[0:00] Ich möchte nochmals kurz beten. Vater im Himmel, danke für dein Wort, das wir haben dürfen, das uns Wegweiser ist, das uns Massstab ist, das uns dich offenbar macht.
[0:22] Und wir bitten dich, Herr, dass wenn wir dein Wort lesen, dass wir dich auch mehr und mehr erkennen dürfen. Wie du bist, wie du wirkst, dass du uns auch aufzeigst von Dingen, von denen wir uns hüten sollen.
[0:40] Herr, wir bitten dich, dass du uns zu uns sprichst, durch dein Wort an diesem heutigen Morgen. Amen. Wie sieht deine Gottesbeziehung aus?
[1:00] Wenn du nicht nur einfach eine oberflächliche Gottesbeziehung willst, dann musst du einmal im Monat fasten.
[1:12] Und du solltest auch einmal im Monat eine Gebetsnacht machen. Was sind so deine ersten Gedanken, wenn ich dir das sage?
[1:29] Ja, eigentlich hat er recht. Ich sollte das tun. Nein, sowas mache ich sicher nicht.
[1:39] Das ist etwas für die ganz frommen Christen. Ich muss das nicht machen. Oder eher, ja, okay, vielleicht mache ich das mal.
[1:51] Oder vielleicht denkst du, wieso will er mir ein Gesetz auflegen, das so gar nicht in der Bibel steht?
[2:04] Es gibt nichts dagegen, einzuwenden, wenn man mal fasten will. Es gibt auch nichts dagegen, einzuwenden, einmal im Monat eine Gebetsnacht zu machen.
[2:21] Aber das ist kein Gesetz. Es ist kein Gesetz, das du einhalten musst. Und es ist auch kein Gesetz, anhand von dem du bei jemandem anderen seine Geistlichkeit beurteilst.
[2:40] Du musst, ist hier definitiv fehl am Platz. Und hier gibt es eine grosse Gefahr.
[2:54] Es gibt fromm getarnte Praktiken. Sie kommen geistlich daher. Und wir meinen, dass dadurch unser Wandel mit Gott wohlgefälliger wird.
[3:07] Aber es gibt Praktiken, die machen nicht unseren Wohlgefallen oder unseren Wandel wohlgefälliger vor Gott, sondern vielmehr unfruchtbar.
[3:19] Menschliche Gebote und Verbote oft sogar noch durch die Bibel begründet. In der heutigen Predigt aus dem Kolosserbrief geht es um eine Warnung.
[3:37] Hüte dich vor frommen Praktiken, die dich von Jesus ablenken. Wir möchten heute Morgen drei verschiedene solche frommen Praktiken betrachten, vor denen du dich hüten sollst, Gott auf diese Weise gefallen zu wollen.
[4:03] Diese Praktiken lenken nämlich von Christus ab. Wie gesagt, sie machen deinen Wandel nicht gottwohlgefälliger, sondern unfruchtbar.
[4:16] Diese drei Praktiken sind Gesetzlichkeit, Übergeistlichkeit und Askese.
[4:27] Wir wollen dazu jetzt den Text lesen aus dem Kolosserbrief, Kapitel 2, die Verse 16 bis 23. So lasst euch von niemand richten, wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate, die doch nur ein Schatten der Dinge sind, die kommen sollen, wovon aber der Christus das Wesen hat.
[5:00] Lasst nicht zu, dass euch irgendjemand um den Kampfpreis bringt, indem er sich in Demut und Verehrung von Engeln gefällt und sich in Sachen einlässt, die er nicht gesehen hat, wobei er ohne Grund aufgeblasen ist von seiner fleischlichen Gesinnung und nicht festhält an den Haupt, von dem aus der ganze Leib durch die Gelenke und Bänder unterstützt und zusammengehalten heranwächst in dem von Gott gewirkten Wachstum.
