Vergib, weil Gott hat dir vergeben

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Prediger

Stephan Humbert

Datum
19. Juni 2022
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Transkription

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[0:00] Wir verneigen uns noch zum Gebet, bevor ich beginne. Vater im Himmel, ich danke dir für dein Wort, das du uns gegeben hast. Ich danke dir, dass du uns deinen Geist gegeben hast, damit wir verstehen, was dein Wort sagt.

[0:16] Und so möchten wir dich bitten, für mich als Prediger, dass ich dein Wort der Gemeinde erklären kann. Wir möchten bitten, dass du die Herzen vorbereitest, dass offene Herzen da sind, dass wir verstehen, was du gesagt hast und dass wir es auch korrekt anwenden in unserem Leben.

[0:39] Ja, wir haben alle Hoffnung in dir und wir haben dein Wort. Und so möchten wir voller Zuversicht uns jetzt an dein Wort wenden und möchten von dir alles erwarten, dass du sprichst.

[0:54] Herzlichen Dank dafür. Amen. Ja, wir leben in einer Welt, die voller Sünde ist.

[1:06] Die Sünde herrscht und tut ihr Werk. Wir selbst sündigen gegenüber anderen und andere sündigen gegenüber uns.

[1:18] Beziehungen leiden darunter und gehen in die Brüche. Ehen werden getrennt. Eltern sprechen mit ihren Kindern nicht mehr.

[1:32] Freunde kehren sich den Rücken zu und Parteiungen entstehen. In einigen Fällen gibt es ein konkretes Ereignis.

[1:46] Und bei anderen wurde es einfach mit der Zeit zu viel. Der einfachste und der bequemste Weg ist dann, aus der Situation einfach aus dem Weg zu gehen.

[2:02] Neue Freundschaft, neues Glück. Aber wie weit konnte es überhaupt zu weit kommen? Warum sind die Beziehungen zwischen uns plötzlich so zäh?

[2:17] Gibt es da keine andere Lösung? Sind wir gezwungen zu warten, bis der letzte Tropfen das Fass dann einfach zum Überlaufen bringt?

[2:27] Um dann alles von heute auf morgen hinzuwerfen? Sünde ist wie Sand in einem Getriebe.

[2:39] Und je mehr Sand von reinem Öl, also je mehr das Sand anstelle von reinem Öl in einem Getriebe ist, desto zäher läuft es, beziehungsweise desto schneller geht es kaputt.

[2:56] Viele Maschinen, welche über eine lange Zeit zuverlässig ihren Dienst tun sollen, haben zu diesem Zweck einen Filter im Ölkreislauf.

[3:09] Dieser Filter, der garantiert, dass alle Fremdpartikel fortwährend aus diesem Kreislauf entfernt werden. Und genau so hat auch Gott in unsere Beziehungen einen Filter gegeben.

[3:26] Einer, welcher imstande ist, immer wieder uns von Verunreinigungen zu reinigen. Und Gottes Wort nennt diesen Beziehungsfilter oder diesen Beziehungsreiniger Vergebung.

[3:44] Du und ich, wir leben in einer Welt, an welchen wir gegenüber anderen sündigen, beziehungsweise andere sich an uns versündigen.

[3:59] Und wenn du dich nicht damit abfinden willst, dass Beziehungen einfach zäh, mühsam und einfach so mal kaputt gehen, dann hör jetzt Jesu Worte genau zu, welche er an Petrus weitergegeben hat.

[4:22] Petrus hatte nämlich eine Frage dazu. Und Jesus zeigt nicht nur, wie wir diesen Beziehungsreiniger anwenden sollen, sondern auch, wie Gott sicherstellt, dass wir immer genügend von diesem Reiniger zur Hand haben.

[4:45] Anhand von diesem Gespräch von Jesus mit Petrus werden wir die folgenden drei Punkte zusammen anschauen. Der erste Punkt ist, wie oft müssen wir vergeben?

[4:58] Der zweite Punkt ist, warum müssen wir vergeben? Und der dritte Punkt ist dann, warum ist nicht vergeben eine ernste Sache?

[5:17] Ich habe den folgenden Titel über die Predigt geschrieben. Vergib, denn Gott hat dir vergeben.

[5:30] Und die ganze Geschichte oder Begebenheit, die lesen wir in Matthäus 18. Ihr dürft das aufschlagen. Matthäus 18, die Verse 21 bis 35.

[5:41] Und da steht Matthäus 18, Vers 21 bis 35.

[5:59] Da trat Petrus zu ihm und sprach, also zu Jesus. Herr, wie oft soll ich meinen Bruder vergeben, der gegen mich sündigt?

[6:12] Bis siebenmal? Jesus antwortet ihm, ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebenmal siebenmal.

[6:26] Darum gleicht das Reich der Himmel einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war zehntausend Talente schuldig.

[6:45] Weil er aber nicht bezahlen konnte, befahl sein Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und so zu bezahlen.

[6:58] Da warf sich der Knarr nieder, huldigte ihm und sprach, Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen. Da erbarnte sich der Herr über diesen Knecht, gab ihn frei und erliess ihm die Schuld.

[7:18] Als aber dieser Knecht hinaufging, fand er einen Mitknecht, der war ihm hundert Denare schuldig.

[7:32] Den ergriff er, würgte ihn und sprach, bezahle mir, was du schuldig bist. Da warf sich ihm sein Mitknecht zu Füssen, bat ihn und sprach, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen.

