Errettet aus Gnade zu guten Werken

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Prediger

Garry Blättel

Datum
15. Oktober 2017

Transkription

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[0:00] Was für ein herrliches Lied, der diese Liederdichte gedichtet hat. Ich möchte noch beten. Großer Gott und Vater im Himmel, wir danken dir so sehr für deine Gnade, die du uns erwiesen hast.

[0:19] Wir waren allesamt Rebellen ohne Gott und ohne Hoffnung in dieser Welt. Aber du hast uns erlöst und erkauft und so wollen wir dich mit unserem Leben und Herzen loben und preisen.

[0:35] Amen. Er rettet aus Gnade zu guten Werken. Ich arbeite schon lange als Projektleiter und alle Jahre wieder frage ich mich, was ist eigentlich mein Job?

[0:52] Um was geht es? Und ich muss ehrlich sagen, die gleiche Frage stelle ich mir auch immer wieder als Christ. Warum hat Gott mich errettet und wozu?

[1:06] Was ist mein Auftrag hier in dieser Welt? Und Ziel meiner heutigen Predigt ist es, diese Frage zu beantworten. Warum geht es im Christenleben?

[1:18] Was ist der Punkt? Ich glaube, es ist hilfreich für dich, eine biblisch fundierte Sicht über Sinn und Zweck des Lebens als Jünger Jesu zu haben, damit du dein Leben entsprechend ausrichten kannst.

[1:36] Mit Gottes Hilfe möchte ich heute eine neue Predigserie beginnen, und zwar auslegend den Titelsbrief durchgehen. Der Titelsbrief wurde ungefähr 63 nach Christus geschrieben von Paulus und Titus.

[1:51] Und die meisten Theologen gehen davon aus, dass Paulus den Brief geschrieben hat nach seiner Gefangenschaft in Rom, als er wieder freigekommen ist, die Gefangenschaft, die uns in der Apostelschichte geschildert wird.

[2:08] Aus dem Brief entnehmen wir, dass Paulus und Titus in Kreta waren, dort offensichtlich das Evangelium verkündet haben, und dass dort in Kreta Menschen zum Gleiden gekommen sind.

[2:21] Das hört sich vielleicht einfach an, war aber alles andere als ein einfacher Job.

[2:45] Denn Kreta damals war berühmt und berüchtigt für ihren moralischen Zerfall. Paulus bringt das auf den Punkt, wenn er in Titus 1,12 sagt, einer von ihnen, ihr eigener Prophet, hat gesagt, die Kreta sind von jeher Lügner, böse Tiere, faule Bäuche.

[3:07] Nicht gerade die Art und Weise, wie man ein Ferienland beschreiben würde, wenn man Touristen anlocken will. Aber Titus war genau der richtige Mann für diese heikle Mission.

[3:21] Er ist durch Paulus zum Glauben gekommen, wurde von Paulus zweimal nach Korinth geschickt, hatte dort wichtige Aufgaben zu erledigen, und wurde sowohl von Paulus wie auch von den Korinthern, die ja auch dafür bekannt waren, dass sie nicht allzu einfach waren, sehr geschätzt.

[3:40] Der Titusbrief ist wirklich ein ganz köstlicher Brief. Er ist sehr kurz, hat nur drei Kapitel, aber er bringt in diesen drei kurzen Kapitel sehr genau auf den Punkt, worum es im Christenleben eigentlich geht.

[3:55] Paulus erinnert Titus im Brief an seinen Auftrag, dass er nämlich dafür sorgen muss, dass er in jeder Stadt Älteste einsetzt. Die Ältesten werden qualifiziert, sie müssen einen vorbildlichen Wandel aufweisen und in der gesunden Lehre gefestigt sein, damit sie mit der gesunden Lehre ermahnen und belehnen können.

[4:21] Titus muss auch die Gläubigen lernen, dass sie das gottlose Leben aufgeben und stattdessen fleissig gute Werke betreiben. Auf den Punkt gebracht, in Kreta musste schlechte Lehre und schlechtes Leben ersetzt werden durch gute Lehre und gutes Leben.

