Wie lebe ich als Christ in der Welt Teil 2

Wie lebe ich als Christ in der Welt - Teil 2

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Prediger

Garry Blättel

Datum
7. März 2021

Passage

Beschreibung

Themen: Altes Leben, Neues Leben, Dankbarkeit, Stolz, Demut

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Transkription

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[0:00] Ja, liebe Geschwister, liebe Gemeinde, liebe Besucher aus Deutschland, freut mich, dass ihr alle heute hier seid und dass ich mit dem Wort Gottes euch dienen darf.

[0:14] Das Wort Gottes ist ja wie ein Chirurgenmesser, das schneidet und uns zeigt, wo Dinge sind in unserem Herzen, die Jesus nicht ehren.

[0:25] Aber das Wort Gottes ist auch wie ein Heilbalsam, welches unsere Wunden heilt und uns tröstet.

[0:37] Und es ist mein Wunsch und Gebet, dass das Wort Gottes heute genau diese zwei Wirkungen in euren und auch in meinem Herzen empfalten mag.

[0:48] Wir fahren heute weiter im Titusbrief. Titel meiner Predigt lautet Wie lebe ich als Christ in dieser Welt? Teil 2. Und wir befinden uns im Abschnitt Titus 3, die Verse 1 bis 8.

[1:04] Dürft ihr gerne aufschlagen, wenn ihr wollt und mitlesen. Titus 3, die Verse 1 bis 8. Erinnere Sie, dass Sie sich den Regierenden und Obrigkeiten unterordnen und gehorsam sind, zu jedem guten Werk bereit, dass Sie niemand verlässten, nicht streitsüchtig sind, sondern gütig, indem Sie allen Menschen gegenüber alle Sanftmut erweisen.

[1:33] Denn auch wir waren einst unverständlich, ungehorsam, gingen in die Irre, dienten, mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einanderhassend.

[1:49] Als aber die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes unseres Retters erschien, da hat er uns nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern aufgrund seiner Barmherzigkeit errettet durch das Bad der Wiedergeburt und durch die Erneuerung des Heiligen Geistes, den er reichlich über uns ausgegossen hat, durch Jesus Christus, unseren Retter, damit wir durch seine Gnade gerechtfertigt, der Hoffnung gemäss Erben des ewigen Lebens würden.

[2:22] Glaubwürdig ist das Wort und ich will, dass du dies mit allem Nachdruck bekräftigst, damit die, welche an Gott gläubig wurden, darauf bedacht sind, eifrig gute Werke zu tun.

[2:37] Dies ist gut und nützlich für die Menschen. Ich möchte noch beten. Herr großer Gott und Vater im Himmel, wir stehen vor dir.

[2:51] Und wir stehen hier, um dich zu hören, um dein Wort zu hören. Und ich bitte dich, Vater, dass du dein Wort durch deinen Geist zu den Zuhönen redest, dass dein Wort lebendig wird in ihren Herzen, dass dein Wort bewirkt Licht auf ihrem Pfad, eine Leuchte auf ihrem Weg.

[3:22] Bitte hilf mir für das treue Austeilen deines Wortes. Amen. Das Thema des Abschnitts ist, wie sollen wir uns als Christen in dieser Welt verhalten.

[3:40] Und in der letzten Predigt haben wir uns an unsere Verantwortung, die wir als Christen in der Welt haben, erinnert. Und heute wird uns Paulus an deine Vergangenheit erinnern.

[3:54] An die Vergangenheit, wie es war, bevor du in Christus warst. Die heutige Predigt habe ich in zwei Punkte untergliedert. Im ersten Punkt werden wir anschauen, wie dieser Vers 3, den wir heute anschauen werden, im Abschnitt des Gesamtabschnitts funktioniert.

[4:13] Warum Paulus hier uns an unsere Vergangenheit erinnert, wenn er uns eigentlich erklären will, wie wir in dieser Welt leben sollen.

[4:24] Und im zweiten Punkt werden wir einen vertieften Einblick in unsere Vergangenheit nehmen. Das ist zum einen nicht unbedingt sehr angenehm, weil es uns an unsere dunkle Geschichte erinnert.

[4:38] Aber zum anderen wird es uns auch wieder ganz neu dankbar machen, weil wir erinnert werden, dass Gott uns einzig und allein aus seiner Gnade und Güte aus dieser dunklen Vergangenheit heraus errettet hat.