[7:48] Er aber wollte nicht, sondern ging hin, warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war.

[8:00] Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall.

[8:12] Da liess sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm, du böser Knecht. Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest.

[8:23] Solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?

[8:33] Und voll Zorn übergab ihm der Herr, den Folterknechten, bis er alles bezahlt hatte, was er ihm schuldig war.

[8:45] So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr, nicht jeder seinem Bruder, von Herzen seine Verfehlungen vergebt.

[9:02] Wir kommen zum ersten Punkt und da steht der Titel darüber, wie oft müssen wir vergeben. Und das sind die Verse ab Vers 21.

[9:16] Unser Text beginnt mit einem Da trat Petrus. Dieses Da zeigt auf, dass dieses Gespräch unmittelbar nach dem vorhergehenden Gespräch folgt.

[9:33] Gleich vor unserem Textabschnitt befindet sich die Passage, welche unter dem Namen Gemeindezucht bekannt ist. Bei der Gemeindezucht geht es darum, wie wir den Bruder oder die Schwester wieder gewinnen können, wenn diese sich offensichtlich gegen uns versündigt hat.

[9:57] Dieser Text zeigt auf, dass wenn gegen uns gesündigt wurde, dass wir dann direkt auf den anderen zugehen sollen und ihn unter vier Augen zurechtweisen sollen.

[10:12] Das Ziel ist, dass der Kreis der involvierten Personen möglichst klein gehalten wird. Wenn dann aber keine Einsicht da ist, keine Umkehr, dann soll der Kreis der Involvierten jeweils erweitert werden, um den Bruder zur Umkehr zu bringen.

[10:35] Bei jeder Eskalationsphase soll der Druck auf den Bruder erhöht werden, um ihn wieder zu gewinnen, um gemeinsam der Gemeinde weiter zu dienen.

[10:45] Gemeindezucht hat bei vielen Christen einen einseitigen und negativen Färbung. Es handelt sich jedoch um ein gutes, von Gott gegebenes Werkzeug, um uns gegenseitig in der Heilung, Heiligung wachsen zu lassen.

[11:06] Trotz unserer Rettung sind wir nach wie vor fähig, jede erdenkliche Sünde zu tun.

[11:19] Und darum ist es auch für mich persönlich so wichtig, dass ich verbindlich hier in einer Gemeinde diene und ein Teil davon bin, wo ich weiss, dass wenn ich falsche und sündige Entscheidungen fälle, dass ich dann auch ermahnt werde und zurechtgewiesen werde.

[11:42] Denn meinem eigenen Herzen und den darin herrschenden Begierden möchte ich niemals über den Weg trauen. Und somit hat Jesus in diesen Versen den Jüngern aufgezeigt, wie mit Sünde umgegangen werden soll, damit wir als Heilige, Heilige zusammen Gott zur Ehre leben und dienen können.

[12:09] Als Jesus dieses Thema dann beendet hat, lesen wir, dass unser Lieblingsjünger, nämlich Petrus, auf Jesus zugegangen ist. Ja, Petrus ist unser Lieblingsjünger, denn er hat all die Fragen gestellt, welche wir uns auch gestellt hätten, aber nicht getraut hätten zu fragen.

[12:34] Petrus hat begriffen, dass wenn jemand an ihm sündigt, dass er dann direkt auf diese Person zugehen soll. Doch wenn jetzt der andere einsichtig ist, ihn um Vergebung bittet, dann ist ja das eine schöne und eine gute Sache.

[12:56] Aber wie viel mal soll ich ihm dann vergeben, wenn er zu mir kommt und um Vergebung bittet? Petrus fragt Jesus, wie oft soll ich ihm dann vergeben?

[13:12] Gemäss der Information aus der jüdischen Geschichte war es üblich, demnächst drei, viermal zu vergeben.

[13:24] Ja, Petrus wollte hier nicht kleinlich sein und verdoppelte seinen Einsatz siebenmal? Und das unabhängig von der Last der Sünde?

[13:35] Das ist doch mal ganz grosszügig, oder? Doch da rennt er bei Jesus keine offenen Türen ein. Jesus sagt ihm, dass er seine Zahl mal 70 soll multiplizieren.

[13:52] 490 Mal? Nein, bei dieser Zahl geht es nicht um eine quantitative Zahl. Diese grosszügige Zahl von Petrus, die er schon verdoppelt hat, die soll jetzt mit einem noch grösseren Multiplikator durch Jesus in die Höhe geschossen werden.

[14:13] Jesus lehrt hier Petrus, dass egal wie viel Mal, dass der andere an ihm gesündigt hat, er soll jedes Mal dem anderen wiederum die Schuld vergeben.

[14:30] Ihr könnt euch vielleicht die Reaktion von Petrus vorstellen. Wir wissen nicht, was für eine Situation oder was für eine Person das da Petrus vor Augen hatte.

[14:46] Jedenfalls wollte er grosszügiger sein wie die gängige damalige Praxis. Doch Jesus' Aussage, dass Petrus dieser Person nochmals 70 Mal dieses ganze Vergebungspaket offerieren soll, sprengte Petrus' Vorstellungskraft.

[15:05] Es schien ihm wahrscheinlich genauso unmöglich wie dir und mir. Die über diese Verse gesetzte Frage, wie oft müssen wir vergeben, beantwortet Jesus mit der Aussage 490 bzw. unendlich viele Male.

