Die Königsdisziplin der Heiligung

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Prediger

Stephan Humbert

Datum
17. Juni 2018

Transkription

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[0:00] Einst hatte eine Frau über ihren alten Pfarrer eine hässliche Geschichte aufgebracht, die schnell durch die ganze Gemeinde flog und weit über ihre Grenzen hin Unheil anrichtete.

[0:14] Als die Frau bald darauf schwer krank wurde, bereute und bekannte sie ihre Lügen. Nach ihrer Genesung ging sie zum Pfarrer und bat ihn um Verzeihung.

[0:25] Gewiss verzeihe ich dir gern, sagt der alte Pfarrer freundlich. Aber weil du mir damals so wehgetan hast, möchte ich dich jetzt um einen Gefallen bitten.

[0:38] Gern, rief die Frau erleichtert, geh heim und schlachte ein schwarzes Huhn und rupfe ihm alle Federn aus, auch die kleinsten und verliere keine davon.

[0:51] Dann leg die Federn in einen Korb und bringe sie zu mir. Die Frau dachte, dass es sich um einen alten Brauch handele und tat, wie er geheissen war. Nach kurzer Zeit kam sie mit dem Körbchen voller schwarzer Federn wieder zum Pfarrer.

[1:09] So, sagte dieser. Jetzt geh langsam durchs Dorf und streue alle drei Schritte ein wenig von den Federn aus und dann steige auf den Kirchenturm, wo die Glocken hängen und schütte den Rest dort oben auf das Dorf hinab.

[1:26] Dann komm wieder zu mir. Die Frau war nach einer Stunde wieder mit dem leeren Korb beim Pfarrer. Schön, meinte er freundlich. Jetzt geh durchs Dorf und sammle alle die ausgestreuten Federn wieder in dein Körbchen.

[1:42] Aber sieh zu, dass dir keines fehlt. Die Frau starrte den Pfarrer erschrocken an und sagt, das ist unmöglich. Der Wind hat die Federn in alle Richtungen zerstreut.

[1:54] Siehst du, so ist es auch mit deinen bösen Worten gegangen. Wer kann sie wieder einsammeln und zurücknehmen und ihre Wirkung ungeschehen machen?

[2:08] Denke an die kleinen schwarzen Federn, bevor du Worte zerstreust. Worte, welche wir mit unseren Zungen sprechen, gehen einen unkontrollierten Weg.

[2:21] Einmal gesagt, sind sie im Umlauf und können nicht mehr kontrolliert werden. Die guten Worte, welche wir sprechen, werden für viele in unserem Umfeld zu einem riesigen Segen.

[2:36] Gleichzeitig werden die schlechten Worte unser ganzes Umfeld in Brand setzen. Und genau um dieses Thema geht es im heutigen Abschnitt aus dem Jakobusbrief.

[2:47] Bitte nehmt die Bibel hervor, schlagt Jakobus 3 auf, die Verse 1 bis 12. Jakobus 3, Verse 1 bis 12.

[3:01] Werdet nicht in großer Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden. Denn wir alle verfehlen uns vielfach.

[3:14] Wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann. Fähig, auch den ganzen Leib im Zaum zu halten. Siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen.

[3:28] Und so lenken wir ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben. Sie werden von einem ganz kleinen Steuernruder gelenkt.

[3:41] Wohin die Absicht des Steuermannes will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich doch großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer, welch großen Wald zündet es an.

[3:56] Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. Sie nimmt die Zunge, so nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern. Sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens im Brand und wird selbst von der Hölle im Brand gesteckt.

[4:13] Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur. Die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen.

[4:27] Das unbändige Übel voll tödlichen Giftes. Mit ihr loben wir Gott, den Vater, und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Bild Gottes gemacht sind. Aus ein und demselben Mund geht Loben und Fluchen hervor.

[4:42] Das soll nicht so sein, meine Brüder. Sprudelt auch eine Quelle aus derselben Öffnung Süsses und Bitteres hervor? Kann auch meine Brüder ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen?

[4:57] So kann auch eine Quelle nichts Salziges und Süsses Wasser geben. So wie die Frau in der vorhergehenden Geschichte bitter lernen musste, wie die gesprochenen Worte einen unkontrollierten Weg nehmen und nicht rückgängig gemacht werden können, so lehrt unser Text im Jakobusbrief, wie gefährlich unsere Zunge ist und somit die Wichtigkeit, die Zunge kontrolliert zu gebrauchen.

[5:28] Jakobus geht sogar weiter und zeigt den Zusammenhang zwischen den Worten der Zunge und unserem Herzen auf. So wie der Arzt am Anfang einer Behandlung auf die Zunge schaut und schnell den körperlichen Gesundheitszustand des Patienten erkennt, so möchten wir heute mit der Schrift deine und meine Zunge überprüfen und anhand des Schadenbildes danach die richtige Medizin verwenden, beziehungsweise die richtige Behandlung durchführen.

[6:03] Jeder von uns muss sich dieser Prüfung aussetzen. Und je mehr, dass du eine lehrmässige Verantwortung gegenüber anderen trägst, desto höhere Massstäbe gelten für dich zu erfüllen.

[6:18] Der Gebrauch der Zunge ist zu vergleichen wie die höchste Liga oder die Königsdisziplin im Sport. Sie ist der Ort, wo voller Einsatz von jedem Einzelnen vorausgesetzt wird.

[6:32] Und somit habe ich die Predigt mit dem Titel überschrieben Die Königsdisziplin der Heiligung Zügle deine Zunge Den Text habe ich in fünf verschiedene Punkte gegliedert.

[6:48] Die Verse 1 und 2 Werde ein Vorbild, bevor du andere prägst. Dann Verse 3 und 4 Lenke deine Zunge, lenke dein Leben.

[7:03] Verse 5 und 6 Bedenke die Wirkung deiner Worte. Verse 7 und 8 Lass die Zunge von Gott bezwingen.

[7:14] Und Verse 9 bis 12 Gebrauche deine Zunge deiner Berufung gemäss. Nur wenn du verstehst, wie gefährlich und wie scharf unsere Zunge ist, wenn du weisst, was deine Verantwortung in Bezug auf dein Sprechen ist, kannst du eine Sprache sprechen, welche Gott im Himmel ehrt.