[4:53] Starten wir also mit Punkt 1. Wie funktioniert dieser Vers 3 in diesem Gesamtabschnitt, wo Paulus erklärt, wie wir als Christen in dieser Welt leben müssen.

[5:07] Paulus will, dass die Gläubigen in Kreta ein Zeugnis sind. Und zwar ein Zeugnis für Jesus Christus.

[5:18] Die Art und Weise, wie sie leben, soll für den christlichen Glauben, für die Kreta, sowas wie eine Visitenkarte sein.

[5:30] Schaut, ich möchte das mal illustrieren. Angenommen, du hast ein Problem mit deiner Abwaschmaschine. Du rufst die Firma an und du wirst vom Kundendienst superfreundlich, kompetent und effizient bedient.

[5:44] Was wird bei dir zurückbleiben? Ein sehr positives Bild. Das heißt, wenn dein Kollege, deine Freundin mal eine Abwaschmaschine sucht, wirst du die Firma sicherlich sofort empfehlen können.

[6:00] Das heißt, dieser Kundendienstmitarbeiter hat seiner Firma einen guten Dienst erwiesen. Er war eine gute Visitenkarte. Und genau so soll es bei uns sein, dass wenn Menschen dich kennenlernen und erfahren, dass du Christ bist, dass du in Christus bist, dass sie einen positiven Einblick bekommen, was es denn überhaupt heißt, in Christus zu sein.

[6:25] Nun, wie sollen sich die Kreter denn verhalten, damit sie in Kreta ein Zeugnis für Gott sind? Das haben wir das letzte Mal angeschaut. Es waren die Punkte, sie sollen sich der Obrigkeit unterordnen.

[6:40] Sie sollen zu jedem guten Werk bereit sein. Sie sollen niemanden verlästen, nicht streitsüchtig sein. Und sie sollen im Gegenteil gütig und sanftmütig mit allen Menschen umgehen.

[6:55] Nun, die Frage an dich und an mich ist, ist dieses Verhalten einfach? Fällt es uns einfach, uns so zu verhalten, wie Paulus es von den Kreten und damit auch von uns fordert?

[7:09] Oder anders gefragt, was ist eigentlich die Schwierigkeit, uns genau nach diesem Verhalten jeden Tag zu benehmen? Nun, ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir fällt es überhaupt nicht einfach, mich einer Obrigkeit unterzuordnen, die oft antichristliche Ziele verfolgt.

[7:31] Und mir fällt es auch nicht einfach, gütig und sanftmütig mit allen Menschen umzugehen. Insbesondere, wenn ich den Eindruck gewinne, dass mein Nächster sich nicht so verhält, wie es eigentlich richtig wäre.

[7:45] Nun, was ist das Problem? Liegt das Problem bei der Obrigkeit? Oder liegt das Problem bei meinem Nächsten, weil sein Verhalten unbiblisch ist?

[7:55] Nein. Denn wenn Gott mir gebietet, sanftmütig mit allen Menschen zu sein, und ich bin es nicht, dann kann ich nicht anderen die Schuld geben.

[8:06] Denn das Problem liegt bei mir. Aber was ist denn dieses Problem? Oder genauer gefragt, wo ist denn die Wurzel dieses Problems?

[8:17] Und ich würde sagen, die Wurzel dieses Problems ist mein Stolz. Mein Stolz, der sagt, warum soll ich mich einem Staat unterordnen, der sich nicht biblisch verhält?

[8:30] Warum soll ich gütig und sanftmütig mit Menschen umgehen, die sich sündig verhalten? Nun, warum sage ich, dass der Stolz die Wurzel dieses Problems ist?

[8:43] Weil ich mich gegenüber dem Staat, weil ich mich gegenüber dem Nächsten moralisch überlegen fühle. Oder einfach, weil ich denke, der hat meine Güte und Sanftmut überhaupt nicht verdient.

[8:58] Im Gegenteil, er soll jetzt ruhig mal merken, wie verkehrt er eigentlich ist. Versteht ihr denn Stolz, der sich hinter dieser Lebenseinstellung verbirgt?

[9:11] Nun, was ist das Gegenteil von Stolz? Es ist Demut. Und wie kann Gott mein Herz verändern? Wie kann Gott bewirken, dass du der Welt nicht mehr mit Stolz und Selbstgerechtigkeit entgegensitzt?

[9:30] Nun, was hat Jesus gesagt? Er hat gesagt, ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch freimachen.