[15:30] Stell dir die letzte Situation vor, bei dem jemand, an die er gesündigt hatte, die dann sicherlich auch für dich schmerzlich war.

[15:46] Doch du vergibst ihm. Doch dann kurze Zeit später genau dieselbe Situation. Der andere verschuldigt sich wiederum bei dir.

[15:59] Jetzt braucht es schon mehr Kraft von dir, diesem wiederum zu vergeben. Doch du machst es. Du vergibst ihm.

[16:12] Doch dann passiert es wieder. Und wiederum wirst du um Vergebung gebeten. Auch dieses Mal vergibst du.

[16:22] Du denkst jetzt vielleicht, da war ich doch großzügig. Doch wenn wir auf unserer Skala von Jesus nachschauen, dann befindest du dich gerade mal mit vier Mal bei dem Maximum von der damaligen geistlichen Elite, den Pharisäern.

[16:41] Wenn der andere jetzt nochmals so viele Male gegen dich sündigt und du vergibst ihm jedes Mal, dann befindest du dich auf dem Niveau von Petrus.

[16:57] Und jetzt kommt Jesus und verlangt von dir, dass du dem anderen nochmals 70 Mal mehr vergeben sollst, wie du schon vergeben hast.

[17:08] Dann ist dies für uns Menschen einfach unvorstellbar. Stell dir vor, eine dir liebes Person bittet dich dutzende Male um Vergebung der gleichen Sünde.

[17:29] Jesus, er wusste um die Schwäche von Petrus, aber auch um die Schwäche von dir und mir. Und darum verwendet Jesus ein Gleichnis, um zu veranschaulichen, warum es Petrus, dir und mir möglich ist, dem Nächsten unendlich viele Male zu vergeben.

[17:54] Doch bevor wir uns diesem Gleichnis zuwenden, möchten wir Hand von der Schrift erkennen, um was es dann beim Vergeben wirklich auch darum geht. Viele denken, beim Vergeben geht es ums Vergessen.

[18:11] Doch wenn dies das Ziel wäre, dann hätten wir ein großes Problem, und zwar mit Gottes Wort. Denn Gott vergibt, und wir sehen dies in vielen Berichten in der Schrift, welche Gott inspiriert hat.

[18:27] Wenn er sie vergessen würde, wie könnte er sie dann in seinem Wort wiedergeben? Die Bibel versteht unter Vergeben weder vergessen, noch Schwamm drüber, Gras wachsen lassen, oder einfach unterdrücken, ruhig sein, oder sich selbst einfach entschuldigen.

[18:50] Vergeben. Das griechische Wort für Vergebung bedeutet erlauben, verlassen, zurücklassen. Und da gibt es einen guten Vers, wo das schön illustriert.

[19:05] Generell geht es beim Vergeben um eine aktive Handlung von uns, die wir dem anderen vergeben. Und zum Beispiel im Jesaja 43, Vers 25, dort steht, Ich, also Gott, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und an deine Sünden will ich nie mehr gedenken.

[19:34] Gott verspricht hier, dass er die Sünden des Volkes wegen sich selbst begleicht und ihre Sünde nicht mehr vorhalten will.

[19:47] und wird. Nicht mehr gedenken heisst, ich halte die Verfehlungen des Anderen ihm nicht mehr länger vor. Eine weitere Stelle, Römer 7, Vers 7 bis 8.

[20:04] Glückselig sind die, deren Gesetzlosigkeit vergeben und deren Sünden zugedeckt sind. Glückselig ist der Mann, dem der Herr die Sünden nicht anrechnet.

[20:22] Gott zeigt hier auf, dass das Beste, was uns geschehen kann, dass unsere Schuld vergeben und zugedeckt wird und uns somit nicht mehr angerechnet wird.

[20:39] Ein magerer Vergleich dazu ist vielleicht, wenn jemand anderes dir deine Schulden bezahlt und du ab diesem Zeitpunkt in deiner Steuererklärung diese Schuldenposition einfach rausstreichen kannst.

[21:00] Ein anderer hat für dich bezahlt. Wenn du dem anderen vergeben möchtest, dann verpflichtest du dich, ihm seine Sünde nicht länger mehr vorzuhalten.

[21:18] Vergeben, vergess es, ist kein Gefühl, sondern ein willentliches Versprechen, das angetane, das dir angetane Unrecht, dem anderen nicht mehr länger vorzuhalten.

[21:35] Noch mit anderen über das zu sprechen, noch dir selbst Raum geben für diese Gedanken.

[21:48] Nachdem wir jetzt wissen, dass wir ohne Begrenzung vergeben sollen und auch wissen, was vergeben praktisch heisst, wollen wir Jesu Gleichnis verstehen lernen und wenigen er illustriert, warum wir überhaupt vergeben können und somit auch müssen.

[22:14] Und somit habe ich den nächsten Abschnitt überschrieben, warum müssen wir vergeben. und da lesen wir nochmals das Gleichnis ab Vers 23 zu verkaufen zu bezahlen.

[23:07] Da warf sich der Knecht nieder, huldigte ihm und sprach, Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen. Da erbarmte sich der Herr über diesen Knecht, gab ihn frei und er liess ihm die Schuld.

[23:25] Als aber dieser Knecht hinausging, fand er seinen Mitknecht, er war ihm 100 den Nare schuldig. Den ergriff er, würgte ihn und sprach, bezahle mir, was du mir schuldig bist.

