? Hast du genug Gutes getan, um das wieder gut zu machen? Hast du genug Almosen gespendet den armen Leuten?
[44:47] Oder hast du lange genug dir Mühe gegeben und nicht gesündigt, um zu zeigen, dass du mich wirklich liebst? Nein, er fragt ihn nur, hast du mich lieb?
[44:58] Und an dem misst der Herr alles. Das ist, auf was es ankommt. Deshalb will ich dir sagen, achte auf dein Herz, achte auf das, was du wirklich liebst, achte darauf, welche Gedanken du nachhängst, womit du deine Zeit verbringst, achte darauf, was dich traurig macht, wenn du es nicht bekommst.
[45:23] Wahrscheinlich liebst du es. Jesus. Die Frage ist, liebst du Jesus? Dreht sich dein Leben darum, wie du ihm gefallen kannst, wie du ihn lieben kannst, wie du ihm näher kommen kannst, wie du ihn besser kennenlernen kannst, wie du ihn weitergeben kannst, bezeugen kannst.
[45:42] Das ist doch die Frage, wie du ihm gehorchen kannst auch. Weil Jesus erkannte, dass Petrus ihn wahrlich liebte, deshalb gab er ihm jetzt den Auftrag, ein Hirte zu sein.
[45:54] Denn niemand, der nicht den Herrn liebt, wird so zu den Schafen schauen, wie es nötig ist. Jemand, der den Herrn nicht liebt, wird nicht so schauen, wie es nötig ist.
[46:09] Und du denkst jetzt vielleicht, na, diese Passage geht jetzt mich nicht an, das geht nur die Hirten der Gemeinde etwas an, ich bin ja kein Ältester, aber auch du hast den Auftrag, die Gemeinde Gottes aufzuerbauen.
[46:24] Kurz einige Stellen, 2. Johannes 5 sagt es, dass wir einander lieben sollen. 1. Thessalonich 5, 11 heißt es, wir sollen einander ermahnen und erbauen. Es ist nicht das, was auch ein Hirte tun soll.
[46:38] Kolosser 1, 28 und 3, 16 vollkommen wird. Einander sollen wir lehren. Jeder hat diesen Auftrag.
[46:50] Hebräer 10, 24 heißt es, wir sollen einander anreizen und ansporen zu Liebe und zu guten Werken. Also geht es auch dich etwas an. Liebst du Jesus, dann liebe seine Schafe, seine Gemeinde.
[47:09] Schauen wir uns die drei Befehle kurz an, die Jesus dem Petrus gegeben hat. Zuerst sagt er weide meine Lämmer, Vers 15. Dann sagt er in Vers 16 hüte meine Schafe und beim dritten Mal sagt er wieder weide meine Schafe.
[47:25] Zuerst muss uns bewusst werden, dass Jesus hier ein Personalpronomen gebraucht, nämlich das Wort meine. Es sind seine Schafe, es ist die Herde Gottes, es sind die Menschen, die Jesus mit seinem Blut mit seinem eigenen Blut erkauft hat, welche er Petrus hier anvertraut.
[47:51] Und das sollten wir nie vergessen. Es geht um Gottes Herde, es geht um seine Leute. Und dann sehen wir in diesen drei Begeben auch, dass Jesus zuerst die Lämmer nennt, die kleinen, die schwachen, die, welche sich schnell verirren, die, welche schnell weglaufen, die Gefahr laufen, eher krank zu werden oder im Fang eines Raubtiers zu landen.
[48:19] Und wir hatten ja vorher gesehen, dass Jesus seine Jünger berufen hatte, zuerst die Menschen zu fischen, zu evangelisieren und jetzt will er, dass seine Jünger, und in dem Fall hier ganz spezifisch Petrus, zu diesen Jungbekehrten schaut und sie weidet, ihnen zu essen gibt, ihnen hilft zu wachsen.