[9:41] Genau. Und das gilt ganz grundsätzlich. Bei deiner Bekehrung hast du die Wahrheit erkannt und die Wahrheit hat dich freigemacht.

[9:53] Aber es gilt genauso im täglichen Wandel. Jedes Mal, wenn du die Wahrheit erkennst, wird dich die Wahrheit von Neuem freimachen.

[10:04] Hier geht es um die Wahrheit deines Stolzes, die du plötzlich erkennst. Und die Freiheit ist die Freiheit, in Demut leben zu können.

[10:20] Verstehst du? Du erkennst plötzlich deinen Stolz und das bringt dich zu Demut. Und das ist Veränderung. Veränderung im biblischen Sinn.

[10:33] Veränderung, wie Gott es will und wie Gott es wirkt. Denn nur, wenn du in Demut lebst, kannst du wahrhaft ein Zeugnis für Christus sein.

[10:48] Und nur, wenn du in Demut lebst, wirst du die Glückseligkeit erleben, die Jesus Christus in der Bergpredigt versprochen hat.

[10:59] Nun, wie hilft uns Paulus, dass wir diese Wahrheit erkennen? Indem er uns hier in Vers 3 an unsere Vergangenheit erinnert.

[11:10] Unsere Vergangenheit, die alles andere war als ruhmreich. Sie war geprägt von Finsternis und Sünde. Und indem er uns an unsere Rettung erinnert, dann später in den Versen 4 bis 6, die wir nicht verdient haben, sondern die allein auf Gottes Güte und Gnade beruht.

[11:34] Das werden wir, so Gott will, in der nächsten Predigt dann anschauen. Aber jetzt zu unserer Vergangenheit. Wie hilft die Erinnerung an unsere Vergangenheit, dass wir demütig werden?

[11:48] Nun, das ist so. Wenn du dich daran erinnerst, wie verkehrt du warst, dann hast du plötzlich keinen Grund mehr, stolz zu sein, oder? Und falls du jetzt denkst, ja, aber jetzt bin ich doch ganz anders.

[12:04] Ja, schön, wenn du ganz anders geworden bist. Aber dann frage ich dich, wie bist denn du ganz anders geworden? Hast du dich selbst an deinen Haaren aus dem Sumpf gezogen?

[12:15] Nein, es war allein die Gnade und Güte Gottes, die dich aus der Verdorbenheit, aus dem Sumpf, aus der Finsternis herausgeholt hat.

[12:30] Das heißt, jede positive Veränderung in deinem Leben musst du nicht dir zuschreiben, sondern Gott dem Vater, von dem jedes gute Geschenk kommt.

[12:44] Und darum sagt Paulus den stolzen Korinthen, die ja so stolz waren auf ihre Erkenntnis, auf ihre Gaben, auf all das, das sie hatten.

[12:55] Er sagt, wenn du es aber empfangen hast, was rühmst du dich, als ob du es nicht empfangen hättest? Und so funktioniert dieser Vers in diesem Abschnitt.

[13:08] Paulus will, dass sich die Christen in Kreta vorbildlich verhalten. Aber er weiß, dass ihr Stolz ihnen im Wege stehen wird.

[13:20] Und darum erinnert er sie hier an ihre Vergangenheit. Er erinnert sie an ihre Vergangenheit, damit sie demütig werden. Paulus weiß, wenn ein Christ demütig ist, dann wird er seinem nächsten Christus ähnlich begegnen.

[13:38] Denn wie war Christus? Wie war Christus? Christus war demütig. Wie sagt Jesus in Matthäus 11, 29? Lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig.

[13:55] Christus ist sanftmütig und von Herzen demütig. Und Jesus weiß, dass du von Natur aus nicht demütig bist.

[14:09] Darum sagt er, lernt von mir. Lernt von mir, sagt Jesus. Das ist keine Idee, das ist kein Wunsch, das ist ein Auftrag.

[14:21] Du und ich, wir sollen von Christus lernen, was es heißt, demütig zu sein. Nun, wie kannst du dich in Demut trainieren?

[14:34] Eine Möglichkeit ist es, wenn du dich an deine Vergangenheit erinnerst. Vielleicht stehst du gerade heute in der Versuchung, über den Staat loszuwetten.

[14:46] Oder du regst dich gerade fürchterlich über deinen Nachbarn auf. Nun, das nächste Mal, wenn das passiert, statt dass du deinen Gedanken freien Lauf lässt und dich laut als Luft verschaffst, mach mal Pause.