[23:38] Da warf sich ihm sein Mitknecht zu Füssen, bat ihn und sprach, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war.

[23:56] Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall.

[24:09] Da liess sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm, du böser Knecht, jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest, solltest denn du nicht auch du dich über deinen Mitknecht Erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe und voll Zorn übergab ihn sein Herr dem Folterknechten, bis alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war.

[24:38] Jesus erzählt dem Petrus ein Gleichnis, welches aufzeigt, wie Gottes Reich in Bezug auf die gegenseitige Vergebung funktioniert.

[24:51] Da gibt es nun einen König. Dieser König hat ein sehr, sehr, sehr großes Vermögen und hatte dies verschiedenen Knechten anvertraut.

[25:08] Wie üblich für einen Besitzer wollte er überprüfen, wie die einzelnen Knechte gearbeitet haben. Zu Beginn, als er anfing abzurechnen, da wurde ein Knecht zu ihm gebracht, der hatte rund 10.000 Talente Schulden bei diesem König.

[25:31] Doch wie viel waren diese 10.000 Talente? Das Talent, das war die damals grösste Einheit für Geld.

[25:43] Aus heutiger Sicht ist es schwierig, das konkret umzurechnen. in eine aktuelle Währung. Aber wir können es mal versuchen, damit er versteht, in welche Richtung es geht.

[25:57] Als ungefähres Richtmass können wir davon ausgehen, dass ein Talent etwa einem Jahresverdienst entspricht. Rechnen wir das mal kurz hoch.

[26:08] In der Schweiz haben wir sehr hohes durchschnittliches Einkommen gegenüber anderen Ländern. Es liegt bei rund 7000 Franken im Monat, hochgerechnet aufs Jahr 84.000 Schweizer Franken im Jahr.

[26:24] Wenn wir jetzt diesen Jahreslohn von 84.000 Schweizer Franken mal diese 10.000 Talente, also 10.000 Jahre mal hochrechnen, dann kommen wir auf eine unglaubliche Summe von 840 Millionen Schweizer Franken.

[26:42] Ob dieser Betrag jetzt genauso hoch ist, oder ob er selbst noch um Faktoren abweichen sollte, es ist eine unglaublich hohe, riesige Summe, welche dieser Knecht seinem Herrn schuldet und er konnte nicht zurückzahlen.

[27:08] Doch der König will diese Schuld beglichen haben und fordert, dass er alles verkaufen soll, was ihm gehört. Ja, selbst seine Angehörigen und ihn selbst sollen verkauft werden.

[27:24] Wir können uns vorstellen, dass selbst mit all diesem Verkaufserlös die Schuld nur zu einem sehr kleinen Teil hätte beglichen werden können. Doch der Knecht erfiel vor dem König nieder und fleht ihn an, ich habe Geduld mit mir.

[27:48] Wie hättest du als König reagiert? Es scheint doch offensichtlich, dass der Knecht wusste, dass er niemals alles bezahlen hätte können.

[28:03] Dafür hätte er ab jetzt 10.000 Jahre zu 100% seinen Jahreslohn seinem Herrn abgeben müssen. Unerwartet übertrifft dann aber der König die Bitte des Knechtes um Geduld.

[28:21] Der König erbarmt sich über seinen Knecht und erlässt ihm die komplette Schuld. Der Schuldschein wird zerrissen und der Knecht wird schuldenfrei freigelassen.

[28:37] Der König verzichtet auf die Tilgung der Schuld und begleicht diese Rechnung selbst. Er verzichtet auf sein Recht auf dieses Geld und indem der König die Schuld erlässt verringert sich das Vermögen vom König automatisch um diese 10.000 Talente.

[28:57] Diese Grosszügigkeit dieses Königs ist unerklärlich. Doch verpasst den springenden Punkt nicht. Jesus erzählt Petrus dieses Gleichnis mit der Absicht dass er bereitwillig dem Nächsten immer wieder vergeben soll.

[29:17] Es geht hier nicht um Finanzen sondern um Vergebung. Behaltet die ursprüngliche Frage wie oft soll ich denn meinem Bruder vergeben bitte immer im Hinterkopf.

[29:32] Jetzt gibt es einen Szenenwechsel. Der Knecht darf als freier Mann den Königs Saal verlassen. Als er seinen Fuss in die Freiheit setzt begegnet ihm ein Mitknecht der bei ihm 100 Denare Schulden hatte.

[29:54] Auch da müssen wir wieder lernen Denare sind nicht unsere Währung. Ein Denar war circa ein Tageslohn eines Arbeiters.

[30:06] Also wir sprechen hier von einer Schuld im Umfang von etwa drei Monats Löhnen. Vage umgerechnet in die heutige Zeit sind das gut mal 20.000 Schweizer Franken.

[30:21] Die Schuld war nicht unbedeutend. Wenn dein Sitznachbar dir diese Summe schulden würde, dann wäre das keine Lapialie.

[30:33] Ergriffen von dieser ihm unerfahrenen Ungerechtigkeit packt er seinen Micknecht, wirkt ihn und fordert ihn auf, dass er sofort diese Schuld begleichen soll.

[30:50] Der Schuldner erwirft sich seinem Micknecht zu Füsse und bittet ihm ebenfalls um Geduld, damit er ihm alles bezahlen kann.

[31:03] Doch er erbeharrt auf seinem Recht und bringt den Micknecht zum bzw. ins Gefängnis. Er soll dort sitzen, bis er die ganze Schuld bei ihm beglichen hat.