[4:44] Der Titusbrief zeigt uns sehr gut, wie die gesunde Lehre und das gesunde Leben unzertrennlich miteinander verhängt sind. Bevor ein Mensch zum Glauben kommt, gestaltet er sein Leben nach seinen eigenen Vorstellungen und seinen eigenen Maßstäben.

[5:05] Und dann kommt er zum Glauben mit den Worten von Paulus, er wird rettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes, er wird gerechtfertigt und erhält die Hoffnung des ewigen Lebens.

[5:20] Wie wir gesungen haben, alles durch Gnade, alles unverdient. Und dann beginnt ein lebenslanger Prozess der Veränderung.

[5:31] Der Christ will Gott immer mehr erkennen und dann will er sein Leben immer mehr nach Gott ausrichten. Sein Denken, sein Reden und sein Handeln, alles soll immer mehr so werden, wie Gott es will.

[5:47] Diesen Prozess nennen wir Heiligung. Und dieser Prozess, das wisst ihr alle genauso gut wie ich, ist weder einfach noch schmerzfrei.

[6:00] Es geht immer einher mit Selbstverleugnung. Aber darum geht es im Reiche Gottes. Daran führt kein Weg vorbei.

[6:11] Jesus hat das mal so ausgedrückt in Matthäus 16,24. Er sprach zu seinen Jüngern, wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.

[6:30] Selbstverleugnung und Jesu Nachfolge ist das, was Titus in Kreta den Menschen lehren musste. Einerseits musste er selber dieses Leben vorleben und andererseits musste er Älteste einsetzen, die das Gleiche lehrten und vorlebten.

[6:48] Und du kannst dir vorstellen, dass das kein einfacher Auftrag war. Und so ermutigt und belehrt den Paulus nochmals mit diesem Brief, den wir heute im Worte Gottes vorfinden.

[7:00] In der heutigen Predigt studieren wir das Grußwort von Paulus. Im Grußwort finden wir bereits die meisten Themen, die Paulus im Brief entfaltet, im Keim.

[7:13] Es ist so, als würden die Themen durch den ganzen Brief sich wie Verstrebungen hindurchziehen. Lasst uns gemeinsam den Predigtext aufschlagen und lesen.

[7:26] Titus 1, die Verse 1 bis 4. Wir lesen, Paulus, Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi, gemäss dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht, aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheissen hat.

[8:02] Zu seiner Zeit aber hat er sein Wort geoffenbart in der Verkündigung, mit der ich betraut worden bin, nach dem Befehl Gottes unseres Retters. An Titus, mein echtes Kind nach unserem gemeinsamen Glauben, Gnade, Barmherzigkeit, Friede sei mit dir von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter.

[8:26] Die Predigt heute habe ich in folgende vier Punkte aufgeteilt. Erstens, Gott sendet. Zweitens, Gott rettet.

[8:37] Drittens, Gott offenbart. Und viertens, Gott hilft. Gott sendet. Wir haben gelesen, wie Paulus sich vorstellt.

[8:51] Er sagt, Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi. Paulus war ein Gesandter des Herrn. Er bezeichnet sich hier als Knecht Gottes.

[9:05] Das Wort kann man übersetzen mit Knecht, Diener oder auch Sklave. Was ist ein Sklave? Zwei Punkte.

[9:16] Ein Sklave gehört nicht sich selbst und ein Sklave tut den Willen seines Herrn. Und das ist, was Paulus hier sagt. Er gehört nicht mehr sich selbst, er gehört Gott und er tut nicht mehr, er lebt nicht mehr für sich, er lebt für Gott.

[9:36] Das ist einfach erklärt, aber nicht einfach umgesetzt. Aber das war Paulus' Identität. Und wenn wir das Leben von Paulus bedenken, dann wissen wir, dass das für ihn nicht einfach eine Floskel war, sondern diese Identität hat seine Lebenseinstellung sehr treffend beschrieben.

[9:58] Diese Gesinnung, die Paulus hatte, beschreibt er immer wieder in seinen Briefen, zum Beispiel in Galater 2,20, wo er sagt, ich, Paulus, bin mit Christus gekreuzigt und nun lebe ich, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir.