[5:36] Wenn ihr nun mit Christus den Grundsätzen der Welt gestorben seid, weshalb lasst ihr euch Satzungen auferlegen, als ob ihr noch in der Welt lebtet?
[5:50] Rühre das nicht an, koste jenes nicht, betaste dies nicht, was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheimfällt.
[6:01] Gebote nach den Weisungen und Lehren der Menschen, die freilich einen Schein von Weisheit haben in selbstgewählten Gottesdienst und Demut und Kasteiung des Leibes und doch wertlos sind und zur Befriedigung des Fleisches dienen.
[6:22] Bevor wir uns mit diesen frommen Praktiken beschäftigen, möchte ich nochmals kurz an die Grundlage erinnern, die Paulus bereits gelegt hat in den vorhergehenden Versen 9 bis 15.
[6:42] Oder im Vers 8 warnt er bereits davor, habt Acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäss der Überlieferung der Menschen, gemäss den Grundsätzen der Welt und nicht christusgemäß.
[7:01] So erinnert Paulus in den Versen 9 bis 15, was wir eigentlich in Christus haben.
[7:16] Er hat dich nämlich zur Fülle gebracht. Er ist es, der dein Herz beschneidet. Es ist nicht ein Mensch, der das tut, nicht ein Gebot.
[7:30] Gott selbst beschneidet dein Herz. Mit ihm bist du begraben, auferweckt zu neuem Leben und Christus hat dir vergeben und indem er das tat, hat er jede Herrschaft und Gewalt besiegt und entwaffnet.
[7:56] All das ist dir gegeben worden. Und dass du dir das nicht verdienen musst, das ist absolut einzigartig.
[8:11] Die Grundsätze der Welt, sie lehren nämlich ausschliesslich Errettung aufgrund von Verdienst, aufgrund von Werken, indem du Gesetze, Zeremonien und Rituale einhältst.
[8:28] Lass dich in nichts derartiges wieder verstricken, denn in Christus bist du frei. Frei von all diesen Dingen.
[8:41] Und weil dem so ist, weil du frei bist in Christus, weil du bereits alles hast, zur Fülle gebracht worden bist, darum lass dich nicht richten nach weltlichen Grundsätzen.
[8:57] Vers 16 zum ersten Punkt Hüte dich vor Gesetzlichkeit.
[9:16] Irgendwie sind wir alle besonders auffällig oder anfällig auf diesem Gebiet. Jemand sagt vielleicht, ich habe drei feste Gebetszeiten am Tag.
[9:31] Am Morgen, am Mittag und am Abend. Ja, sogar andere Religionen machen das doch, oder? Und wir Christen sollten sicher besser sein und die anderen darin übertreffen.
[9:45] Und wer das nicht macht, der ist sowieso nicht wirklich ein guter Christ, dem ist Gott wohl offenbar gar nicht so wichtig. Wenn du ein guter Christ sein willst, dann bete mindestens dreimal am Tag, mindestens zehn Minuten.
[10:08] Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ich stimme zu, dass es gut ist, sich regelmässige Gebetszeiten und die auch einzuhalten.
[10:21] Aber, und da müssen wir sehr aufpassen, mach nicht ein Gesetz daraus, damit du dir am Ende des Tages auf die Schulter klopfen kannst, weil du das Gesetz, dreimal am Tag zu beten, eingehalten hast.
[10:42] Es ist dein eigenes Gesetz, wohlgemerkt. Oder wo in der Bibel steht denn das, dass du dreimal am Tag beten musst? Und wo in der Bibel steht, wie lange, dass du beten musst?
[10:58] Hüte dich dann noch mehr davor, solche eigenen Gesetze anderen aufzuerlegen, dass sie genauso das auch tun müssen.
[11:12] Du sollst beten, nicht weil du dir selber ein Gesetz auferlegt hast, das du einhalten musst, sondern du sollst beten, weil du Gott lieb hast, weil du abhängig bist von ihm und du das auch weisst, weil du Sehnsucht hast nach ihm, vielleicht einfach, weil du ihm danken willst für etwas, das du soeben erlebt hast, oder einfach, weil du soeben die du ihm anbefehlen willst.