[31:19] Jetzt wieder Szenenwechsel. Jetzt kommen noch weitere Micknechte ins Spiel, welche sich über die erste Szene beim König mitbekommen.

[31:33] kommen. Jetzt wurden sie betrübt, traurig und betroffen von dem, was sich da vor ihren Augen abspielt. Sie gehen zurück zum König und erzählen ihn von diesem Vorfall.

[31:49] Der König wiederum lässt seinen Knecht zu sich kommen und konfrontiert ihn mit dieser Situation. Da lesen wir dann Verse 32 und 33 und er sprach zu ihm, du böser Knecht, jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest.

[32:07] Solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erwarnt habe? Der König hatte ihm nicht nur den Teil der Schuld erlassen, welche er nicht aufbringen konnte.

[32:27] Der König hatte ihm die komplette Schuld im vollen Umfang auf die Bitte um Vergebung hin erlassen.

[32:40] Die Schuld des Mitknecht war umgerechnet 42.000 Mal kleiner als die eigene Schuld. Doch er zeigte kein Erbarmen, weder um Zeit noch um Erlass der Schulden.

[33:00] Der König, welcher so geduldig, barmherzig und gnädig mit dem Knecht war, zeigt ihm nun den Kern des Problems auf.

[33:12] Solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe?

[33:22] In seinem Zorn über diese Ungerechtigkeit nimmt der König den Knecht und übergibt ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt hat, was er ihm schuldig war.

[33:37] Wow! Das ist ein hartes Ende. Doch beachtet, dass er ihm bei den Folterknechten übergibt und ihm nicht den Henkern übergibt.

[33:51] Er musste nun unter den Konsequenzen leiden, weil er gegenüber seinem Nächsten ungeduldig und unbarmherzig war.

[34:03] Und so kommen wir jetzt zum dritten Punkt der Predigt und den habe ich überschrieben. Warum ist nicht vergeben eine ernste Sache?

[34:16] Es geht um den Vers 35. Ja, wir haben schon mehrfach gehört und gelernt, dass Jesus mit den Gleichnissen eine zentrale Aussage weitergibt.

[34:29] Es geht weniger um die Details der Geschichte, umso mehr aber um die aufgezeigte zentrale Wahrheit. Und entsprechend wollen wir uns auch hier daran halten und das Gleichnis basieren auf der Ausgangsfrage von Petrus auslegen.

[34:47] diese lautete wie oft muss ich meinem Nächsten vergeben. Jesus sagte ihm, dass er ihm 70 mal 7 mal vergeben muss.

[35:05] Zur Veranschaulichung warum dies so ist, hatte Jesus dieses Gleichnis ihm erzählt. Und basierend auf dem Text mit welchem Wort würdest du nun die Frage von Petrus wie oft muss ich meinem Nächsten vergeben beantworten?

[35:26] Unendlich, oder? Sind wir uns einig? Jetzt die nächste Frage an dich. Und warum bist du im Stande dem Nächsten unendlich viele Male zu vergeben?

[35:42] Was ist da deine Antwort? Weil mir eine unendliche viel viel viel grössere Schuld vergeben wurde.

[36:01] Gott gibt dir nicht nur den Auftrag zu vergeben, sondern er gibt dir auch die Zurüstung, damit du es tun kannst. An der Hirtenkonferenz hatten wir aufgrund von Römer 5 ein wichtiges Prinzip, jetzt auch schon mehrfach hier in der Gemeinde gehört, welches aufzeigt den Zusammenhang zwischen Fühlen, Denken und Wissen.

[36:30] Wenn wir den Gefühlen Raum geben, dann beeinflusst dies unsere Gedanken und auch unsere Wahrnehmung. Angewandt auf diesen Knecht können wir dies folgendermassen anwenden.

[36:44] Was hat dieser Knecht gefühlt, als er seinen Mitknecht, diesen schuldigen Mitknecht sah? Er war aufgebracht, zornig.

[36:57] Er fühlte sich ungerecht, behandelt. Was hat er dann wahrscheinlich gedacht? seine Gefühle bestärkten die Gedanken, dass er ein Recht hat, diese grosse Menge an Geld zurückzufordern.

[37:15] Schliesslich musste er drei Monate lang für dieses Geld arbeiten. Es kann doch nicht sein, dass der andere mir dies einfach nicht zurückgibt.

[37:29] Dann können wir auf die Frage gehen, ja, was hat er dann gewusst? Was waren seine Gedanken? So eine Überzeugung? Die Realität wird durch die geglaubten Lügen total verzehrt wahrgenommen.

[37:45] Er fühlt sich als Opfer der Ungerechtigkeit und folglich beharrt er auf seinem Recht, das Geld zurück zu fordern. Doch die Bibel, sie lehrt uns genau die andere Abfolg von diesen Fragen.

[38:01] Wenn du in einer Situation gefordert wirst, dann fange niemals bei deinen momentanen Gefühlen an, sondern bei dem, was du weisst als Gottes Wort.

[38:15] Die Geschichte hätte auch für diesen Knecht ganz anders geendet. Angenommen, er hätte zuerst die Wissensfrage gestellt, dann hätte er sich gefragt, zum Beispiel, was glaube ich?

[38:27] Was ist wahr? was weiss ich? Was kenne ich? In diesem Zusammenhang wäre er darauf gekommen, wie viel eigene Schuld ihm vorab von diesem König vergeben wurde.