[10:17] Oder in Philippe 1,21, wo er sagt, denn für mich ist Christus das Leben und das Sterben ein Gewinn. Ich bin überzeugt, hättest du Paulus mitten in der Nacht aufgeweckt und ihn gefragt, wer bist du?

[10:34] Hätte gesagt, ich bin Knecht Gottes. Es war seine Identität. Und so frage ich dich, was ist deine Identität? Was sagst du, wenn du mitten in der Nacht geweckt wirst?

[10:48] Womit identifizierst du dich? Paulus sagt in 1. Korinther 6,20 und er redet da zu den Korinthern, denn ihr seid teuer erkauft, darum verherrlicht Gott in eurem Leib und in eurem Geist, die Gott gehören.

[11:09] Du wurdest von Gott erkauft und damit gehörst du Gott. Paulus nennt sich auch Apostel, Apostel Jesu Christi.

[11:20] Was ist ein Apostel? Ein Apostel ist ein Gesandter. Im Alten Testament hat Gott seine Propheten gesandt, im Neuen Testament hat Gott seinen Sohn gesandt und sein Sohn hat die zwölf Jünger ausgewählt, sie Apostel genannt und sie wiederum ausgesandt.

[11:44] Das lesen wir zum Beispiel in Johannes 20,21. Da sprach Jesus wiederum zu ihnen, Friede sei mit euch. Gleich wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

[11:58] Und Paulus war einer der Apostel Jesu Christi. Hast du dir schon überlegt, warum bezeichnet er sich so gegenüber Titus?

[12:11] Paulus und Titus waren ja Freunde. Warum stellt sich Paulus so vor? Erinnerst du dich an den Auftrag, den Paulus dem Titus in Kreta gegeben hat?

[12:24] Das war kein einfacher Auftrag. Du kannst davon ausgehen, dass die Kreter, die ja alles andere waren als einfache Menschen, nicht auf Titus gewartet haben, dass er endlich kommt und ihnen erklärt, was sie zu glauben haben und wie sie zu leben haben.

[12:42] Und so war es wichtig, dass Paulus Titus daran erinnert, dass Paulus in der Funktion als Apostel ihm schreibt. Das heißt, als direkt Beauftragter von Gott.

[12:55] Und so hatten die Worte für Titus und damit auch für die Kreter ein ganz anderes Gewicht. Und heute gibt es im engeren Sinn keine Apostel mehr.

[13:08] Und so stellt sich die Frage, woher beziehen wir im christlichen Leben unsere Autorität? Wir haben ja keine Apostel, die uns persönlich Briefe schreiben und uns sagen, was als nächstes dran ist.

[13:22] Nun, vieles, was die Apostel gelehrt und getan haben, ist in der Bibel aufgeschrieben. Und heute belehrt uns Gott durch die Bibel.

[13:39] Und darum nennen wir die Bibel das Wort Gottes. Das ist nicht einfach eine Floskel, sondern es ist Gottes Reden heute zu dir und zu mir.

[13:49] Als Apostel hatte Paulus ein Ziel, und zwar, dass Gott rettet. Und das führt uns zum zweiten Punkt der Predigt. Gott rettet.

[14:09] Darf ich dich fragen, woran denkst du, wenn ich dich frage, was bedeutet, dass Gott rettet? Meistens denken wir daran, dass wir vor Gottes Zorn gerettet werden.

[14:24] Das ist wichtig und gut, aber ehrlich gesagt zu kurz gegriffen. Denn, denn, dass Gott uns von seinem Zorn rettet, ist zwar vorteilhaft für uns, aber nicht der letztendliche Grund, weshalb Gott rettet.

[14:40] Wir schauen uns die Sache jetzt an. Paulus beschreibt das Ziel seines Dienstes und wir lesen davon in Titus 1, 1b-2.

[14:51] Paulus schreibt hier, gemäss dem Glauben der auswählten Gottes und der Kenntnis der Wahrheit, die der Gotteswucht entspricht, aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, dass Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat.

[15:06] Also, Paulus beschreibt hier, was er bei den Menschen erreichen will. Glaube, Erkenntnis der Wahrheit, Gottesfurcht und Hoffnung des ewigen Lebens.