[11:54] Nicht aber, weil du ein Gesetz einhalten musst. Wenn du nämlich dieses Gesetz brichst, dann bist du schuldig, hast ein schlechtes Gewissen, weil du gesündigt hast.
[12:08] Doch eigentlich hat dir Gott nie ein solches Gebot gegeben. Ich weiss nicht genau, warum wir so anfällig sind auf diese Versuchung der Gesetzlichkeit.
[12:28] Vielleicht darum, weil es uns eine scheinbare Sicherheit gibt. Ich bin doch ein guter Christ, wenn ich das und das und das einhalte und erfülle.
[12:44] Auch wenn es selbstgemachte Gebote sind. Die Irrlehren der Gesetzlichkeit für die Kolosser, die kamen aus dem Judentum.
[13:04] Juden versuchten teils mit allen Mitteln, die Heidenchristen davon zu überzeugen und zu überreden, dass sie auch all die alttestamentlichen Gebote einhalten müssen.
[13:17] Sie glauben ja doch auch an den Gott Abrahams, Isaks und Jakobs. Darum müssen sie natürlich auch dieselben Speisevorschriften einhalten, dieselben Feiertage und auch die Sabbate.
[13:38] Heutzutage haben die meisten Christen verstanden, dass sie unter einem neuen Bund stehen. Nicht verpflichtet sind, alttestamentliche Vorschriften und Feste und Sabbate einzuhalten.
[13:59] Aber auch heute gibt es noch Bewegungen wie die Adventisten zum Beispiel. Für die ist es sehr zentral, dass man den Sabbat haltet. Paulus gibt hier im Brief an die Kolosser ganz klar und eindeutig Anweisung, lasst euch von niemandem richten wegen der Einhaltung eines Sabbats.
[14:29] Im Vers 17 lesen wir, dass diese Dinge nur Schatten sind von dem, was kommen soll. Christus ist es, der das Wesen hat.
[14:45] Was ist schon eine eintelte Sabbatruhe? im Vergleich zu der ewigen Ruhe, die wir in Jesus Christus haben.
[15:00] Ebenso ist Jesus Christus die Erfüllung von den jüdischen Feiertagen und Festen. Das Passa zum Beispiel, es war immer ein Vorschatten auf das Lamm, das kommen sollte, geschlachtet zur Vergebung der Sünden für alle.
[15:23] Christus Jesus ist dieses Lamm. Er ist die Erfüllung davon. Er ist das Passalam. Ebenso andere Feste, die die Juden hatten, zum Beispiel das monatliche Opfer, das sie zu jedem Neumond dargebracht haben.
[15:50] Oder auch andere Opferzeremonien, die sie hatten, andere Feste, sie sind nur ein Vorschatten auf das, was kommen sollte. Christus Jesus ist die Erfüllung von all dem.
[16:04] Und wir sollen nicht an solchen Schatten festhalten. Jesus Christus hat das ganze levitische Gesetz eingehalten und er hat dich davon freigesprochen.
[16:25] Er hat gemäss Hebräerbrief eine neue gottesdienstliche Ordnung geschaffen und einen neuen Bund. Das Gesetz ist in dein Herz geschrieben.
[16:38] Vielleicht stehen wir nicht so sehr in der Gefahr, dass wir wieder anfangen wollen, Gott zu opfern, aber das Prinzip der Gesetzlichkeit, von dem wir hier sprechen, es ist nach wie vor am wirken, auch heute, und es tarnt sich immer sehr fromm.
[17:12] Kennst du das, dass andere Christen über dich richten, wie wenn du ein Gesetz Gottes gebrochen hättest, obwohl es eigentlich gar nicht in der Bibel steht?
[17:26] Was, du hast ein Fernseh zu Hause? Das darf man doch nicht. Oder zum Beispiel dein Umgang mit Geld.