[38:40] Er hätte die gütige Hand seines Meisters erkannt und dieses Wissen hätte sein Denken beeinflusst. Er hätte Schluss gefolgt, dass die reale Schuld des Nächsten nur ein Bruchteil von der bereits ihm erlassenen Schuld ist.

[38:58] Ja, stell dir eine so richtig alte Waage vor. So eine alte Küchenwaage. Auf der einen Seite befindet sich die ihm erlassene Schulden.

[39:10] Auf der anderen Seite die Schuld des Mitknechtes. Wenn wir jetzt annehmen, dass auf der einen Seite die Schuld des Mitknechtes auf dieser Seite wäre und hier ein Kilogramm Mehl auf dieser Waage sein würde.

[39:32] Hochgerechnet mit diesen 42.000 Mal würde auf der anderen Seite der Küchenwaage ein 40-Tönner Lastwagen stehen. Die Waage würde so kippen.

[39:46] Und dieses Denken, wenn er das gedacht hätte, das hätten auch seine Gefühle dann beeinflusst. Aus Dankbarkeit gegenüber der ihren erlassenen Schuld, wäre seinem Mitknecht gnädig und barmherzig gewesen.

[40:04] Er hätte Mitgefühl mit der Situation des Nächsten gehabt und hätte sich mit ihm identifiziert und ihm gerne vergeben. Vielleicht wurde auch dir ein grosses Unrecht angetan.

[40:22] Sicherlich gibt es Menschen, welche sich gegenüber dir verschuldet haben. Ich denke da an Manipulation, an Demütigungen, an Kränkungen, an Betrug gegenüber dir, Diebstahl, aber auch physische und körperliche Gewalt und auch sexuellen Missbrauch.

[40:59] Die Liste könnte unendlich weitergeführt werden. Das Unrecht, das dir angetan wurde, möchte ich niemals kleinreden oder schmälern.

[41:15] Auch der Mitknecht hatte eine reale Schuld im Umfang von drei Monatslöhnen. Welche nicht unbedeutend war. Doch bleib bei diesen noch so wahren Fakten nicht stehen.

[41:32] Wende den Blick zu Gott hin und erkenne deine Situation aus Gottes Perspektive. Um zu erkennen, wie viel das Gott dir vergeben hat.

[41:47] Um dies zu erkennen, müssen wir zuerst wissen, wer Gott ist. Gott ist ein heiliger und ein gerechter und ein allmächtiger Gott.

[42:02] Im dritten Mose 19, Vers 1 bis 2 steht, und der Herr redete zu Mose und sprach, rede mit der ganzen Gemeinde der Kinder Israels und sprich zu ihnen, ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der Herr euer Gott.

[42:22] Gott ist absolut heilig, er kann keine Gemeinschaft mit jemandem haben, der nicht so ist, wie er heilig ist. Und darum definiert Gott, wie das Volk leben soll und wie sie vor ihn treten durften, denn sie sollen so heilig sein, wie auch er heilig ist.

[42:46] Doch wie sind wir Menschen denn? Wir sind in Sünde geborene Sünder. Du wurdest nicht zum Sünder, weil du gesündigt hast.

[42:58] Nein, du sündigst, weil du in Sünde geboren wurdest. Wie das Volk Israel sind wir in der Grundprogrammierung ein stolzes Geschöpf, welches nicht auf Gott hören möchte.

[43:13] Wir wissen es besser und sagen zu Gottes wegen zuerst mal Nein. Doch wer sind wir dank der Gnade Gottes durch sein aktives Eingreifen geworden?

[43:35] Wir wurden begnadigt und errettet und sind Kinder Gottes. wir sind jetzt ein heiliges Geschöpf, welches stellvertretend die Gerechtigkeit Christi bekommen hat.

[43:51] Wir sind sogar Miterben von Christus beziehungsweise Erben von Gott. Und wie viel hat es den Herrn gekostet, dir zu vergeben?

[44:07] Christus hat seine Herrlichkeit verlassen. Er hat sich demütigen lassen. Er hat alle Ungerechtigkeit an sich gefallen lassen und ist stellvertretend als ganz Gott und als ganz Mensch für dich und mich ans Kreuz gegangen.

[44:29] Er hat die Trennung von Gott auf sich genommen, um die Schuld zu begleichen. Gott hat deine Schuld nicht einfach ausrodiert.

[44:44] Er hat deine unendliche Menge an Schulden von den falschen Gedanken bis hin zu den schwerwiegendsten Taten, mit welchen du zerstörend in andere Leben eingegriffen hast, stellvertretend für dich bezahlt.

[45:05] Gott ist ein heiliger Gott. Wir als seine Geschöpfe waren unendlich schuldig vor ihm.

[45:18] Wir wurden begnadigt und dürfen nun eine heilige Stellung haben. Wir werden in Ewigkeit in ungetrübter Gemeinschaft bei ihm leben können.

[45:32] Erkennst du diese grosse schwere Schuld, welche dir vergeben wurde? Erkennst du, wie du voller Gewissheit und herrlicher Hoffnung nun in die Ewigkeit blicken darfst?

[45:53] Egal was dir hier auf Erden angetan wurde, angetan wird oder auch noch geschehen wird, dein Leben als Kind Gottes wird ein Happy End am Schluss haben.

[46:10] Denn all deine Schuld wurde dir vergeben und du darfst gewiss an das Ziel ankommen. Diese 40 Tonnen Schulden wurden von deiner Schulter genommen.