[15:03] Erinnere dich an deine Vergangenheit. Und das wird dir helfen, wieder runterzukommen. Denn du wirst dich erinnern, dass auch du nicht besser warst.

[15:15] Und du auch heute überhaupt nicht anders wärst, als die, über die du dich aufregst, wenn nicht Gott in seiner Gnade dir das Leben Christi geschenkt hätte.

[15:29] So, jetzt wissen wir, was der Vers bezwecken soll bei den Kreten. Es soll ihnen helfen, demütig zu werden. Und zwar sollen sie demütig werden, damit sie eben der Welt mit Sanfmut und Güte statt mit Hochmut und Geschrei begegnen können.

[15:51] Das war der erste Punkt. Jetzt kommen wir zum zweiten Punkt, wo wir die Vergangenheit der Kreter etwas genauer unter die Lupe nehmen. Ich lese nochmals den Vers 3.

[16:09] Titus 3, 3. Denn auch wir waren einst unverständig, ungehorsam, gingen in die Ehre, dienten mannigfachen Lüsten und Vergnügungen, lebten in Bosheit und Neid, verhasst und einander hassend.

[16:26] Paulus sagt, auch wir. Er schließt sich hier in diese Vergangenheit mit ein. Nicht nur die Kreter hatten keine ruhmreiche Vergangenheit.

[16:40] Auch Titus hatte keine ruhmreiche Vergangenheit. Auch Paulus hatte keine ruhmreiche Vergangenheit. Ja, und auch du und auch ich hatten keine ruhmreiche Vergangenheit.

[16:54] Und dann beschreibt Paulus in einem einzigen Vers typische Merkmale ihrer Vergangenheit. Er schreibt hier keine Doktorarbeit. Er macht keine hundertzeitige Abhandlung.

[17:06] Sondern er zeichnet in einem einzigen Vers ein grobes Bild. Ein Bild, mit dem die Kreter sehr vertraut waren. Denn es war ein Bild ihrer Vergangenheit.

[17:19] Und die Auflistung der Themen, sie folgt einer gewissen Logik. Denn sie waren unverständig, unverständig in Bezug auf Gott. Und wer Gott nicht kennt, wird Gott auch nicht gehorsam sein.

[17:35] Und wer Gott nicht gehorsam ist, der geht automatisch in die Irre. Und wer in die Irre geht, der lässt sich von seinen Lüsten und Vergnügungen leiten.

[17:48] Und wer für seine Lüste und Vergnügungen lebt, der wird mit jeder Person ein Problem haben, die ihm im Wege steht. Und darum kommt dann Bosheit und Neid auf.

[18:01] Und Bosheit und Neid wiederum sind die besten Brutstätten für Hass. Und das Resultat ist eine Gesellschaft, in der jeder jeden hasst.

[18:14] Die Welt sehnt sich nach Frieden. Aber sie versteht nicht, dass tausend Friedenskonferenzen den Weltfrieden nicht herstellen können. Denn Friede herrscht nur dort, wo Gottesfurcht herrscht.

[18:29] Seht ihr die Entwicklung? Wer Gott ablehnt, geht in die Irre. Und wer in die Irre geht, dient sich selber. Und wer sich selber dient, wird den Nächsten hassen.

[18:42] Und wir wissen, dass zwischen Hass und Mord keine große Distanz ist. Und wie anders sieht doch das Leben eines erlösten Menschen aus.

[18:54] Der erlöste Mensch erkennt Gott. Wer Gott kennt, liebt Gott. Und wer Gott liebt, gehorcht Gott. Und wer Gott gehorcht, dient nicht der Sünde, sondern der Gerechtigkeit.

[19:09] Und wer der Gerechtigkeit dient, liebt seinen Nächsten. Und wer seinen Nächsten liebt, achtet ihn höher als sich selbst. Seht ihr den Unterschied?

[19:21] Der unerlöste Mensch kennt Gott nicht. Und sein Weg endet in Hass und in Tod. Aber der erlöste Mensch kennt Gott.

[19:33] Sein Weg führt zum Leben. Und das nicht aus ihm, wie Johannes sagt. Denn von ihm haben wir empfangen. Gnade um Gnade um Gnade.

[19:45] Schauen wir uns die einzelnen Themen noch ein wenig genauer an. Paulus beginnt diese Auflistung mit dem Begriff unverständig. Das griechische Wort bedeutet wörtlich, ohne zu denken.