[17:41] Wie viel Geld gibst du eigentlich für deine jährliche Ferien aus? Wie viel Geld gibst du für deine Kleider aus? Wie viel Geld verwendest du für die neuesten elektronischen Geräte?
[17:56] Wie viel Geld verwendest du für deine Wohnungseinrichtung? Du solltest ja sowieso mindestens den zehnten geben, und wenn jemand ein teures Auto fährt, dann verschwindet er offenbar sein Geld für sich, anstatt es der Gemeinde zu geben.
[18:18] Kurz gesagt, ein Christ darf gar kein teures Auto fahren, er darf nicht mehr als 3000 Franken pro Jahr für seine Ferien aufgeben, er darf nicht die neuesten elektronischen Geräte haben, er darf dieses nicht und er darf jenes auch nicht und bla bla bla bla bla wir könnten eine ganz grosse Liste mit Gesetzen aufschreiben.
[18:40] Müssen wir vernünftig mit unserem Geld umgehen? Ja, ganz bestimmt. Wir haben von Gott empfangen und wir sollten gut damit haushalten und wir sollten definitiv nicht einfach alles für unsere eigenen Lüste und Wünsche verschwenden.
[19:04] Pass aber auf, dass du nicht Gesetze erfindest, und machst und sogar auch anderen diese Gesetze auferlegst, die gar nicht in der Bibel stehen.
[19:26] Wir alle haben den Hang dazu, nach Gesetzen zu leben und viele haben es am liebsten, wenn man ganz klar und eindeutig sagen kann, schau, nimm einfach 10% von deinem Nettoeinkommen und gib das der Gemeinde.
[19:44] Das ist eine ganz klare Anweisung, ein einfaches Gesetz, das kannst du erfüllen. Und so kannst du eben dieses Gesetz erfüllen und indem du das getan hast, weisst du, in dem Fall ist jetzt Gott zufrieden mit mir, mein Wandel ist ihm wohlgefährlich, schliesslich habe ich genau 10% von meinem Nettoeinkommen abgegeben.
[20:05] Du musst nicht den Zehnten abgeben. Sondern was lesen wir zum Beispiel im Hebräerbrief 13, 5, euer Lebenswandel sei frei von Geldliebe, begnügt euch mit dem, was vorhanden ist.
[20:28] Sei einfach nicht gierig, sei genügsam mit dem, was du hast. Es muss nicht immer das Neueste sein, aber es ist auch kein Gesetz.
[20:42] Oder 2. Korinther 9, Vers 7, Jeder gebe, so wie er es sich im Herzen vornimmt, nicht widerwillig oder gezwungen, denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.
[21:02] Für viele ist es einfacher einfach den Zehnten abzugeben. Ist auch viel einfacher messbar. Ich habe erfüllt. Das gefällt Gott.
[21:13] Ist ein wohlgefälliger Wandel vor ihm. Ich bin ein guter Christ. Ich habe das Gebot eingehalten. Nein, Gott sagt, einen fröhlichen Geber habe ich lieb.
[21:30] nicht der, der nach dem Gesetz lebt und einfach stur seinen Zehnten abgibt, sondern den fröhlichen Geber. An dem hat Gott wohlgefallen.
[21:46] Für den Einten kann es mehr sein, für einen Anderen weniger. Es geht nicht darum, dass du einfach ein Gesetz erfüllst. und solche Gebote können ganz viele Formen annehmen.
[22:03] Eigentlich solltest du ja kein Fernseher haben, wie schon gesagt. Wenn du aber trotzdem einen hast, dann schaue einfach diesen und jenen Film nicht an. Und Playstation, das ist sowieso vom Teufel.
[22:20] Pass auch auf, dass du die Kleidervorschriften am Sonntag einhältst. Du musst auch deine Kinder erziehen, dass sie am Sonntag da still sitzen und man darf nichts hören von ihnen.