[7:38] Darum hör genau zu, damit du verstehst und deine Zunge ein Segen im Leben von anderen wird und wiederum Gott mit deiner Sprache verherrlicht wird.

[7:52] Ich möchte zu Beginn noch beten. Vater im Himmel, ich danke dir vielmals für dein Wort, das du uns gegeben hast. Auch für den Jakobusbrief.

[8:03] Ja, den Jakobusbrief, der kein Wort verheimlicht, der direkt zu uns spricht, der sehr viele Aufforderungen enthält, der unmissverständlich ist, der klar ist.

[8:15] Herzlichen Dank für dein Wort. Und so möchten wir unser Leben jetzt deinem Wort auch aussetzen. Wir möchten unsere Sprache deinem Wort spiegeln. Wir möchten von dir lernen.

[8:26] Bitte offenbar du unsere Herzen. Verändere du unsere Herzen. Verändere du unsere Sprache, damit wir unsere Zunge zu deiner Ehre verwenden können.

[8:38] Herzlichen Dank dafür. Amen. Damit ihr Jakobus noch besser verstehen könnt, gebe ich noch euch einen hilfreichen Schlüssel.

[8:50] Jakobus nimmt die Zunge, welche bei jedem Menschen zwischen dem Ober- und Unterkiefer die vielen Worte formt und stellt sie als ein Körperglied dar, welches ein grosses Unheil anrichten kann und dafür verantwortlich ist.

[9:06] Alle Seelsorger unter uns werden nun aufschreien und sagen, stimmt doch nicht. Das Herz ist doch das Problem. Ich kann euch alle beruhigen, beides stimmt absolut.

[9:19] Die Schrift zeigt uns ganz klar auf, dass all unsere Taten aus dem Herzen herauskommen. Nichtsdestotrotz verwendet die Schrift aber auch eine bildliche Sprache, indem sie die sündige Tat mit dem sündigen Körperteil in Verbindung bringt, mit der die Tat verursacht wurde.

[9:39] Wir lesen von den Füßen, welche entweder Frieden oder Tod bringen, die Augen, welche Ehebruch begehen, die Hände, welche Gutes oder Schlechtes tun.

[9:51] Jesus selbst sagt in Matthäus 15, Vers 18, was aber aus dem Mund herauskommt, das kommt aus dem Herzen und das verunreinigt den Menschen.

[10:03] Seid ihr also bewusst, dass die Zunge das Blied ist, welches offenbart, nach was das verborgene Herzen trachtet. Das Thema Zunge, Sprache, Wort ist ein extrem grosses Thema in der Bibel.

[10:19] Nur schon die Sprüche haben über 170 verschiedene Verse, die das behandeln. Die ganze restliche Schrift ist ebenfalls davon voll. Es gibt enorm viel darüber zu sagen.

[10:33] Und ich möchte mich auf das beschränken, was der heutige Text aus dem Jakobusbrief uns weitergibt. Als erster Punkt, werde ein Vorbild, bevor du andere prägst.

[10:45] Die Verse 1 und 2. Werdet nicht in grosser Zahl Lehrer, meine Brüder, da ihr wisst, dass wir ein strengeres Urteil empfangen werden. Denn wir alle verfehlen uns vielfach.

[10:56] Wenn jemand sich im Wort nicht verfehlt, so ist er ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib im Zaun zu halten. Hat sich hier Jakobus vertippt, dass er sagt, wir sollen nicht in grosser Zahl Lehrer werden?

[11:12] Zumindest ermahnt der Schreiber vom Hebräerbrief im Kapitel 5, Vers 12 die Gemeinde, dass sie alle schon längst Lehrer sein sollten.

[11:25] Auch die Briefe Timotheus, Titus und das Leben von Paulus ist voll von Anweisungen, dass junge Christen im Glauben angeleitet werden und gefördert werden sollen.

[11:37] Damit sie sich bewähren und schlussendlich das Wort treu weitergeben, verkündigen. Warum ruft hier Jakobus also so zur Zurückhaltung auf?

[11:52] Wie unser Text aufzeigen wird, verfehlt sich jeder beim Sprechen. Nun, es ist das eine, wenn wir uns im privaten Kreis in der Wortwahl verfehlen.

[12:07] Das andere ist aber, wenn sich jemand im öffentlichen Dienst den falschen Worten bedient. Der Kreis der Involvierten ist um ein Vielfaches höher.

[12:19] Der Lehrer trägt eine grosse Verantwortung. Die Lehrer haben einen öffentlichen Dienst und die Auswirkungen von ihren Worten sind enorm. Entweder zum Guten oder zum Schlechten.

[12:34] Jakobus sagt nicht, dass niemand Lehrer sein soll. Nein, es braucht Lehrer. Und das Lehren ist gemäss 1. Timotheus 3, Vers 1 eine vortreffliche Tätigkeit.

[12:47] Es ist jedoch verheerend, wenn Lehrer lehren, welche nicht zugerüstet und vorbereitet sind. Wenn sie eigene Lehren verkünden.

[12:58] Wenn sie aus eigennützigen Motiven lehren. Wenn sie das eine lehren und das andere leben. Wie viele Gemeinden und Werke sind schon durch solche Lehrer mit ihren eigenen Worten, mit ihrer falschen Lehre, mit einer falschen Art und Weise, wie gesprochen wurde, beschädigt, gelähmt, gespaltet, zerstückelt, gesprengt und zerspört geworden.

[13:25] Und jede Gemeinde ist in irgendeiner Art und Weise von dieser Gefahr ausgesetzt. Beziehungsweise betroffen. Ja, auch Jakobus sitzt im selben Boot und bekennt, dass auch er sich vielfach verfehlt.

[13:42] Der Maßstab, an welchem Gott uns misst, ist von Gott durch seine Heiligkeit definiert und gilt für jeden Einzelnen. Und weil wir nicht Gott sind und mit der Sünde kämpfen, verfehlen wir uns alle.

[13:58] Vielfach. Und vielfach steht nicht nur für die Anzahl, also für das häufige Verfehlen. Nein, es steht auch für die Art und für die Weise, wie wir uns verfehlen.