[15:21] Das sind fünf Schlüsselbegriffe, die er hier in kompaktester Form benutzt, über die ganze Bücher oder Bibliotheken geschrieben wurden. Glauben, Auserwählte Gottes, Erkenntnis der Wahrheit, Gottesfurcht und Hoffnung des ewigen Lebens.

[15:39] Heute werden wir diese Begriffe nicht im Detail betrachten, aber ich möchte versuchen, euch zu zeigen, wie diese Themen ineinander hineingreifen und wie sie im ganzen Brief dann hineinströmen.

[15:53] Mein Ziel ist es, dass ihr seht, dass all diese Themen zu Gottes Rettung gehören und dass Gottes Rettung weit mehr beinhaltet als die Rettung vor seinem Zorn.

[16:04] starten wir mit dem Thema Auserwählt Gottes und Glauben. Paulus tat alles, damit die Auserwählten Gottes zum Glauben fanden und im Glauben reifer wurden.

[16:17] Beispielsweise 2. Timotheus 2,10 schreibt er, Darum ertrage ich alles standhaft um der Auserwählten Willen, damit auch sie die Errettung erlangen, die in Christus Jesus ist, mit ewiger Herrlichkeit.

[16:33] Für Paulus war klar, dass am Ende des Tages nur die Auserwählten Gottes den Glauben haben werden. Und der Glaube ist in der Bibel ein zentrales Konzept.

[16:45] So wie Gottes Rettung mehr ist als Rettung vor Gottes Zorn, so ist auch biblischer Glaube mehr als ein Fürwahrhalten von Tatsachen, die wir in der Bibel lesen.

[16:59] Der biblische Glaube ist ein Glaube, der rettet, lesen wir in Apostelschichte 16,31. Der biblische Glaube ist ein Glaube, der gehorcht, nach Hebräer 11,7.

[17:12] Dort ist Noah beschrieben. Und der biblische Glaube äußert sich in der Liebe, wie Paulus den Galaten schreibt in Galate 5,6. Und Glaube und Erkenntnis der Wahrheit gehören auch zusammen.

[17:26] Oft wird behauptet, Christen hätten einen blinden Glauben. Aber das stimmt so nicht. Unser Glaube bezieht sich zwar auf Dinge, die wir nicht sehen.

[17:37] Das stimmt. Aber deswegen ist unser Glaube noch lange nicht blind. Das ist wie mit dem Strom. Strom siehst du auch nicht, oder? Aber trotzdem steckst du deine Kaffeemaschine in die Steckdose, weil du weisst, dass dort der Strom rauskommt.

[17:54] Und so ist es auch mit unserem Glauben. Gott sehen wir nicht. Das stimmt. Aber unser Glaube bezieht sich auf die Wahrheit, die Gott uns zu erkennen gibt. Und wir erkennen Gott in seiner Schöpfung und wir erkennen Gott in seinem Wort.

[18:10] und mit der Erkenntnis der Wahrheit meint Paulus die Erkenntnis des Evangeliums. Erlaube mir noch eine Schlussbemerkung zum Thema Glaube und Erkenntnis.

[18:22] Wenn du im Besitzer von Glaube und Erkenntnis bist, bitte ich dich, darauf nichts einzubilden. Denn es ist auch das ein Geschenk von Gott. Ohne dass Gott dir das schenken würde, hätte niemand von uns weder Glauben noch Erkenntnis.

[18:40] Und dann kommt die zentrale Aussage. Er sagt, all das ist dafür da, für die Gottesfurcht. Warum sage ich, dass das die zentrale Aussage ist?

[18:51] Weil es im ganzen Titusbrief um die von Gott gewirkten Gottesfurcht geht. Gottesfurcht kann auch mit Gottseligkeit übersetzt werden. Gottesfurcht beschreibt die Gesinnung, dass man Gott mit allem, was man ist und hat, lieben und ehren will.

[19:08] Und wie tut man das? Indem man Gott erkennt, Gott glaubt und schlussendlich so lebt, wie Gott es will. Gottesfurcht zeigt sich immer in guten Werken.

[19:21] Beispielsweise Titus 2,7 sagt er, in allem mache dich, er redet zu Titus, mache dich selbst zu einem Vorbild guter Werke.