[22:36] Du musst mit deiner Frau jeden Morgen beten. Du musst jeden Tag mindestens zehn Familien oder zehn Minuten Familien Andacht machen und du darfst keine Rockmusik hören.
[22:49] Das sind nicht alles schlechte Dinge. Vieles davon sind sogar ganz gute Dinge.
[23:02] Aber es sind keine Gesetze. Nichts von dem steht als Gesetz in der Bibel niedergeschrieben.
[23:16] Tue das Gute, tue die richtigen Dinge, aber mache nicht ein Gesetz daraus, nachdem du womöglich dann auch noch andere beurteilst und sie darüber richtest, weil sie es nicht eingehalten haben.
[23:38] Hüte dich also vor Gesetzlichkeit. Ich möchte dir vier Ratschläge zu diesem Thema mitgeben. Erstens falle nicht in Versuchung Gott gefallen zu wollen, indem du dir eigene Gesetze machst und diese einhältst.
[24:02] Lerne vielmehr in der Freiheit des Christus zu leben und danke ihm dafür. Zur Fülle gebracht und du musst dir auch überhaupt nichts mehr verdienen.
[24:21] Zweitens trainiere dir gute Gewohnheiten an. Das ist richtig, das ist gut, mach das, trainiere dir gute Gewohnheiten an, aber mache kein Gesetz daraus und richte auch nicht andere danach.
[24:40] drittens, lass dir etwas sagen, bleibe belehrbar, lass dich ermahnen, aber lasse dich von niemandem richten, der Gesetzlichkeit lebt und Gesetzlichkeit lehrt und auch dich wieder unter das Gesetz versklaven will.
[25:13] In Christus bist du frei. Und viertens, befolge nicht einfach Gebote, so nach dem Motto, ja, nützt es nicht, dann schadet es ja auch nichts.
[25:31] Kann nicht falsch sein, einfach mal ein Gebot einzuhalten. Gesetzlichkeit schadet dir sehr wohl. Es macht deinen Wandel nämlich nicht gut wohlgefälliger, sondern unfruchtbar.
[25:52] Wenn du mit der richtigen Herzenshaltung gibst, erfüllst du einfach ein Gebot. Hüte dich vor Gesetzlichkeit.
[26:07] Die zweite Praktik, vor der wir uns hüten sollen, ist Übergeistlichkeit. Ich habe nicht wirklich einen besseren Begriff gefunden für das, aber ihr werdet schon sehen, warum ich das so genannt habe.
[26:25] In den Versen 18 bis 19 lesen wir, dass lasst nicht zu, dass euch irgendjemand um den Kampfpreis bringt, indem er sich in Demut und Verehrung von Engeln gefällt und sich in Sachen einlässt, die er nicht gesehen hat, wobei er ohne Grund aufgeblasen ist von seiner fleischlichen Gesinnung.
[26:54] Übergeistlichkeit, es ist stolz, stolz, ganz schön eingepackt in einer Hülle von vorgetäuschter Demut.
[27:07] Soll ja nicht auffallen, soll sogar gut aussehen. Gott aber widersteht dem Stolzen, dem Aufgeblasenen, dem Hochmütigen.
[27:20] Und zur Zeit der Kolosser gab es Leute, die sagten, ich habe eine Offenbarung von einem Engel empfangen.
[27:32] Ja, was für ein Supermittel, um sich über andere zu erheben und zu sagen, hört auf mich, ein Engel hat mir gesagt, so und so.
[27:45] Und solche Offenbarungen stehen natürlich über der Schrift oder über dem, was ein Apostel gesagt hat, oder? Vielleicht kommt jemand und sagt, Moment, aber die Apostel haben sie nicht gesagt?
[28:00] Ja, ja, schon, aber mir hat ein Engel gesagt und darum musst auf das hören. Auch den Galatern schreibt Paulus ganz klar und eindeutig, es gibt nur ein einziges Evangelium und selbst wenn Engel oder ich, also Paulus etwas anderes offenbaren würde, der sei verflucht.