[14:10] Wir stehen in der Gefahr, falsche Dinge zu sprechen. Wir stehen in der Gefahr, die richtigen Dinge falsch weiterzugeben. Wir stehen in der Gefahr, zur falschen Zeit die richtigen Dinge zu sagen.

[14:26] Jeder Mensch wird vor Gott gemäss Matthäus 12, Vers 36 über jedes unnützige Wort vor Gott am Tag des Gerichts Rechenschaft ablegen müssen.

[14:37] Wenn jeder Mensch vor Gott rechenschaftspflichtig ist, wie viel mehr die Lehrer, welche eine viel grössere Verantwortung haben. Jakobus möchte mit seinem Aufruf erreichen, dass niemand vorschnell, zu leichtfertig in einen Lehrdienst einsteigt und dort dann Unheil anrichtet.

[15:00] Er ermahnt sie zu ihrem eigenen Schutz, weil sie aufgrund ihrer grösseren Verantwortung ein strengeres Urteil erfahren werden, wie die übrigen Gläubigen.

[15:12] Bei diesem Lehrdienst geht es nicht nur um die Predigt hier von der Kanzel. Genauso betroffen sind Lehrdienste in der Kinderstunde, in der Bibelstunde, im Gebetskreis, in dem Hauskreis, Männerstunde, Jugendarbeit, Jungschar.

[15:26] All diese öffentlichen Lehrer sind gemein, aber es gibt auch weitere, inoffizielle Lehrer. Wenn du mit einem anderen Christen zusammensitzt und ihm Gottes Rat für sein Leben oder wenn du zu Hause das Wort weitergibst, deine Familie, auch dort trägst du die Verantwortung für die Gesagten bzw. auch für die Nichtgesagten Worte.

[15:51] Sobald jemand eine Lehrverantwortung hat, werden die höchsten Anforderungen an ihn gestellt. Stell dir zum Beispiel einen Lehrer in der Kinderarbeit vor.

[16:04] Möchtest du deine Kinder einem Sonntagsschullehrer aussetzen, welcher die gleiche Sprache und die gleichen Kraftausdrücke verwendet, wie die Leute am Stammtisch? Glaub mir, egal was dieser Lehrer, und sei es noch so korrekt, weitergibt, die Gossensprache wird einen bleibenden Eindruck bei den Kindern hinterlassen.

[16:29] Im Vers 2 zeigt Jakobus den Zusammenhang zwischen der Zunge und dem restlichen Leib auf. Die Zunge unter Kontrolle zu halten, bedarf einer extrem hohen Disziplin.

[16:43] Wenn jemand diese Disziplin erfüllt, dann steht im Text, dann wird er auch den ganzen restlichen Körper unter Kontrolle halten können. Pokert hier Jakobus nicht ein bisschen hoch?

[16:59] Nein. Weisst du warum? Kannst du zu jeder Zeit mit deinen Füßen und mit deinen Händen sündigen, wie du möchtest?

[17:12] Wenn du mit jemandem den Streit mit den Füßen und mit den Füßen austragen möchtest, dann müssen viele Faktoren stimmen, dass du das auch tun kannst.

[17:24] Zum Beispiel muss dein Gegenüber anwesend sein, dass du ihn angreifen kannst. Oder du musst die Kraft haben, um gegen ihn auch ankämpfen zu können.

[17:36] Den Worten jedoch sind keine physikalischen Grenzen gesetzt. Du kannst zu jeder Zeit jedes Wort von dir geben. Die Zunge, das Stück Fleisch zwischen deinen Zähnen und deinem Gaumen, kann sprechen, was es will.

[17:52] Und darum merkt ihr, die Zunge arbeitet an einem nassen Ort und ist somit jederzeit in der Gefahr ausgesetzt, auszurutschen.

[18:05] Und genau das beobachten wir doch so oft. Wenn wir die Zunge nicht zügeln, dann sind Dinge schneller gesagt als gedacht. Jakobus sagt, wer dieses glitschige Glied im Griff hat und es zur Ehre Gottes einsetzt, dass er dann auch imstande ist, den restlichen Glieder zur Ehre Gottes einzusetzen.

[18:29] Ein Bibellehrer hat mal den Vergleich mit einem Sicherungskasten gemacht. Da gibt es ganz viele Sicherungen bei euch im Sicherungskasten über verschiedene Bereiche.

[18:40] Und neben all den verschiedenen Sicherungen gibt es noch die Hauptsicherung, beziehungsweise den FI-Schalter. Wenn der aus ist, dann spielen alle anderen Sicherungen keine Rolle mehr.

[18:55] Es ist kein Strom, kein Licht, keine Wärme mehr da. Aus, Ende, Tod. Und genauso vergleicht Jakobus die Zunge mit den anderen Gliedern.

[19:06] Sie dominiert alles andere. All deine Kraft, deine ganze Energie, deine ganze Heiligung muss sich auf deine Sprache fokussieren. Wenn du deine Zunge zu dem Zweck gebrauchst, zu welchem Gott sie dir gegeben hat, dann wirst du auch imstande sein, deine Augen, deine Hände und deine Füße im Griff zu halten.

[19:30] In vollkommenem Maße gibt es nur einen einzigen Mann, welcher dies absolut beherrscht hat. Und das ist Jesus Christus. Seine Worte waren voller Wahrheit und Gnade.

[19:44] Seine Taten entsprechen seinen Worten in vollem Umfang. Und das zu jeder Zeit. Und sie sind absolut wahr. Egal in welcher Situation Jesus auch war.

[19:57] Er hat weder im vertrauten Kreis von seinen Jüngern getratscht und irgendwelche Dinge weitergegeben, die nicht wahr sind. Noch unter Verfolgung und Schmerzen geflucht.

[20:10] Noch seine Lehrer und den Zuhörern angepasst, um irgendwelches Lob zu ernten. Christus ist unser Vorbild. Und von ihm wollen wir lernen und ihm nacheifern.

[20:24] Und somit sei dir bewusst, lege allen Wert darauf, deine Zunge zu zügeln, bevor du andere lehren möchtest. Du wirst andere prägen.