[20:00] Unverständig bedeutet vollständiges Unwissen in einer gewissen Sache. Unverständig ist auch das Gegenteil von Weise. Und da die Gottesfurcht der Anfang der Weisheit ist, heißt es im Umkehrschluss, wer keine Gottesfurcht hat, ist per Definition unverständig.

[20:21] John MacArthur schreibt dazu, egal wie gebildet jemand ist, wenn er Gott nicht als seinen Retter und Herrn kennt, ist er in Bezug auf Gott völlig unverständig.

[20:35] Ein Historiker namens Paul Johnson zeigt in seinem Buch mit dem Titel Die Intellektuellen, in welchem moralischen Sumpf die einfluchstreichsten Männer der westlichen Gesellschaft gelebt haben.

[20:52] Und das ist genau das, was Paulus in Römer 1, 28 beschreibt. Denn wenn Menschen, die von Gott ein Intellekt bekommen haben, die Wahrheit lange genug unterdrücken, dann kommt der Punkt, wo Gott sie dahin gibt, damit sie das tun, was sich nicht geziemt.

[21:14] Der nächste Begriff Ungehorsam. Nur Unverstand führt zu Ungehorsam. Und Ungehorsam war die Ursünde von Adam und Eva, durch die die ganze Schöpfung ins Unglück gestürzt worden ist.

[21:33] Du musst dir das mal überlegen. Jede Verleumdung, jede Vergewaltigung, Jeder Betrug, jeder Mord, kurz jede Not in dieser Welt, jede Not in deinem und meinem Leben, hat ihren Ursprung in der einen Sünde im Garten Eden, der Sünde namens Ungehorsam.

[21:57] Ungehorsam gegen Gott. Paulus gibt uns einen kleinen Einblick in die Theologie der Ursünde im Römerbrief. In Römer 5, 19 sagt er, Durch seinen Ungehorsam wurden die vielen in die Stellung von Sünden gesetzt.

[22:17] Und nicht nur Adam und Eva waren ungehorsam, auch Israel war ungehorsam. Jesaja schreibt zum Beispiel in Jesaja 65, Vers 2, Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem widerspenstigen Volk, Das seinen eigenen Gedanken nachgeht auf einem Weg, der nicht gut ist.

[22:44] Drei Punkte werden hier erwähnt. Sie sind widerspenstig, eigene Gedanken und sie gehen auf einem Weg, der nicht gut ist.

[22:54] Und was lernen wir daraus? Erstens, Ungehorsam ist Widerspenstigkeit gegen Gott. Es ist wie ein kleines Kind, das sich gegen die Hilfe der Eltern sperrt.

[23:10] Zweitens, Ungehorsam sagt Nein zu Gott und Ja zu den eigenen Gedanken. Wie beim Sündenfall. Gott hat zwar gesagt, ess nicht von diesem Baum, aber was soll's?

[23:26] Ich will jetzt davon essen und das ist das Einzige, was zählt. Und drittens, Ungehorsam führt auf einen Weg, der nicht gut ist.

[23:37] Wie ein Kind, das sich sträubt, seine Aufgaben zu erledigen. Und das Kind meint, es sei gut, wenn es seinen Willen durchsetzt. Aber in Wirklichkeit schafft sich das Kind nur Probleme für die Zukunft.

[23:53] Und genau so bei uns Erwachsenen. Wenn wir gegen Gott ungehorsam sind und unsere Gedanken durchsetzen wollen, Eines können wir sicher sein, dieser Weg ist nie gut.

[24:07] Nie, nie, nie. Machen wir an dieser Stelle einen kleinen Exkurs. Und zwar möchte ich aufmerksam machen, wie eng Glaube und Gehorsam, beziehungsweise Unglaube und Ungehorsam miteinander verwandt sind.

[24:26] Denn beim biblischen Glauben ist der Gehorsam immer eine logische Konsequenz. Ich kann nicht sagen, dass ich Gott glaube, aber Gott nicht gehöre.

[24:39] Das geht nicht. Viele Christen wollen das nicht wahrhaben. Sie reden gern vom Glauben, aber wenn man mit ihnen von Gehorsam reden will, dann nennen sie dich gesetzlich.

[24:51] Aber das ist nicht das, was die Bibel meint, wenn sie von Glauben spricht. In der Bibel ist der Gehorsam immer ein Ausdruck des Glaubens.