[28:35] Galater 1, Vers 8, es sind etliche da, die euch verwirren und das Evangelium von Christus verdrehen wollen. Aber selbst wenn wir oder ein Engel vom Himmel euch etwas anderes als Evangelium verkündigen würden, all das, was wir euch verkündigt haben, als das, was wir euch verkündigt haben, der sei verflucht.
[29:01] Höchstens ein verfluchter Engel würde irgendetwas anderes offenbaren und das Evangelium verdrehen, das uns gegeben ist.
[29:15] Und lass dich warnen, es gibt tatsächlich solche Verführungen. Satan selbst erscheint als ein Engel des Lichts und auch seine Diener machen das genauso.
[29:35] Und wer sich auf solche Dinge einlässt, ernährt seinen Stolz, weil er meint, besser zu sein als andere, weil er meint, göttliche Offenbarungen zu empfangen, die andere nicht haben.
[29:54] Er ist besser und geistlicher. Und darum habe ich eben diese Praxis, die Praxis der Übergeistlichkeit genannt.
[30:06] sich auf Dinge einzulassen wie Visionen, Träume, Offenbarungen durch Engel ist schlussendlich ja nichts anderes als ein Weg um die Schrift, die wir haben, zu untergraben.
[30:26] Die Schrift hat dir nichts mehr zu sagen, wenn ja ein Engel zu dir redet. Besser noch, eigentlich brauchst du die Schrift gar nicht mehr, denn du hast ja direkte Offenbarungen.
[30:45] Wen interessiert da überhaupt noch, was die Apostel oder sonst wer gesagt hat? Heute reden wir diesbezüglich nicht mehr so sehr von Offenbarungen von Engeln, wir reden vielmehr von Offenbarungen durch den Heiligen Geist.
[31:07] Das ist noch besser, wenn der Heilige Geist dir nämlich etwas offenbart. Für was brauchst du dann noch die Bibel? Ich hatte eben eine Vision.
[31:28] Roy Der Heilige Geist hat mir gezeigt, dass du dich ihm noch nicht ganz ergeben hast. Hast du Träume? Hast du Visionen? Redest du in Zungen?
[31:44] Oder kannst du andere heilen? Nein, das ist der Beweis, dass du dich Gott noch nicht ganz ergeben hast. Solche Dinge tönen sehr fromm.
[32:01] Und wenn wir im Wort nicht gefestigt sind, wirken sie auf uns sogar einleuchtend und verlockend. Und solche Personen geben auch vor, viel geistlicher zu sein als du.
[32:16] Sie sind total aufgeblasen. Und sie wollen, dass du ihnen nacheiferst und von ihnen lernst, wie man sich dem Heiligen Geist ergibt und dadurch spezielle Geistesgaben empfängt.
[32:33] Aber seht ihr, was hier passiert im Vers 19? Was passiert da? Bei den Kolossern waren es Engel.
[32:53] Heute ist es oft der Heilige Geist, die plötzlich zum Haupt der Gemeinde erhoben werden. Man hält nicht mehr an Christus Jesus fest, sondern an anderen Dingen.
[33:12] Du fängst an, dein ganzes Leben nach dem Heiligen Geist auszurichten, anstatt nach Jesus Christus, indem du die ganze Fülle hast, der dich beschneidet, der dich auferweckt und neues Leben gegeben hat und der dir alle deine Sünden vergeben hat.
[33:33] Er ist das Haupt. Nichts anderes. Warum kann diese Art von Übergeistlichkeit so ansprechend sein für uns?
[33:51] Ich will das auch erfahren. Hast du das nicht auch schon gedacht? Ich möchte auch Menschen heilen können.
[34:03] Ich möchte doch auch Offenbarungen empfangen. Durch Engel oder durch den Heiligen Geist. Oder irgendwelche Träume haben. Dann werden auch andere zu mir aufschauen und sehen, wie geistlich das ich bin.