[20:36] Das ist so. Werde darum ein Vorbild, dass du deinen Nächsten eine gute Prägung hinterlässt. Wenn du jetzt vor einer großen Kluft zwischen deinem Leben und Jesu Vorbild stehst und nicht weißt, wie du dieses glitschige Ding besser in den Griff bekommst, dann gib nicht auf.

[20:59] Wir haben noch vier Punkte. Lenke deine Zunge, lenke dein Leben. Verse 3 und 4. Du fragst dich vielleicht, warum habe ich so wenig Freunde?

[21:10] Warum bin ich so alleine? Warum meiden mich andere Personen? Warum sind die Beziehungen, die ich habe, so oberflächlich? Warum bin ich so, wie ich bin?

[21:22] Hör genau zu. Es gibt einen Zusammenhang zwischen deinem Leben und deiner Sprache. Jakobus sagt, siehe, den Pferden legen wir die Zäume ins Maul, damit sie uns gehorchen.

[21:37] Und so lenken wir ihren ganzen Leib. Siehe auch die Schiffe, so groß sie sind und so rau die Winde auch sein mögen, die sie treiben. Sie werden von einem ganz, ganz kleinen Steuerruder gelenkt.

[21:50] Wohin die Absicht des Steuermanns will. Jakobus zeigt die Auswirkung von etwas Kleinem auf, das etwas viel Größeres steuert.

[22:01] So praktisch wie Jakobus ist, nimmt er zwei Beispiele aus dem Alltag, um die Wirkung der Zunge auf den ganzen Leib darzustellen und aufzuzeigen.

[22:11] Damit man ein Pferd gebrauchen kann, muss es verstehen, was der Reiter will. Das Zaunzeug ist also da, oder beziehungsweise ist nicht da, damit der Reiter sich irgendwo festhalten kann oder zu sonstigen Dekorationszwecken.

[22:29] Nein, sondern um das starke Pferd mit einer sanften Kraft in die richtige Richtung zu lenken, beziehungsweise zu führen.

[22:40] Das Herzstück von dem Zaunzeug ist das Gebissstück oder das Mundstück. Dieses rohrähnliche Stück, das ist etwa so breit wie das Gebiss vom Pferd, wird im Mund befestigt von dem Pferd und hat auf der Seite zwei Ringe.

[23:02] In diese Ringe werden die Seile eingefädelt. Welche eine Sitz, das Gebissstück in Position halten. Und andererseits die Lenkkraft von dem Reiter übertragen.

[23:15] Der Reiter zieht nun ganz leicht am Zügel. Das Zaunzeug mit dem Gebissstück überträgt die feine Kraft auf das Gebiss mit der Zunge.

[23:26] Und so steuert der viel schwächere Reiter mit einem ganz kleinen Metallstück das komplett viel stärkere Pferd in genau die Richtung, in welche es gehen muss.

[23:40] Nur durch dieses Zaunzeug wird die Kraft des Pferdes richtig genutzt. Ein Pferd ohne Zaunzeug ist absolut nutzlos. Mit gut Zureden wird keine Kutsche gezogen und kein Feld gepflügt.

[23:57] Nur durch die bewusste Lenkung des Mundstücks wird das Pferd nützlich. Im zweiten Beispiel verwendet Jakobus das Steuerruder beim Schiff.

[24:08] Egal wie gross das Schiff ist, das Steuerruder ist im Verhältnis zum Rest des Schiffes extrem klein. Auch damals hat es schon grosse Schiffe gegeben.

[24:18] Paulus berichtet zum Beispiel von einem Schiff, welches 276 Personen an Bord hatte. Das Prinzip von damals ist wie heute genau dasselbe.

[24:29] Das riesige Schiff wird durch ein kaum sichtbares kleines Steuerruder in die richtige Richtung gelenkt, in welche der Steuermann es haben will.

[24:40] Egal ob das Schiff auf dem Zürichsee, das grösste Kreuzfahrtschiff oder ein Flugzeugträger. Die Richtung der noch so grossen schwimmenden Schiffe wird durch ein ganz kleines Ruder am Heck des Schiffes gelenkt, welches die Befehle des Kapitäns umsetzen.

[25:02] Auch hier, das schönste Kreuzfahrtschiff, der mächtigste Flugzeugträger, wie auch das kleine Fischerboot, erfüllen ihre Aufgabe nur in dem Masse, wie sie in die richtige Richtung gelenkt werden.

[25:20] Und genauso ist es mit der Zunge. So klein sie ist, sie hat Auswirkungen auf dein ganzes Leben. Das mag für dich vielleicht jetzt neu sein.

[25:31] Doch Salomo lehrt diese Erkenntnis bereits schon in Sprüche 18, Vers 21. Tod und Leben steht in der Gewalt der Zunge.

[25:43] Und wer sie liebt, der wird ihre Frucht essen. Salomo hat erkannt, dass die Zunge die Gewalt hat über Leben und über Tod. Wer sich dessen bewusst ist, der lässt ihr nicht freien Lauf, sondern er liebt sie, er zügelt sie und wird dann auch die Auswirkungen im Leben ernten können.

[26:05] Petrus, der in den jungen Jahren auch eine schnelle Zunge hatte, ermahnt uns im 1. Petrus 3, Vers 10. Denn wem das Leben liebst und wer gute Tage sehen will, der bewahre seine Zunge vor Bösen und seine Lippen, dass sie nicht Trug reden.

[26:30] Liebst du dein Leben? Möchtest du schöne Tage erleben? Du hast es in der Hand bzw. im Maul. Bewahre deine Zunge vor dem Bösen und deine Lippen, dass sie nicht etwas Falsches sprechen.

[26:46] Der Spruch, ich bin halt so, wie ich bin, zählt hier nicht. Wenn du deiner Zunge etliche Jahre Freiheit gewährt hast, wird es dich jetzt viel kosten, sie zu zügeln.

[27:02] Gedenke an das Pferd. Es wird sich an die Führung durch die Zügel gewöhnen müssen. Es ist ein Prozess des Lernens. Wir alle werden noch viele Male versagen.