[48:41] Er sagt nämlich zuerst Weide meine Lämmer und Weiden bedeutet nähren, Essen geben, kleine Lämmer, Neubekehrte, das verstehen wir, Neubekehrte und junge Lämmer, die müssen wachsen.
[48:56] Und das geschieht dadurch, dass sie Nahrung aufnehmen und diese Nahrung ist Gottes Wort. Petrus hat das begriffen und deshalb schreibt er dann auch später, Jahre später in 1. Petrus 2, Vers 2, und wie neugeborene Kinder, das sind die Lämmer, seid begierig nach der vernünftigen unverfälschten Milch.
[49:16] Das ist Gottes Wort. Damit ihr durch diese was wachst zur Errettung. Also ein Hirte ist jemand, der zu den Lämmern schaut und er muss fähig sein, die Lämmer zu ernähren durch Gottes Wort.
[49:34] Das kann er nur, wenn er sich selbst zuerst durch Gottes Wort ernährt hat. Im zweiten Befehl, Vers 16, sagt Jesus zu Petrus, nicht mehr weide meine Lämmer, sondern hüte meine Schafe, denn Lämmer werden ja auch mal erwachsen.
[49:53] Und er sagt jetzt hüte meine Schafe und das ist der allgemeine Hirtendienst, das Aufseher-Sein. Das lesen wir zum Beispiel in Pastoralbriefen lesen wir ganz viel dazu, 1.
[50:06] Timotheus, 2. Timotheus, Titus, auch Petrus redet davon, das wäre eine Predigt für sich oder mehrere, da gehen wir nicht zu sehr darauf ein. Und deshalb sagt der Herr auch im dritten Befehl noch einmal, weide meine Schafe, denn auch die Schafe müssen geweidet werden, nicht nur gehütet werden, auch die erwachsenen Schafe müssen Nahrung bekommen.
[50:29] Und allesamt die Lämmer und die Schafe sind die Herde des Herrn Jesus. Und dies hat Petrus begriffen, als er viele Jahre später an seine Mitältesten schreibt, in 1.
[50:41] Petrus 5, Vers 2, hütet die Herde Gottes. Er weiß, dass es die Herde Christus, die Herde Gottes ist, nicht seine, die bei euch ist, indem ihr die Aufsicht nicht aus Zwang führt, sondern freiwillig, auch nicht um schändlichen Gewinn, sondern bereitwillig.
[51:00] Und nicht als solche, die über ihre Besitzter herrschen, sondern die die Schafe lieben, sondern die Vorbilder der Herde sind.
[51:11] Und wenn der Erzhirte, der Erzhirte ist der Oberhirte, und das ist Jesus Christus, wenn der Erzhirte offenbar geworden ist, so werdet ihr die die unverwältliche Krone der Herrlichkeit empfangen.
[51:27] Ihr seht, dass Petrus das, viele Jahre später schreiben kann, bezeugt, dass Jesus ihn wieder völlig hergestellt und eingesetzt hat.
[51:39] Zuerst hat er ihm und den anderen Jüngern ihre Berufung klar gemacht und jetzt hat er Petrus wieder hergestellt. Und Jesus bestätigt ihm auch, dass Petrus ihn wirklich liebt.
[51:53] Liebst du Jesus wirklich? Zeigt es sich in der Liebe und im Dienst an den Verlorenen? Zeigt es sich aber auch in deiner Liebe und im Dienst an der Gemeinde?
[52:09] Jeder von uns ist dazu berufen, nicht nur die Hirten. Die Liebe des Petrus zu seinem Herrn würde sich nicht nur darin beweisen, dass er seine Herde weiden würde, sondern auch darin, dass er dem Herrn folgen würde, wohin dieser ihn auch führt.
[52:26] Und deshalb sagt Jesus zu ihm abschließend Vers 18 bis 19 Johannes 21 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir, als du jünger warst, gürtetest du dich selbst und gingst, wohin du wolltest.