[19:33] Titus 2,14 1,14 redet Paulus von Jesus, der sich selbst für uns hingegeben hat. Warum? Um uns von aller Gesetzlosigkeit zu erlösen und für sich selbst ein Volk zum besonderen Eigentum zu reinigen, das eifrig ist, gute Werke zu tun.

[19:54] Titus 3,1 Erinnere sie, das sind die Kreter, erinnere sie, dass sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind und jetzt kommt es zu jedem guten Werk bereit.

[20:11] Titus 3,8 Glaubwürdig ist das Wort und ich will, dass du dies mit allem Nachdruck bekräftigst, damit die, welche an Gott gläubig wurden, darauf bedacht sind, eifrig gute Werke zu tun.

[20:26] Also nicht nur gute Werke zu tun, sondern eifrig gute Werke zu tun. Oder Titus 3,14 Die unseren sollen aber auch lernen, zur Behebung der dringenden Nöte eifrig gute Werke zu tun, damit sie nicht unfruchtbar sind.

[20:45] Was würdest du sagen? Waren die guten Werke wichtig für die Kreter? An dieser Stelle nochmals die Erinnerung.

[20:57] Du bist errettet aus Gnade, nicht aus Werken, aber du bist errettet zu guten Werken. Das ist, was Paul zum Beispiel in der Ephesie schreibt, Ephesie 2,8-10, wo er sagt, denn aus Gnade sei dir errettet, durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit niemand sich rühme.

[21:22] Und jetzt kommt es, denn wir sind seine Schöpfung, erschaffen in Christus Jesus, zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.

[21:35] Nicht aus Werken, aber zu guten Werken. Die guten Werke, die Gott selbst für uns bereitet hat, damit wir in ihnen wandeln können und sollen.

[21:47] Gute Werke sind nicht etwas Kompliziertes, es meint einfach das ganz normale Leben, welches du in Übereinstimmung mit dem Charakter Gottes lebst.

[21:58] Das heißt, nicht egoistisch nach dem Motto mir, ich, mir, meins, sondern den Nächsten höher achten als sich selbst. Du fragst, wo und wann, überall und immer, zu Hause, in der Gemeinde, in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz, einfach dort, wo dein Leben passiert.

[22:22] Gute Werke werden ja auch von Jesus thematisiert, beispielsweise in der Bergpredigt nach den Seligpreisungen, Matthäus 5, 16, da sagt Jesus, so soll euer Licht leuchten vor den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

[22:42] Du kannst dir das Ganze als einen Kreislauf vorstellen, der bei Gott startet und bei Gott endet. Gott rettet dich, du tust gute Werke, andere bemerken deine guten Werke und preisen wiederum den Vater im Himmel.

[23:00] Dann sagt Paulus immer noch in Vers 2, aufgrund der Hoffnung des ewigen Lebens, das Gott, der nicht lügen kann, vor ewigen Zeiten verheißen hat. Gott wirkt also Glauben, Erkenntnis der Wahrheit und Gottes Furcht und zwar alles hinsichtlich der Hoffnung des ewigen Lebens.

[23:21] Hoffnung ist ein äußerst wichtiges Konzept in der Bibel. Allein im Neuen Testament kommt das Wort 84 Mal vor. Und wenn die Bibel von Hoffnung redet, dann geht es immer um Verheißungen, die von Gott sind, die sich in der Zukunft erfüllen werden, und zwar garantiert.

[23:42] Das Hier und Jetzt ist wichtig. Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu denken, dass das, was jetzt läuft, keine Rollen spielen würde. Im Gegenteil, wir haben es dir gerade angeschaut, die Art und Weise, wie du heute lebst, spielt eine sehr große Rolle.

[23:59] Aber als jünger Jesu darfst du die Ewigkeit nicht aus den Augen verlieren, denn das Beste kommt noch. Es kommt eine Zeit, wo du vollständig gerettet wirst.

[24:13] Eine Zeit, die nie aufhören wird. Eine Zeit, in der vollen, unmittelbaren Gegenwart Gottes. Eine Zeit ohne Sünde, ohne Tod und ohne Tränen.

[24:27] Paulus redet später im Brief noch mehr von dieser Hoffnung. Titus 2, 13 sagte, indem wir die glückselige Hoffnung erwarten und die Erscheinung der Herrlichkeit des großen Gottes und unseres Retters Jesus Christus.