[27:15] Und doch sollen wir in der Heiligung kontinuierlich wachsen. Du bist jetzt aber aktiv aufgefordert, deine Zunge vor dem Bösen zu bewahren.

[27:29] Lenke deine Worte, lenke die Gespräche, lenke dein Leben, bzw. dein Leben wird eine neue Richtung bekommen. Bitte Gott am Morgen früh, bevor du die ersten Worte sprichst, dass du deine Zunge zur Ehre von Gott und somit auch zum Segen von anderen einsetzen kannst.

[27:53] Sei dir bewusst, dass du mit deinen Worten dein ganzes Leben lenkst. Ich hoffe, du kannst folgen und bist dir dieser Wahrheit bewusst. Falls du jetzt denkst, das ist extrem, was du hier sagst, dann bleib am Ball und lies mit mir die nächsten Verse.

[28:15] Durch das, dass wir erkennen, welche Auswirkungen unsere Worte haben, werden wir dann auch behutsamer mit der Zunge umgehen. Die Verse 5-6 So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich durch große Dinge.

[28:33] Siehe, ein kleines Feuer, welch großen Wald zündet es an. Und die Zunge ist ein Feuer, eine Welt der Ungerechtigkeit. So nimmt die Zunge ihren Platz ein unter unseren Gliedern.

[28:46] Sie befleckt den ganzen Leib und steckt den Umkreis des Lebens im Brand und wird selbst von der Hölle im Brand gesteckt. Jakobus fährt weiter fort und zeigt auf, wie diese kleine Zunge doch große Dinge bewirkt.

[29:04] Jakobus vergleicht sie mit einem kleinen Feuer, welches einen ganzen Wald anzündet. So klein sie ist, so gross ist die Auswirkung.

[29:16] Jedes noch so grosse Feuer wird durch einen Funken beziehungsweise ein kleines Feuer angezündet. Ob es nun ein Waldbrand ist, ob eine ganze Stadt brennt, eine Firma oder ein Haus.

[29:31] Das kleine Feuer frisst sich durch alles durch und verschlingt alles, was es zum Fressen kriegt. Es wird immer grösser. Der anfängliche Funke hat nichts mehr unter Kontrolle.

[29:44] Selbst wenn er erlischt, alles rund um ihn herum brennt weiter. Als kleines Kind hatte ich in meinem Zimmer mit einem Streichholz gespielt und den Papierkorb dann in Brand gesetzt.

[30:02] Innerhalb von kürzester Zeit brannte der ganze Papierkorb lichterloh. Wenn meine Mutter nicht ihr Bestes gegeben hätte, dann wäre ein wenig später das ganze Zimmer beziehungsweise das ganze Haus in Flammen gestanden.

[30:22] Oder denk mal darüber nach. Was für Auswirkungen haben die paar Worte, die zum Beispiel von Donald Trump gesprochen werden?

[30:33] Ja, sie müssen nicht mal gesprochen werden. Es kann auch ein Tweet sein. Und ganze Industrien, ganze Staaten, Kontinente werden zumindest politisch in Brand gesetzt.

[30:44] Ein paar Worte von einem einflussreichen Mann bringen ganze Aktienmärkte und Weltsysteme durcheinander. Dieses kleine Glied, die Zunge, was für eine große Auswirkung hat sie doch.

[30:59] Im Vers 6 wird sie als eine Welt der Ungerechtigkeit beschrieben. Das Wort für Welt, das hier verwendet wird, ist Kosmos. Und damit ist nicht die physische Erde gemeint.

[31:12] Besser übersetzt würde es heissen, dass sie ein System ist. Unsere Zunge wird von Jakobus als ein System voller Ungerechtigkeit genannt. Die Zunge ist voller Übel und infiziert den ganzen Körper.

[31:28] Aber damit ist es noch nicht genug. Es geht weiter. Sie steckt den Umkreis von unserem Leben in Brand. Am Schluss brennt alles lichterloh. und dies aufgrund der von dir und mir gesprochenen Worte.

[31:43] Die Zunge ist empfänglich, um als Werkzeug für Satan zu dienen. Satan selbst hat Adam und Eva mit Worten verführt. Adam klagte Gott mit den Worten an, ja die Frau, welche du mir gegeben hast.

[31:59] Adam machte Gott mit Worten dafür verantwortlich, dass er gesündigt hatte. diese Verse zeigen uns auf, was für eine gefährliche Waffe wir da zwischen unseren Zähnen haben.

[32:13] Die Zunge ist fähig, mit wenigen Worten, mit einer einzigen Bemerkung, ja vielleicht sogar mit nur einem ganze Beziehungen zu zerstören. Ein kleiner Funken und ganze Felder und Wälder werden verbrannt.

[32:30] Selbst wenn die Zunge das Gesagte zurücknehmen möchte, gleich wie in der Einleitung die gesagten Worte von der Frau. Es geht nicht. Die Worte gehen wie ein Lauffeuer um und richten Schaden an.

[32:45] Sei dir dieser zerstörerischen Kraft der Worte bewusst und bist darum vorsichtig, was du anderen Personen weiter erzählst.

[32:58] Prüf die Dinge, die du hörst, ob sie wahr, ob sie rein, ob sie ehrbar sind, erzähl nur solche Dinge weiter. Matthäus 18 Vers 15 gibt uns eine klare Anweisung, wie wir bei zwischenmenschlichem Knatsch uns zu verhalten haben.

[33:19] Wenn aber dein Bruder an dir gesündigt hat, so gehe es hin und weise ihn zurecht unter vier Augen. Aber genau umgekehrt ist es doch leider oft in unserem Alltag.

[33:36] Wir sprechen zuerst mit den anderen und zerstreuen Gerüchte. Aber nein, wir sollen direkt den anderen konfrontieren und den Kreis der Involvierten möglichst klein halten.

[33:55] Greif zu allen Brandschutz Massnahmen, wenn dich ein Flächenbrand von einer anderen Zunge angreifen will. Höre bei Gerüchten, Tratsch, noch so interessanten Fake News, Verleumdungen und erfundenen Geschichten niemals zu.

[34:13] Auch wenn sie noch so geistlich scheinen, mache die anderen Personen darauf aufmerksam, dies direkt mit den involvierten Personen zu besprechen.