[46:27] Und darum, was auch immer dir hier auf diesem Planeten angetan wurde, vergib immer. Das dir angerichtete Unrecht steht in keiner Relation gegenüber der dir vergebene Schuld.

[46:51] Wenn du aber nach wie vor der Überzeugung bist, dass das unmöglich ist, deinem Bruder oder deiner Schwester zu vergeben, dann kann es an zwei Dingen liegen.

[47:03] Das eine ist, dass du dem Nächsten nicht vergeben willst. Du willst gegenüber dem angetanen Unrecht gegenüber dir Gerechtigkeit sehen und willst nicht, dass der andere ungeschoren davon kommt.

[47:19] Oder die andere Sache ist, und die ist noch viel tragischer, du kannst dem anderen nicht vergeben, weil du selbst Gottes Vergebung weder begriffen noch in Anspruch genommen hast.

[47:34] Du kannst nicht etwas weitergeben, welches du selbst nicht empfangen hast. Und unabhängig, ob du nicht willst oder nicht kannst, das Problem ist, dass du Gott und dich selbst in seinem Licht nicht erkannt hast.

[47:53] Darum flehe ich dich an, suche Gott in der Schrift, erkenne ihn als ein heiliger und gerechter Gott. Erkenne, dass er dein Schöpfer ist und dass du ihm entsprechend auch Rechenschaft geben musst.

[48:09] Erkenne deine Schuld vor ihm und tue Busse, stütze dich auf Gottes Liebe, seine Barmherzigkeit und seine Gnade. Bekenne als Rebell deine Schuld vor ihm und übergib das Zepter deines Lebens dem ewigen Gott und dann erfreue dich an der erhaltenen Vergebung und vergib den anderen genauso grosszügig.

[48:39] Als kleiner Einschub möchten wir die Vergebung noch in einem kleinen grösseren Kontext der Bibel anschauen und noch ein paar zusätzliche Fragestellungen klären.

[48:51] Vielleicht kommt dir ein Gedanke ich kann meinem Bruder und meiner Schwester gerne vergeben weil ich ebenfalls aus Gnade von Gott lebe aber wie ist denn es dann wenn mein Geschäftspartner der ungläubige Nachbar oder ein ungläubiges Familienmitglied sich an mir versündigt kann ich jemandem die Schuld erlassen wenn sie vor Gott bestehen bleibt weil dieser Gottes Vergebung nicht sucht schlagt mal Römer 12 Verse 18 bis 19 auf dort steht ist es möglich so viel an euch liegt so haltet mit allen Menschen Frieden rächt euch nicht selbst Geliebte sondern gebt Raum dem Zorn Gottes denn es steht geschrieben mein ist die

[49:52] Rache ich will vergelten spricht der Herr bleibt vor ihm ungestraft auch wenn jemand gegen dich sündigt dein

[51:01] Auftrag von Gott in dieser Situation ist dass du als Licht und Salz in dieser schwierigen Situation korrekt reagierst und einen Unterschied machst doch um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen vergeben heisst nicht dass die Vergehen des anderen ohne Konsequenzen bleiben Sünde zieht immer Konsequenzen nach sich wenn der Fritz zum Beispiel beim Zornausbruch den Kleiderschrank in alle Einzelteile zerlegt und seinem Nächsten verbal oder physisch noch eine austeilt und dabei noch die Hand zerstört auch dann sollen die Nächsten bereit sein ihm zu vergeben und wenn der Fritz seine Schuld bekennt dann wird ihm auch gewiss vergeben werden doch die Konsequenzen die werden bleiben der

[52:03] Schrank muss Fritz wieder in Stand stellen seine Hand wird mit Schmerzen an seinen Zornausbruch in den Rand zurück erinnern noch über eine lange Zeit ihn begleiten und die Beziehung zu seinen Nächsten ist geschwächt oder sogar zerstört und muss wieder langsam aufgebaut werden wenn Gewalt im Spiel wäre dann ist es eventuell sogar notwendig dass Fritz zum Schutz der Nächsten von ihnen getrennt wird bis er wieder sein Leben in Liebe und auf Gott hin und den Nächsten hin ausgerichtet wurde vielleicht stellst du dir eine andere Frage kann ich jemandem die Schuld vergeben welche gar nicht mehr lebt ist der ist inzwischen gestorben vergeben kannst du ihm nicht denn er hat dich auch nicht um

[53:04] Vergebung gebeten aber genau gleich wie bei den Ungläubigen du kannst und sollst dich entscheiden diese Person die Schuld nicht mehr vorzuhalten oder anzurechnen oder ich habe noch verrücktere Fragen welche dir einfallen könnten muss ich Gott vergeben schliesslich hat er mich ja so erschaffen wie ich jetzt auch nicht akzeptieren kann oder in diese Situation hineingestellt welche ich definitiv nie gewählt hätte aber lassen wir hier Jakobus kurz und knapp zu Wort kommen dort steht Jakobus 1 13 niemand sage wenn er versucht wird ich werde von Gott versucht denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen und er selbst versucht auch niemand auch wenn du die Entscheidungen Gottes in Bezug auf dein Leben nicht verstehen kannst