[24:43] Glaubst du das? Hoffst du das? Gott hat dir diese Hoffnung zugesagt und zwar Gott, der nicht lügen kann.

[24:55] Noch nie hat Gott sein Wort gebrochen und Gott wird sein Wort auch nie brechen. Diese Hoffnung wirkt wie ein Skilift. Ein Skilift zieht dich den Berg hinauf und die Hoffnung auf das ewige Leben zieht dich durch dieses Leben und lässt dich ständig auf Gott ausgerichtet sein.

[25:17] Ich weiß, solange es einem gut geht, denkt mal nicht viel an diese Hoffnung, aber das ist ein Fehler, denn die Hoffnung gibt uns Kraft für unseren Wandel hier und jetzt zur Ehre Gottes.

[25:33] Seht ihr jetzt, warum ich gesagt habe, dass Gottes Rettung viel mehr ist, als die Rettung vor Gottes Zorn? Gott schenkt seinen Auserwählten die Erkenntnis der Wahrheit, der Glaube, die Gottesfurcht und die Hoffnung auf das ewige Leben.

[25:52] Und diese Rettung geschieht nicht einfach so, sondern du bist ja nicht aufgewacht an einem Morgen und warst gerettet, sondern Gott hat dafür eine Botschaft geschaffen und das führt uns zum dritten Punkt der Predigt.

[26:08] Gott offenbart. Wir lesen in Titus 1,3 wie Paulus schreibt, zu seiner Zeit aber hat er sein Wort geoffenbart in der Verkündigung, mit der ich betraut worden bin, nach dem Befehl Gottes unseres Retters.

[26:34] Was meint Paulus mit diesem das Wort? Gott hat sein Wort geoffenbart. Er meint das Evangelium. Warum sage ich das? Ich frage dich, du kennst das Neue Testament, was war die Botschaft von Paulus?

[26:50] Über was hat Paulus immer gesprochen? Über das Evangelium? Das sagte zum Beispiel den Korinther, 1. Korinther 2,2. Denn ich hatte mir vorgenommen, unter euch nichts anderes zu wissen, als nur Jesus Christus, und zwar als Gekreuzigten.

[27:10] Kernpunkt des Evangeliums. Die Welt mag viele kluge Konzepte und Gedanken haben, aber wenn es um die Rettung geht, dann gibt es nur eine Botschaft, die rettet, das Evangelium.

[27:24] Römer 1,16. Paulus bringt es auf den Punkt. Er sagt, denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht, denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen.

[27:41] Oder 1. Korinther 1,18. Denn das Wort vom Kreuz ist eine Toheit denen, die verloren gehen. Uns aber, die wir gerettet werden, ist es eine Gott hat sein Wort, das Evangelium geoffenbart.

[27:59] Offenbart heisst etwas aufdecken, das vorher geheim war, das verborgen war. Aber Moment, fragst du dich, war das Evangelium im Alten Testament denn nicht bekannt?

[28:13] Ja und nein. Die alttestamentlich Gläubigen wussten zwar, dass Gott retten würde, aber sie wussten nicht wie. Kein Glaubensfad im Alten Testament hätte es gewagt zu denken oder nur zu sagen, dass Gott Mensch wird und als Mensch die Strafe zu unserem Frieden auf sich selber nimmt.

[28:37] Aber heute kennen wir das Evangelium und wir kennen es nur, weil Gott es uns in seinem Wort geoffenbart hat. Und Gott hat die Botschaft an Paulus betraut und zwar, wie es steht, mittels der Verkündigung.

[28:55] Betraut, das Wort betraut, zeigt die Kostbarkeit der Botschaft. Das Evangelium ist ja das Kostbarste, was es auf dieser Erde überhaupt gibt. Stell dir vor, der Strom oder das Internet oder das Benzin würde aus dieser Welt verschwinden.

[29:13] Das Leben auf dieser Welt wäre schlagartig anders, aber es würde irgendwie weitergehen. aber stell dir vor, das Evangelium würde nicht mehr in dieser Welt sein, die Botschaft des Evangeliums.