[34:25] Lauf weg, nicht, dass auch du Feuer fängst und dem Flächenbrand Nahrung bietest. Setz alles daran, gib allen Einsatz, denn mit deiner Zunge lenkst du dein Leben.

[34:43] Bis jetzt hast du gehört, dass du zuerst ein Vorbild werden musst, bevor du andere prägen sollst. Dass du mit deiner Zunge das Leben lenken sollst und dass deine Worte eine große Auswirkung haben.

[35:00] Das ist alles interessant, wichtig und richtig. Doch wie kannst du dieses kleine Organ bezwingen, dass es das falsche lässt und das richtige tut?

[35:12] Dies möchten wir zusammen im nächsten Punkt anschauen. Lass die Zunge von Gott bezwingen. Verse 7 und 8. Lass die Zunge von Gott bezwingen.

[35:23] Denn jede Art der wilden Tiere und Vögel, der Reptilien und Meerestiere wird bezwungen und ist bezwungen worden von der menschlichen Natur. Die Zunge aber kann kein Mensch bezwingen, das unbändige Übel voll tödlichen Giftes.

[35:38] weitere ist. Sicherlich warst duначала auch schon im Zirkus oder im Freizeitparks und hast Tiere Kunststücke vortragen sehen. Da tanzen Elefanten, Menschen halten ihren Kopf in Löwenmäuler, Frauen lassen sich von Würgeschlangen umwickeln und Träner schwimmen mit irgendwelchen Killerwahlen im Becken.

[36:00] Und wenn es heute noch Dinosaurier gäbe, würden auch diese sicherlich irgendwo eine Nummer vortragen. Alles, was fliegt, kriecht und schwimmt, wurde von den Menschen bezwungen.

[36:14] Die Tiere handeln nicht mehr der Natur gemäss. Doch das kleine, unbändige, giftige Übel einer Zunge kann kein Mensch bezwingen.

[36:24] Die Zunge ist extrem gefährlich. Menschen können zu jeder Zeit sagen, was sie wollen und niemand kann sie daran hindern. Es braucht eine einzige Person, welche zum Beispiel dieser Gemeinde Schaden anrichten möchte.

[36:41] Und sie könnte das ganze Werk zerstören. Kein Mensch könnte einer solchen Person sie zum Schweigen bringen. Wir könnten es dieser Person verbieten.

[36:52] Wir könnten sie verklagen. Das ganze Recht könnte auf unserer Seite stehen. Doch kein Mensch kann dieses giftige kleine Ding schlussendlich bezwingen.

[37:05] Doch was wir Menschen nicht können, das kann Gott. Es gibt Hoffnung. Gott fängt dort an zu wirken, wo wir am Ende sind. Gott lenkt durch seine allgemeine Gnade die Zunge selbst von den Ungläubigen, damit sie das volle, giftige Potenzial der Zunge nicht ausschöpfen.

[37:26] Dafür sollen wir Gott dankbar sein und ihn immer wieder darum bitten, dass er seine Gemeinde und sein Werk von den Zungen schützt, welche dieses angreifen und zerstören möchten.

[37:38] Doch wie sieht es bei uns Gläubigen aus? Durch das, was Gott in uns getan hat, haben wir eine neue Identität bekommen.

[37:50] Im zweiten Korinther 5, die Verse 15 und 17, dort lesen wir nach. Und er, also es ist Christus, und er ist deshalb für alle gestorben, damit die, welche leben, nicht mehr für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und auferstanden ist.

[38:13] Und dann weiter im Vers 17, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung. Das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden.

[38:26] Christus hat dich von dir selbst rettet. Du hast eine neue Identität, mit einem neuen Zweck, mit einem neuen Lebenssinn bekommen, dass du für Christus lebst.

[38:39] Gott verändert dich aus der Wurzel heraus und gibt dir ein neues Leben. Der erlöste Christ steht nicht mehr unter der Sünde. Er ist kein Sklave der Sünde mehr.

[38:51] Nein, er wurde durch das Blut Christi erkauft und ist jetzt ein Sklave Christi. Und so muss er nicht mehr sündigen wie zuvor.

[39:03] Die Macht der Sünde ist gebrochen. Und so ist es möglich, dass selbst der gröbste Seemann mit Barmherzigkeit sprechen kann. Ja, auch die Frau vom Dorfverein, welche früher ihre großen Klatschgeschichten überall rumgestreut hat, kann Worte sprechen, welche andere aufbauen.

[39:24] Es ist genau dieselbe Tatsache wie beim reichen Jüngling. Hast du schon mal ein Kamel durch ein Nadelöhr gefädelt? Genauso unmöglich ist es, dass ein Reicher in das Himmelreich kommt.

[39:40] Ja, die Jünger, die schalten schnell und fragen dann richtig, ja, wer kann dann überhaupt gerettet werden? Und Jesus gibt zur Antwort, bei den Menschen ist dies unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.

[39:57] Für den Menschen ist es unmöglich, die Zunge zu bezwingen, doch bei Gott sind alle Dinge möglich. Durch das, dass Christus uns erlöst hat, haben wir eine andere Voraussetzung, um mit der Sünde umzugehen.

[40:11] Christus ist mächtiger wie Satan. Christus ist mächtiger wie die giftigste Zunge. Er hat die Zunge besiegt. Er verwendet die Zunge zum Segen von anderen.

[40:23] In der Geburtsstunde von der Gemeinde brachte Gott die Zunge der Gläubigen, um sein Evangelium an Pfingsten zu verkündigen, um den Menschen ein neues Leben zu geben.

[40:36] Bis jetzt hast du gehört, dass du zuerst ein Vorbild werden musst, bevor du andere prägst. Dass du mit deiner Zunge dein Leben lenken sollst. Dass du die Wirkung deiner Worte bewusst sein sollst.

[40:50] Und dass die Zunge durch Gott bezwungen wurde. Jetzt wissen wir, dass wir nicht mehr unter der Sünde stehen. Wir haben die Voraussetzung, um nicht mehr sündigen zu müssen.