[52:43] Du lebtest dein Leben selbst bestimmt. Wenn du aber alt geworden bist, wirst du deine Hände ausstrecken und ein anderer wird dich gürten und hinbringen.
[52:55] Ein Hinweis auf Gefangenschaft. Hinbringen, wohin du nicht willst. Dies aber sagte er andeutend, mit welchem Tod er Petrus Gott verherrlichen sollte.
[53:07] Und als er dies gesagt hatte, spricht er zu ihm, folge mir nach. Damit meint Jesus, folge in meinen Spuren.
[53:20] Folge mir nach, auch in meinen Leiden. was hier sehr bedrohlich tönt und uns ein Schrecken einjagen würde, ist für Petrus aber nur eine weitere Bestätigung, dass Jesus ihn erhalten wird.
[53:37] Für ihn mag es so tönen, ich, der ich Christus verleugnet habe, der ich nicht stark genug war, um mit ihm zu bleiben in seiner dunkelsten Stunde, als es mich eigentlich nicht so viel gekostet hatte, ich werde bestehen in nicht fallen, ich werde meinem Herrn keine Schande mehr antun, ich werde in seiner Kraft und um seinet Willen sogar sterben.
[54:04] Und die Kirchengeschichte berichtet übereinstimmend, dass Petrus ca. 69 n. Christus in Rom gekreuzigt werden sollte. Da er sich aber verunwürdig hielt, in gleicher Weise zu sterben wie sein Herr und Meister, den er so sehr liebte, wollte er lieber kopfüber gekreuzigt werden.
[54:24] Und diese Bitte wurde ihm anscheinend gewährt. Lest doch daheim den ersten und zweiten Petrusbrief im Licht dieser Geschichte, die wir heute betrachtet haben.
[54:36] Ihr werdet staunen, was Petrus über das Leiden für Christus zu sagen hat. Er hatte seine Lektion gelernt. Petrus wurde von einem unstabilen Jünger zu einem Apostel, der sogar Heilige Schrift verfasste, von einem, der von Jesus belehrt wurde, zu einem, der uns belehrt, durch seine Briefe.
[54:56] Und all das, weil Jesus sich um ihn kümmerte, weil Jesus ihn liebte, weil Jesus ihn wiederherstellte. Was für ein Herr. Der Unterschied machte diese Frage, liebst du mich?
[55:13] Du mich? Und Jesus fragt auch dich heute, liebst du mich? Wirklich? Dann gehe Menschen fischen und kümmere dich um seine Schafe und folge Jesus nach.
[55:30] Es wird dich etwas kosten, aber du wirst die unverwältige Krone des Lebens erhalten. beten. Wir wollen noch beten. Vater im Himmel, wir danken dir.
[55:48] Wir danken dir, dass wir diesen Bericht haben dürfen, auch wenn es scheint, dass irgendwie die Geschichte in Johannes 20 zu Ende sein sollte. Und doch ist es eben gut, dass dieses Kapitel hier ist.
[56:00] Wir danken dir, dass wir sehen dürfen, wie du deinen Jünger, Herr Jesus, deinen Jünger Petrus und die anderen Jünger, die dich verlassen hatten, nicht allein gelassen hast, sondern wie du den Fokus darauf gelegt hast, dass sie wieder hergestellt wurden und dass sie wieder in den Dienst für dich eintreten konnten.
[56:18] Herr Jesus, heute Morgen sitzen wir hier und wir werden auch uns unserer Schuld bewusst, unserer Versagen bewusst. Wir wissen, dass wir dir nie immer so dienen, wie wir sollten.
[56:31] Und doch ist dieses Beispiel so ermutigend, dass du aus einem solchen Menschen wie Petrus einen leidenswilligen Mann machen konntest. Von so einem eigenwilligen Menschen zu einem, der bereit war, sich für dich aufzuopfern.
[56:48] Das ist alles gewirkt durch deine Liebe, Herr. So hilf uns, diese zu erkennen und dich zu lieben. Amen.