[29:27] Niemand von uns wäre heute morgen hier. Und wir kennen das Evangelium nur darum, weil Gott in seiner Gnade und Liebe das Evangelium uns geschenkt, uns geoffenbart hat.

[29:41] Paulus sagt ja in Römer 10, Verse 14 und 15, wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben?

[29:56] Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören, ohne einen Verkündiger? Es ist unmöglich impliziert.

[30:07] Wie sollen sie aber verkündigen, wenn sie nicht ausgesandt werden? Wie geschrieben steht, wie lieblich sind die Füße derer, die Frieden verkündigen, die Gutes verkündigen.

[30:19] Gott hat die Botschaft an Paulus anvertraut und ihm die Verkündigung befohlen. Für Paulus war die Verkündigung des Evangeliums nicht optional. Es war ein Befehl von Gott.

[30:32] Hätte Gott nicht das Evangelium offenbart, niemand von uns wäre heute hier. Wir würden das Evangelium nicht kennen. Wir wären alle noch ohne Gott und ohne Hoffnung tot in unseren Übertretungen und Sünden.

[30:51] Und so möchte ich dir drei Fragen stellen. Bist du dir noch bewusst, wie kostbar das Evangelium ist, das Gott dir geoffenbart hat?

[31:06] Zweite Frage, Frage, bist du dir bewusst, wie kostbar es ist, dass du das Evangelium in all seinen Facetten jeden Tag in der Bibel studieren und lesen kannst?

[31:21] Und dritte Frage, bist du dir bewusst, dass dir das Evangelium anvertraut wurde, damit du es auch anderen Menschen weitersagst? Und Gott ist es, der rettet.

[31:36] Gott hat sein Evangelium geoffenbart. Gott hat dich beauftragt, sein Evangelium weiterzusagen. Sicher, wenn du das Evangelium jemandem sagst, der nicht glaubt, er wird dich belächeln.

[31:53] Aber für die Auserwählten Gottes ist es die Botschaft, die sie hören müssen, damit Gott sie zum Leben erweckt. Das war damals auch der Auftrag von Paulus an Titus.

[32:07] Titus musste dafür sorgen, dass die gesunde Lehre in Kreta gelehrt und gelebt wurde. Und dafür brauchte Titus Gottes Hilfe. Und das führt uns zum vierten und letzten Punkt der heutigen Predigt.

[32:21] Gott hilft. Gott hilft. Wir haben bisher gesehen, erstens Gott sendet, zweitens Gott rettet, drittens Gott offenbart und jetzt schauen wir uns den letzten Punkt an, Gott hilft.

[32:47] Schlagen wir nochmals auf Titus 1,4. Paulus schreibt hier an Titus, mein echtes Kind nach unserem gemeinsamen Glauben, Gnade, Barmherzigkeit, Friede sei mit dir von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter.

[33:06] Titus hatte keinen einfachen Auftrag gefasst und Paulus wusste nur allzu gut, dass das Leben als Missionar kein Honigschlecken ist. Und so wollte Paulus gleich am Anfang des Briefes zeigen, dass Titus nicht allein war, dass er in allem mit Gottes Hilfe rechnen durfte.

[33:27] Er nennt Titus mein echtes Kind nach unserem gemeinsamen Glauben. Ich denke, das war für Titus eine große Ermutigung, solche Worte von Paulus zu hören.

[33:39] Und dann sagt er, Gnade, Barmherzigkeit, Friede sei mit dir, von Gott, dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unserem Retter.

[33:52] Auch wenn wir die gesunde Lehre haben und wissen, was der Wille Gottes ist und bereit sind, die guten Werke zu tun, die Gott so vorbereitet hat, müssen wir immer wissen, alles geht nur mit Gottes Hilfe.

[34:10] Das vergessen wir manchmal. Besonders wir Männer sind dafür besonders anfällig. Wir denken, ich weiß, also kann ich. Aber Jesus hat gesagt, ohne mich könnt ihr nichts tun.

[34:25] Und das Gute ist, Gott gibt uns seine Gnade. Was ist die Gnade Gottes? Gottes es ist die Freundlichkeit Gottes, die Hilfe Gottes, die Kraft Gottes, Gottes Bewahrung, Gottes Vergebung.