[41:04] Aber wir sündigen dennoch weiter. Was sollen wir jetzt tun? Ist Resignation angesagt? Einfach so weiterleben? Wir kommen zum letzten Punkt.

[41:16] Gebrauche deine Zunge deiner Berufung gemäss. Gebrauche deine Zunge deiner Berufung gemäss. Vers 9-12 Mit ihr loben wir Gott den Vater und mit ihr verfluchen wir die Menschen, die nach dem Bild Gottes gemacht sind.

[41:34] Aus ein und demselben Mund geht Loben und Fluchen hervor. Das soll nicht so sein. Meine Brüder, sprudelt auch eine Quelle aus derselben Öffnung Süsses und Bitteres hervor?

[41:49] Kann auch meine Brüder ein Feigenbaum Oliven tragen oder ein Weinstock Feigen? So kann auch eine Quelle nicht salziges und süsses Wasser geben.

[42:03] Jakobus setzt im selben Dampfer wie die Gemeinde. Jakobus schließt sich selber nicht aus, sondern sieht sich ebenfalls als Täter.

[42:13] Er erkennt in seinem Leben, dass er einerseits mit der Zunge Gott den Vater lobt und andererseits kurze Zeit später anderen Menschen, die doch auch im Bild Gottes erschaffen wurden, etwas Böses wünscht.

[42:30] Und genauso ist es auch bei mir. Der gleiche Mund, der Gott im Gottesdienst lobt und preist, kann bereits auf der Rückfahrt nach Hause im Auto die drängelnden Kinder harsch angehen.

[42:41] Oder meine Frau mit Worten der Ungeduld verletzen, weil sie länger mit jemandem gesprochen hat, wie ich es mir vorgestellt habe. Oder aus Ungeduld einen anderen Autofahrer milde gesagt den ewigen Fahrzeugausweisentzug wünschen.

[42:59] Aus demselben Mund kommt Loben und Fluchen hervor. Ist das einfach so? Sollen und müssen wir das einfach so akzeptieren?

[43:12] Jakobus gibt gleich die Antwort. Nein! Das soll nicht so sein. Dann bringt er wieder drei Vergleiche aus der Natur.

[43:24] Erstens, gibt es eine Quelle, welche aus derselben Öffnung süsses und bitteres Wasser hervorsprudelt? Kann ein Feigenbaum Oliven tragen?

[43:36] Und dann das dritte, kann ein Weinstock Feigen tragen? All diese Fragen sind rhetorischer Natur und müssen mit einem klaren Nein beantwortet werden.

[43:47] Es entspricht nicht dem gegebenen Naturgesetz. Und genauso, wie es in der Natur ein Widerspruch ist, so ist es auch im Leben des Christen ein Widerspruch.

[43:59] Es soll und darf nicht so sein, meine Brüder, dass beides Fluchen und Segnen aus unserem Mund hervorkommen.

[44:10] Und weisst du warum? Weil Christus dir eine neue Natur gegeben hat. Und darum sollst du deine Glieder und darunter gehört auch deine Zunge nicht mehr der Ungerechtigkeit darbringen.

[44:29] Bitte schlag mal Römer 6, Vers 12 auf. Römer 6, Vers 12. Dort steht, im Römer 6, Vers 12, So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, damit ihr der Sünde nicht durch die Begierden des Leibes gehorcht.

[44:58] Gebt auch nicht eure Glieder der Sünde hin als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern gebt euch selbst Gott hin als solche, die lebendig geworden sind aus den Toten und eure Glieder Gott als Werkzeuge der Gerechtigkeit.

[45:16] Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade. Wir haben ein neues Leben bekommen.

[45:28] Die Sünde herrscht nicht mehr über uns und darum sollen wir die Zunge beherrschen. Denn wenn du die Zunge nicht beherrschst, dann wird sie dich beherrschen.

[45:41] Lebe in dieser neuen Natur. Lebe im Geist, wandle im Geist und der Geist wird seine Früchte hervorbringen. Galater 5, 22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

[46:02] Gegen solche Dinge gibt es kein Gesetz. Dann im Vers 25 Wenn wir im Geist leben, so lasst uns auch im Geist wandeln.

[46:14] Gott wirkt diese Früchte in jedem Gläubigen. Darum lasst uns auch im Geist und in seinen Früchten wandeln. Das heißt konkret, lebe im Gehorsam gegenüber der Schrift, welche durch Gottes Geist eingegeben wurde und tue das, was Gott zu unserem Besten vorschreibt.

[46:37] Und all diese Früchte des Geistes werden Auswirkungen auf dein Leben haben. Durch den Geist hast du das Potenzial, also die Möglichkeit, das zu tun, auf das dich Christus aufruft, aufruft zu tun.

[46:53] Matthäus 5, Vers 44 steht, da sagt Christus, ich aber sage euch, liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen.

[47:09] Gemäss der alten Natur hättest du die Zunge geschärft und deinen Hass bei den Feinden lautstark bzw. möglichst verletzend herausgelassen. Du hättest die wüsten Worte denen gesagt, die dich fluchen.

[47:25] Du hättest denen Schlechtes vergolten, welche dich hassen. Du hättest denen den Tod gewünscht, welche dich beleidigen, und verfolgen. Doch gemäss der neuen Natur und Gottes Geist, welcher in dir lebt und die Früchte aus Galater 5, 22, oder der die Früchte gemäss, oder die Frucht aus gemäss Galater 5, 22 vorbringt, bist du nun fähig, die zu lieben, welche dich nicht lieben.

[47:54] Du hast eine echte Freude, welche unabhängig von den Umständen ist. Du hast eine Langmut, welche unabhängig von dem, eine Langmut, welche sich in geduldigem Ertragen von schwierigen Personen zeigt.

[48:09] Du hast, du kannst denen gegenüber freundlich sein, welche dir Böses tun. Du gibst gerne Gutes, wenn die anderen dir Schlechtes geben.

[48:21] Du bist denen gegenüber treu, welche dir untreu sind. Du reagierst sanft und anhaltet, auch in hitzigen Debatten. Du hast deine Zunge unter Kontrolle, auch wenn du provoziert wirst.