[34:22] Dann bin ich auch jemand. So richtig aufgeblasen. Gibt einem Stolz keinen Nährboden.
[34:37] Warum spricht es uns auch noch an? All das gibt uns vermeintlich Sicherheit. Wir meinen, unser Heil ist sicher.
[34:50] Gott wirkt ja offenbar in meinem Leben durch Dinge, die ich sehe. Und darum bin ich ein Kind Gottes. Darum gehöre ich ihm.
[35:04] Nach Heiligung muss ich gar nicht streben. Schliesslich wirkt ja Gott in mir. Und das ist alles. Hüte dich vor Übergeistlichkeit.
[35:20] Ich möchte dir drei Ratschläge geben zu diesem Thema. Falle nicht in Versuchung, Gott gefallen zu wollen, indem du dich auf übernatürliche Dinge einlässt, die dich doch nur aufblasen, und dich besser machen als andere.
[35:44] Denke daran, in Christus Jesus bist du zur Fülle gebracht. Du brauchst keine zusätzlichen Geistesserfahrungen. Es tönt zwar sehr fromm und geistlich, aber diese Gesinnung, sagt Paulus, ist fleischlich.
[36:03] Sie bläht uns nur auf. Zweitens. Beurteile alles, wirklich alles, anhand von der Schrift.
[36:16] Sei es ein Engel, sei es sogar der Heilige Geist, der irgendetwas lehrt, das nicht in der Schrift ist, dann lass die Finger davon.
[36:36] Johannes ermahnt uns, prüfe die Geister, ob sie aus Gott sind. Wie kannst du sie prüfen? Das ist der einzige Massstab, den du überhaupt hast, die Bibel.
[36:52] Es gibt kein anderes Prüfmittel. Anhand von der Schrift erkennst du, welche Geister aus Gott sind. Drittens.
[37:07] Lass dich von niemandem um den Kampfpreis bringen, der sich selbst als super geistlich aufbläht. Paulus verwendet hier das Bild eines Schiedsrichters in einem Wettkampf, der dir den Preis nicht geben will, der dich sozusagen disqualifiziert.
[37:28] sagt, du bist nicht geistlich genug, du musst viel geistlicher sein. Und dir dann, weiss ich, was erzählen will.
[37:45] Nein, lass dich nicht bestehlen in Christus Jesus allein, hast du die ganze Fülle. Christus allein genügt.
[37:58] Für alles. Die dritte Praktik, von der wir uns hüten sollen, ist die Askese.
[38:12] Davon spricht Paulus in den Versen 20 bis 23. Wenn ihr nun mit Christus den Grundsätzen der Welt gestorben seid, das ist eine Feststellung, ihr seid diesen Grundsätzen gestorben, du musst dir nichts mehr verdienen, es ist alles vollbracht.
[38:35] Weshalb lasst ihr euch Satzungen auferlegen, als ob ihr noch in der Welt lebtet? Rühre das nicht an, koste jenes nicht, betaste dies nicht, was doch alles durch den Gebrauch der Vernichtung anheim fällt.
[38:54] Gebote nach den Weisungen und Lehren der Menschen, die freilich einen Schein von Weisheit haben, in selbstgewählten Gottesdienst und Demut und Kasteiung des Leibes und doch wertlos sind und zur Befriedigung des Fleisches dienen.
[39:18] Heiligkeit erlangst du nicht durch Askese, nicht durch ganz besondere Stränge gegenüber deinem Körper.
[39:30] Zum Beispiel soll ich so lange fasten, bis ich vom Heiligen Geist erfüllt werde?
[39:43] Oder soll ich auf dem Boden schlafen und nichts Süsses essen, möglichst nur Bitteres, bis ich von Gott endlich erleuchtet werde?
[39:55] Oder sollte ich nicht einfach einen besonderen Ort aufsuchen, wo man Gott viel näher ist, als ich das bei mir zu Hause sein kann?