[25:04] Und diesen Zusammenhang sehen wir zum Beispiel so klar in Hebräer 11. Zum Beispiel 11, 7, wo es geschrieben steht, durch Glauben baute Noah, als er eine göttliche Weisung empfangen hatte, über die Dinge, die man noch nicht sah, von Gottes Furcht bewegt, eine Arche zur Rettung seines Hauses.

[25:28] Noah glaubte Gott und darum gehorchte er und baute die Arche. Oder bei Abraham, durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, nach dem Ort auszuziehen, den er als Erbteil empfangen sollte.

[25:46] Oder bei Joshua, wo es heißt, durch Glauben fielen die Mauern von Jericho, nachdem sie sieben Tage umzogen worden waren. Es wäre doch völlig unsinnig gewesen, hätte Joshua zu Gott gesagt, ja Gott, ich glaube schon, dass du uns den Sieg über Jericho schenken kannst und willst.

[26:08] Aber weißt du was? Ich habe jetzt keine Lust, die Mauern, die Stadt von Jericho sieben Tage zu umzingeln. Seht ihr den Punkt? Glaube und Gehorsam gehören zusammen.

[26:23] Und dementsprechend gehört auch Unglaube und Ungehorsam zusammen. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, dass das Neue Testament die Ungläubigen oft nicht als Ungläubige tituliert, sondern als Ungehorsame.

[26:39] Zum Beispiel in Epheser 5,6 schreibt Paulus, lasst euch von niemandem mit leeren Worten verführen, denn um diese Dinge willen kommt der Zorn Gottes und jetzt kommt es über die Söhne des Ungehorsams.

[26:55] Also Paulus bezeichnet hier Ungläubige als Söhne des Ungehorsams. Und die Söhne des Ungehorsams, sie stehen unter dem Zorn Gottes.

[27:11] Und wenn Jesus Christus dein Herr und Retter ist, dann bist du nicht mehr ein Sohn des Ungehorsams und du stehst nicht mehr unter dem Zorn Gottes.

[27:23] Im Gegenteil, weil du in Jesus Christus bist, wird der Gehorsam von Jesus Christus dir zugerechnet. Das heißt, vor deiner Wiedergeburt warst auch du ein Kind, ein Sohn des Ungehorsams.

[27:41] Und als Sohn des Ungehorsams standest auch du unter dem Zorn Gottes. Aber dank deiner Rettung ist das Vergangenheit.

[27:53] Dank Gottes Rettung bist du jetzt in die Stellung eines Gerechten versetzt worden. Und zwar nicht wegen deiner Gerechtigkeit, sondern einzig und allein wegen Christi Gerechtigkeit.

[28:07] Das ist so gewaltig. Das ist so herrlich. Deine Stellung der Gerechtigkeit vor Gott ist makellos. So makellos, wie Jesus selbst ist.

[28:20] Und jetzt geht es darum, dass du jeden Tag mehr und mehr lernst, so zu leben, wie es deiner Stellung entspricht. Und das heißt, auf gut Deutsch, im Glauben und im Gehorsam zu Gott zu leben.

[28:37] Und das tust du nicht aus eigener Kraft, sondern du bittest Gott jeden Tag, dass er dir hilft. Und weil du nicht perfekt bist, wirst du immer wieder straucheln.

[28:50] Und dein Strauchen soll dich nicht in die Verzweiflung treiben, sondern zu Christus. Dass du dann immer wieder zu Christus gehst und ihm deine Sünde bekennst und die Vergebung empfängst und die Reinigung von all deiner Ungerechtigkeit.

[29:07] So wie Johannes es in 1. Johannes 1, 8-9 erklärt. Das heißt, der Gehorsam gegen Gott ist die Weichenstellung für alles, für alles in deinem Leben.

[29:22] Im Gehorsam drückst du deine Liebe zu Gott aus. Im Gehorsam ehrst du Gott. Und der Gehorsam ist schlussendlich der einzige Weg für dich zu einem glückseligen Leben.

[29:37] Ich sage nicht zu einem problemlosen Leben, aber zu einem glückseligen Leben. Und vielleicht treibt dich der Heilige Geist heute wieder ganz neu dazu, zu sagen, Gott, ich habe mein Leben im Ungehorsam satt.

[29:54] Ich habe es lange genug betrieben. Ich will dir gehorsam sein in allen Punkten, in allen Belangen. Bitte, bitte, hilf mir.