[34:40] Es sind all die Dinge, die Gott dir jeden Tag gibt, ohne dass du dir nur eines davon verdient hast. Das ist Gottes Gnade.

[34:53] Und was ist Gottes Barmherzigkeit? Gottes Barmherzigkeit bezieht sich vor allem auf Gottes Kraft und Hilfe in der Not. In dieser Welt haben wir viel Not.

[35:04] Innere Nöte, äußere Nöte, jeder von uns könnte eine lange Liste erstellen. Aber das Gute ist, gerade dort, wo du Not hast, ist Gott bei dir.

[35:17] Entweder dass er sich dir erbarmt und die Not lindert oder wegnimmt oder dass er sich erbarmt und mit dir durch die Not hindurch geht.

[35:28] Gott schenkt dir also seine Gnade, seine Barmherzigkeit und das führt dazu, dass Gott dir seinen Frieden schenkt.

[35:39] Einmal den Frieden, den du mit Gott hast, seitdem du durch Jesus Christus mit Gott versöhnt bist, aber auch dann den Frieden, den Gott dir schenkt, der jedes Denken und Bitten übersteigt.

[35:55] Der Frieden, der nicht davon abhängig ist, wie es in deinem Leben aussieht, ob bei dir gerade alles bestens ist, oder ob du gerade Schwierigkeiten, Nöte, Verfolgung oder Krankheit erleidest.

[36:12] Es ist der Frieden Gottes, der die Märtyrer singen ließ, als sie um ihres Glaubens willen in den Flammen standen. Als Jesus seine Jünger nach seiner Auferstehung traf, was sagt er ihnen?

[36:28] Er sagte, Friede euch, meinen Frieden lasse ich euch. Am Anfang der Predigt habe ich eine Frage gestellt.

[36:39] Worum geht es im Christenleben? Was ist der Punkt? Und ich hoffe, dass die Predigt dir helfen wird, diese Frage für dich persönlich, biblisch fundiert, zu beantworten.

[36:52] Wir haben gesehen, Gott sendet, er sendet seine Knechte und Apostel. Gott rettet, er schenkt uns Glauben, Erkenntnis der Wahrheit, Gottes Furcht und Hoffnung auf das ewige Leben.

[37:09] Gott offenbart, er offenbart das Evangelium, die einzige Botschaft in dieser Welt, die Kraft hat zu retten. Und Gott hilft, er hilft jeden Tag, bis du bei ihm bist.

[37:24] Worum geht es also im Christen Leben? Es geht darum, dass wir uns jeden Tag an Gott erfreuen, der uns aus seiner reinen Gnade errettet hat und nun angetrieben durch die Gnade uns befleißigen, gute Werke zu tun.

[37:42] Gute Werke, nicht damit man dir auf die Schulten klopft, sondern gute Werke, die von anderen bemerkt werden und sie dann den Vater im Himmel preisen.

[37:54] Ich beende die Predigt mit den Worten Paulus aus Römer 11, 36, denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge. Ihm sei die Ehre in Ewigkeit.

[38:08] Amen. Lass mich noch beten. Ja, großer Gott und Vater im Himmel, wir wollen dir so sehr danken, das von dir und durch dich und für dich alle Dinge sind.

[38:24] Du hast uns erlöst und rettet aus deiner Gnade, nicht aus Werken, allein deine Liebe, deine Menschenliebe, deine Barmherzigkeit, die uns aus dem gottlosen Leben hinausgerissen hat.

[38:38] Und du hast uns versetzt in das Reich des Sohnes deiner Liebe, damit wir jetzt fleissig sind, gute Werke zu tun, nicht gute Werke, um uns selbst ins gute Licht zu stellen, sondern gute Werke, damit Menschen diese sehen und dich, Vater, im Himmel loben und preisen.

[38:58] Wir bitten dich, Vater, dass wir diese Wahrheit, diese Realität, diese Rettung, diese Gnade immer mehr und mehr erkennen und verstehen und dass du das in unserem Herzen wirkst, dass wir immer mehr und mehr bestrebt sind, diese gute Werke zu tun, zu deiner Ehre und zu deinem Lob.

[39:17] Amen.