[40:12] Vielleicht muss ich mal von Bethlehem nach Jerusalem pilgern, mit Erbsen in den Schuhen und zur Klagemauer gehen. Da ist Gott mir sicher viel näher.
[40:26] Und ich nehme grosse Lasten auf mich und meine dadurch, Dinge zu tun, die Gott gefallen. Ja, wenn du dies nicht isst und jenes nicht trinkst, dann hat Gott gefallen an dir.
[40:45] Das ist ein geistlicher Lebenswandel. Nun, ich bin froh, dass du heute hier bist und nicht in einem Kloster. In einem Kloster wird teilweise sehr viel aus Käse betrieben.
[41:02] In der Meinung, dadurch, Gott gefallen zu können, ihm näher zu kommen. Aber du brauchst wirklich auch nicht über glühende Kohlen zu gehen, damit du Gott näher kommst.
[41:20] Das bringt nichts. Lass dir bitte nichts dergleichen, nichts solches auferlegen, das macht dich überhaupt nicht geistlicher oder ein besserer Christ.
[41:34] Es hat einen Schein von Weisheit, aber es ist selbstgewählter Gottesdienst. Du meinst, so Gott gefallen zu können, aber Gott hat nicht gefallen daran.
[41:47] es dient schlussendlich allein zur Befriedigung deines Fleisches. Du fühlst dich gut, weil du deinen Leib kasteist, also weil du deinen Körper quälst für gewisse Dinge, aber es hat keinen geistlichen Wert.
[42:11] Du musst nicht stundenlang am Boden liegen und fasten, um erleuchtet zu werden, sondern vielmehr musst du die Bibel lesen und studieren.
[42:26] Da kommst du näher zu Gott. Das macht dich geistlicher. Komme zu ihm, suche ihn im Gebet, studiere die Bibel.
[42:37] Suche Gott nicht in irgendwelchen asketischen Praktiken. Hüte dich also vor überredenden Worten und Trugschlüssen, so wie es Paulus sagt, und vergiss nie die Verse 9 bis 15, wo er aufzeigt, in Jesus Christus bist du zur Fülle gebracht.
[43:09] Darum hüte dich vor Gesetzlichkeit, hüte dich vor Übergeistlichkeit, hüte dich vor Askese. Christus allein genügt.
[43:22] Nicht Christus und Gesetzlichkeit, auch nicht Christus und Askese, die du tun musst.
[43:34] oder auch nicht Engel oder Heiliger Geist oder sonst irgendetwas anstelle von Jesus Christus.
[43:46] Diese Dinge, sie machen deinen Wandel nicht Gott wohlgefälliger, sondern vielmehr unfruchtbar. Lasst uns noch beten.
[43:59] Vater im Himmel, wir alle stehen in der Gefahr, dass wir fallen, dass wir nach Dingen trachten, mit denen wir meinen, dir besonders gefallen zu können.
[44:19] Und wir tendieren alle dazu, uns selbst Gesetze aufzuerlegen und sogar anderen Gesetze aufzuerlegen, die du nie gegeben hast. Herr, wir bitten dich, lehre du uns wandeln in deinem Willen.
[44:38] Lehre du uns wandeln nach dem, wie es dir wohlgefällt, dass wir die richtige Herzenshaltung haben und dass wir nicht irgendwie versuchen, aus eigener Kraft etwas zu tun, das uns näher bringt zu dir.
[45:09] Unsere Augen öffnest, wenn wir dein Wort lesen, wenn wir dein Wort studieren, denn da offenbarst du dich, da bist du erkennbar, da erkennen wir auch, was dir gefällt und was ist.
[45:28] Gnädig und zeige du uns auf, wo wir fehlen, damit wir Busse tun können und wandeln können nach deinem Wohlgefallen.
[45:42] Amen. Wir bringen nun noch ein Lied miteinander. Jesus, wir sehen auf dich.
[45:56] Jesus, wir sehen auf dich.