[48:37] Das alles ist dir möglich, aufgrund der neuen Natur, die du bekommen hast, die Gott dir die ganze Ausrüstung, die ganze Kraft und die Hilfe gegeben hat.

[48:49] Und darum bist du jetzt gefragt, das, was Gott dir gegeben hat, anzuwenden, praktisch zu werden, umzusetzen und in dem zu leben. Paulus schlägt im Epheser 5, Vers 3 mit dem Beil der Heiligung in die genau gleiche Kerbe wie Petrus.

[49:08] Auch hier nimmt er die heilige Stellung der Geschwister im Herrn und zeigt auf, dass sich all das Unheilige, der sündige Wandel damit nicht übereinbringen lässt.

[49:21] Epheser 5, Vers 3 Unzucht aber und alle Unreinheit oder Habsucht soll nicht einmal bei euch erwähnt werden, wie es Heilige geziemt.

[49:32] Auch nicht Schändlichkeiten und albernes Geschwätz oder Witzeleien, die sich nicht gehören, sondern vielmehr Danksagung. Deine ganze Sprache soll deine heilige Stellung widerspiegeln.

[49:46] Du hast alles bekommen, damit Schändlichkeiten, also Dinge, welche dem anderen Schande bringen, dummes Geschwätz oder herabwürdigende Witze, niemals mit dir in Verbindung gebracht werden.

[50:01] Wie sieht deine Sprache aus? Wie widerspiegelt deine Sprache Gottes Wesen und deiner Errettung? Oder lebst du im Widerspruch mit deiner Stellung?

[50:16] Mit der Wiedergeburt hast du ein neues Leben, eine neue Quelle, eine neue Wurzel bekommen? Es ist unnatürlich, wenn aus diesem neuen, guten Fundament nun schlechte Frucht hervorkommt.

[50:32] Darum lebe in und aus dieser neuen Stellung, in welche Gott dich versetzt hat. Nimm die Warnung von Jakobus ernst. Epheser 4, Vers 29 fasst das heutige Thema treffend zusammen.

[50:46] Die Stelle zeigt auf, was wir nicht sagen sollen, was wir dafür sagen sollen und warum wir es sagen sollen. Epheser 4, Vers 29 Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe.

[51:11] Diesen Auftrag möchten wir wahrnehmen und mit unseren Worten nicht andere zerstören, sondern mit unseren Worten dem Nächsten die Gnade weitergeben.

[51:24] Jakobus hat uns in der heutigen Predigt die folgenden Punkte aufgezeigt. Erstens, Gott wird uns anhand der Verantwortung, welche wir haben, härter beurteilen und darum werde zuerst ein Vorbild, bevor du andere prägst.

[51:44] Dann zweitens, sei dir deiner Verantwortung und der engen Verbindung zwischen deiner Zunge und deinem Leben bewusst. Darum, lenke deine Zunge, lenke dein Leben.

[52:00] Drittens, erkenne, wie grosse Auswirkungen gesprochene Worte haben. Darum, bedenke die Wirkung deiner Worte.

[52:12] Viertens, werde dir bewusst, Gott kann die Zunge bezwingen und darum, lass die Zunge von Gott bezwingen. Und dann fünftens, Gott hat dir ein neues Leben mit all dem, was du brauchst, gegeben und darum, gebrauche deine Zunge deiner Berufung gemäss.

[52:34] Wir haben harte Worte von Jakobus gehört. Lass uns die Warnungen ernst nehmen und unsere Zunge so gebrauchen, wie Gott sie verwenden will.

[52:46] Wir dürfen einen riesigen Segen von Gott erwarten, wenn wir anhand von diesen Prinzipien in der Gemeinde, in der Ehe, in der Familie, beziehungsweise generell in unserem Alltag miteinander sprechen und so Gott die Ehre geben.

[53:04] Amen. Wir verneigen uns noch zum Gebet. Ja, Vater im Himmel, ich danke dir vielmals für die Worte von Jakobus.

[53:22] Ja, es sind wirklich harte Worte und er gebraucht harte Begriffe, harte Worte, um unsere Zunge darzustellen, bildlich auszumalen, zu was, dass sie alles fähig ist.

[53:36] Und wir alle kennen diese Bilder in unserem Leben, wie wir sie falsch gebraucht haben, wie wir sie nicht zu deiner Ehre gebraucht haben, wie wir sie zu unseren eigenen Zwecken, um unsere eigenen Ziele zu verwirklichen, verwendet haben.

[53:52] Und wir haben auch das Resultat gesehen. Wir haben gesehen, wie Beziehungen zerstört werden, wie schlimme Dinge daraus wachsen. Vielen Dank, Herr Vater im Himmel, dürfen wir die Vergebung in dir haben.

[54:08] Vielen Dank, dürfen wir Vergebung haben in dir, wenn wir zu dir kommen und die Sünden dir bekennen und du sagst, dass du treu und gericht bist und unsere Schulden vergibst.

[54:21] Herzlichen Dank dafür und so dürfen wir auch diese Warnungen ernst nehmen in unserem Leben, uns bewusst in dem drin leben und so auch die Verantwortung wahrnehmen und unsere Zunge zum Segen von anderen gebrauchen.

[54:37] Ja, ich bitte dich, dass wir wirklich am Morgen früh, wenn wir aufstehen, bevor wir die ersten Worte sprechen, dass wir unsere Zunge dir hingeben und dass wir sie so den Tag durch gebrauchen, wie du sie uns gegeben hast, zu dem Zweck, wie sie du uns auch gegeben hast.

[54:58] Herzlichen Dank dafür. Und so möchten wir dich bitten, dass wir unsere Zunge hier in der Gemeinde richtig gebrauchen. Wir möchten dich bitten, dass wir unsere Zunge hier in Turbental zu deiner Ehre brauchen, dass wir dein Evangelium weitergeben können.

[55:18] Wir möchten dich bitten, dass du unsere Zunge bewahrst, dass wir falsche Dinge sprechen. Wir möchten dich bitten, dass du andere Zungen bewahrst, welche dieses Werk behindern möchten.

[55:30] Wir möchten zu dir kommen, dir alles hingeben und alles geben, was wir haben, um dich zu verherrlichen. Amen. Amen.