[30:08] Weiter sagt Paulus, wir gingen in die Irre. Es ist klar, dass wenn der Mensch Gott nicht kennt und Gott nicht gehorsam ist, dass er dann in die Irre geht.

[30:20] Das ist die absolut logische Konsequenz. In die Irre zu gehen, hat mit Lüge und Verführung zu tun. Schaut, es gibt nur zwei Wege in dieser Welt.

[30:32] Es gibt den Weg Gottes und es gibt den Weg Satans. Es gibt den Weg der Wahrheit und es gibt den Weg der Lüge. Es gibt den Weg des Lichts und es gibt den Weg der Finsternis.

[30:48] Es gibt den Weg, der zum Leben führt und es gibt den Weg, der zum Tode führt. Und wenn Paulus hier sagt, dass wir alle in die Irre gingen, dann meint er, wir waren alle auf dem Weg Satans.

[31:02] Wir waren alle auf dem Weg der Lüge, auf dem Weg der Finsternis, auf dem Weg, der zum Tode führt. Das war unsere Realität. Und das Plutale war, wir wussten es nicht einmal.

[31:16] Wir haben zwar gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Wir haben uns unwohl gefühlt. Wir haben vielleicht nach dem Sinn des Lebens gesucht. Aber wir hatten keine Ahnung, was die wirkliche Wurzel des Problems war.

[31:32] Und noch weniger hatten wir eine Ahnung, wie wir das wirkliche Leben finden konnten. Und darum sagt Paulus, wir gingen alle in die Irre.

[31:43] Wir waren alle verloren. Aber wir kannten weder das wirkliche Problem, noch die Lösung. Und darum sind wir so dankbar, dass es einen Tag in unserem Leben gab, an dem der Heilige Geist unsere Augen geöffnet hat.

[32:03] Es war der Tag, an dem du deine Verlorenheit erkennen durftest. Es war der Tag, an dem du wusstest, dass nur einzig und allein Jesus Christus dich retten konnte.

[32:16] Es war der Tag, an dem du zu Jesus gekommen bist, mit deinem alten Leben und gesagt hast, Herr Jesus, hier bin ich. Ich habe mein altes Leben satt.

[32:30] Meine Sünden sind so viele, als ich sie überhaupt zählen könnte. Bitte vergib mir meine Sünden. Bitte reinige mich von meiner Schuld. Bitte werde du mein Retter.

[32:42] Bitte werde du mein Herr. Bitte übernimm du das Steuer meines Lebens. Und ich hoffe, jeder hier drin, jeder, der auch später diese Botschaft hört, hat diese Erlösung erlebt.

[32:59] Und wenn du jetzt merkst, dass du diese Erlösung noch nicht erlebt hast, dann ist heute der Tag, an dem du diese Erlösung erleben darfst.

[33:09] Und wenn du dir unsicher bist, über den Weg, dann können wir gerne über das Thema sprechen. Wir kommen zum nächsten Begriff aus unserer Vergangenheit.

[33:23] Paulus redet von Lüste und Vergnügungen. Paulus sagt, dass wir unseren Lüsten und Vergnügungen dienten. Schlachter sagt, wir dienten mannigfachten Lüsten.

[33:36] Aber dieses Dienen, das kann auch übersetzt werden, wie es die neue evangelistische Übersetzung zum Beispiel macht. Wir waren Sklaven aller möglichen Leidenschaften und Begierden.

[33:51] Die meisten englischen Übersetzungen haben genau diesen Ansatz gewählt, indem sie sagen, dass wir an diesen Begierden versklavt waren oder dass wir eben Sklaven waren.

[34:04] Menschen meinen, sie seien frei, aber in Wirklichkeit haben wir immer einen Meister. Entweder wir dienen der Sünde oder wir dienen der Gerechtigkeit.

[34:16] Und bei diesen Lüsten und Vergnügungen geht es um böse Lüste und Vergnügungen. Es gibt ja auch gute Lüste, aber hier in Vers 3 geht es ganz klar um böse Lüste.

[34:27] Eine Parallelstelle zum Beispiel über diese Lüste, anders übersetzt, finden wir in Markus 4,19 beim Gleichnis von unserem Herrn über das vierfache Ackerfeld, wo Jesus sagt, aber die Sorgen dieser Welt und der Betrug des Reichtums und jetzt kommt es und die Begierden nach anderen Dingen dringen ein und ersticken das Wort und es wird unfruchtbar.