[54:05] Gott ist heilig und gerecht in seinem Wesen er kann aufgrund von seinem Wesen nicht einmal sündigen und da besteht auch in deiner Situation keine Ausnahme er ist heilig und somit gibt es auch keinen Grund ihm vergeben zu müssen weitere Frage muss oder kann ich mir selbst vergeben es ist doch menschlich nachvollziehbar dass wenn wir falsche Entscheidungen gefällt haben im Leben dass wir dann auf uns selbst wütig sind doch auch hier lass keine schizophrenen Gedanken zu indem ein Teil von dir auf den anderen wütig ist und du von dir selbst Vergebung forderst übernimm Verantwortung vor Gott bekenne deine

[55:06] Schuld vor ihm und nimm seine Vergebung in Anspruch du kannst dich nicht selbst an den Haaren aus dem Sumpf ziehen Jesu Opfer reicht zu 100% aus dass deine Schuld dir vergeben werden kann du kannst dir niemals selbst vergeben und nun möchten wir zurück zu unserem Text Matthäus 18 35 gehen Jesus schliesst mit dieser ernsten warnung ab so wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt Jesus warnt Petrus die Jünger und auch dich und mich wenn nicht jeder seinem Bruder oder seiner Schwester von Herzen immer wieder neu vergibt dass es ihm dann gleich gehen wird wie diesem

[56:06] Knecht vergeben ist für dich keine Option du musst zu jeder Zeit vergeben und dies unabhängig davon wie viele Male dass du schon vergeben hast die Vergebung soll auch nicht missmutig sondern von Herzen sprich aus voller Überzeugung dem Nächsten zugesprochen werden denn beachte der Knecht welcher zwar selbst großzügig empfang dem anderen aber den Schuldenerlass nicht gewährte muss auf Anweisung des Königs zum Folterknecht das einzige positive dabei ist dass es sich dabei um den Folterknecht und nicht den Henker handelt wir lesen das auch in Matthäus 6 14 bis 15 am Ende vom Vater unser da steht denn wenn ihr den

[57:07] Menschen ihre Fehlungen vergebt so wird euer himmlischer Vater euch auch vergeben wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben hier geht es nicht um die initiale Vergebung bei der Errettung sondern um die tägliche Reinigung unserer Schuld Jesus bringt bei der Fusswaschung noch mehr Licht in dieses Thema Johannes 13 Vers 10 dort spricht Jesus zu ihm wer gebadet ist der hat es nicht nötig gewaschen zu werden ausgenommen die Füsse sondern er ist ganz rein wer errettet ist der braucht keine neue Rechtfertigung er ist von der Stellung her rein jedoch verunreinigen wir uns immer wieder von dem Schmutz der Alltagsstrasse wir verschmutzen unsere Füsse und brauchen entsprechend eine tägliche väterliche

[58:11] Reinigung und diese tägliche väterliche Reinigung steht auf dem Spiel wenn du deinem Nächsten nicht vergibst wenn du anderen die Vergebungen nicht gewährst dann wirst du vor Gott ebenfalls einen schweren Stand haben darum erkenne in der Beziehung zwischen Gott und dir blick empor zu Gott und erkenne wie er aus freien Stücken er musste dir nicht vergeben aber er hat dir vergeben wie du kein Anrecht auf Vergebung von Gott hast und sie danach dennoch erhalten hast und wie gnädig und barmherzig dir Gott jeden Tag neu ist und aus dieser Erkenntnis heraus sei barmherzig und geduldig gegenüber deinem Nächsten und vergib immer vergib grosszügig und vergib schnell und nochmals als Erinnerung was vergeben heisst es ist ein willentliches versprechen das angetane

[59:27] Unrecht dem anderen nicht länger vorzuhalten noch mit anderen darüber zu sprechen noch dir selbst Raum für diese Gedanken zu geben ja wenn wir wie eingangs erwähnt diese von Gott gegebenes Reinigungsmittel in unseren Beziehungen nach der göttlichen Gebrauchsanweisungen anwenden dann dürfen wir dank Gottes Gnade als Sünder in geordneten und intakten Beziehungen miteinander leben wir verneigen uns noch zum Gebet Vater im Himmel ich danke dir dass du dich uns geoffenbart hast und wir erkennen in dir einen heiligen Gott ein Gott welcher absolut in sich selbst zufrieden ist ja du hättest uns

[60:34] Menschen niemals gebraucht du bist ein herrlicher Gott und du bist ein vollkommener Gott und dennoch hast du dich unser Erbarn du warst uns gnädig und hast jedem der zu dir kommt die Schuld erlassen von allen Gedanken von allen Sünden die wir auf uns geladen haben weil wir etwas nicht getan haben das wir tun hätten sollen du hast uns alles vergeben wenn wir dich nicht geehrt haben du hast uns alle Taten vergeben in unseren zwischenmenschlichen Beziehungen und wir können nur erahnen wie unendlich groß dass dieser Berg ist und du hast uns alles vergeben und da möchten wir dir herzlich danken dafür wir möchten aber diese Großzügigkeit nicht auf uns belassen sondern wir möchten von deinem

[61:38] Sohn lernen wie er Petrus dies aufgezeigt hat dass das der Grund ist warum wir auch gegenüber unseren Nächsten immer wieder vergeben können und so möchten wir auch lernen dass wir eine Gemeinde sind welche Mitglieder bestehen welche gern einander vergeben welche schnell einander vergeben und welche immer wieder einander vergeben weil es die einzige Antwort ist welche dich ehrt und dich erhebt und deinem Namen die Ehre gibt die dir gebührt herzlichen Dank dafür Amen