[35:04] Hier Lüste oder eben Begierden und was ist die Wirkung dieser Begierden? Sie dringen ein, ein in dein Leben und sie vereinnahmen dich, sie beherrschen dich, sie beherrschen dein Herz und sie ersticken das Wort, dass es unfruchtbar wird.

[35:28] Das heißt, das Wort ist dann wirkungslos. Warum? Weil dieser Mensch dann von seinen Begierden beherrscht wird. Es sind die Begierden, die regieren.

[35:42] Darum warnt Paulus die Gläubigen in Römer 6,12 So sollen nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leib, damit ihr der Sünde nicht durch die Begierden des Leibes gehorcht.

[35:59] Paulus warnt uns, dass wir nicht zulassen, dass die Sünde uns beherrscht. Und wie versucht die Sünde die Herrschaft über unser Leben zu erhalten, indem sie uns lockt, den Begierden unseres Leibes zu gehorchen.

[36:19] Und hier sehen wir ein wichtiges Prinzip. Der Teufel kann dich nie zur Sünde zwingen. Sondern die Sünde passiert immer so, dass die Begierden es sind, die dich locken und du dich dann dafür entscheidest, deinen Begierden stattzugeben.

[36:42] Ähnlich bei den Vergnügungen. Es gibt ja auch gute Vergnügungen, aber hier meint Paulus böse Vergnügungen. Eine Parallelstelle, welche anzeigt, in welche Richtung es hier geht, ist 2. Petrus 2, 13-14.

[36:58] Hier ist die Rede von Irrlehren. Ich lese die Stelle vor, nach der neuen evangelistischen Übersetzung. Petrus schreibt über diese Irrlehre, so bekommen sie den verdienten Lohn für ihre Bosheit.

[37:13] Sie lieben es, schon am helllichten Tag üppige Gelage zu veranstalten. Diese Schmutz und Schandflecken schwelgen in ihren Betrügereien und mästen sich auch noch genüsslich an euren Liebesmalen.

[37:28] Keine leichtsinnige Frau entgeht ihren lüstenden Blicken. Ständig sind sie auf Sünde aus und lockern damit unsichere Menschen an. Habgier ist ihre zweite Natur geworden.

[37:42] Sie sind verloren und verflucht. Paulus fährt fort im Titusbrief mit den Themen Bosheit, Neid, Verhasst und Einanderhassend.

[37:57] Bosheit bedeutet ja so viel, dass man ein Verlangen hat, dem Nächsten Schaden zuzufügen. Bosheit heißt, man will, dass der andere leidet.

[38:08] Bosheit zeichnet Menschen aus, die Gott nicht kennen. Zum Beispiel Römer 1,29. Dann Neid. Neid ist ein Riesenthema in der Bibel.

[38:21] Neid ist ein Verlangen nach den Gaben, Besitztümmen, Positionen oder Errungenschaften des Nächsten. Neid und Eifersucht sind nicht genau das Gleiche, aber sie sind eng miteinander verwandt.

[38:36] Eifersucht ist zum Beispiel verboten in den Zehn Geboten. Sprüche 14,30 sagt, Eifersucht ist ein Fraß in den Gebeinen.

[38:47] Wenn du Eifersucht hast, frisst es dich innerlich auf. Oder Jesus sagt in Markus 7,22 Neid, es kommt aus dem bösen Herzen.

[38:59] Es ist nicht etwas, was gelernt werden muss. Und Paulus erklärt in Galate 5,19 dass Eifersucht zu den Werken des Fleisches gehört.

[39:10] MacArthur schreibt, Neid garantiert Frustration. Denn Neid wird nie mit dem zufrieden sein, was du hast, sondern immer nach mehr verlangen.

[39:22] Beispiele von Neid in der Bibel finden wir bei Abel. Weil Gott Abels Opfer annahm, aber nicht dasjenige von Kain. Und Kain hat Abel umgebracht.

[39:36] Oder bei den Philistern, sie beneideten Isaac. Und das Resultat, sie haben die Brunnen verstopft. Brunnen heißt da Wasser und Wasser heißt Leben.

[39:48] Josefs Brüder waren eifersüchtig auf Josef. Resultat, sie wollten ihn umbringen. Saul wurde neidisch auf David. Resultat, Saul wollte David umbringen.

[40:01] Die obersten Priester haben Jesus aus Neid überliefert. Resultat, Mord. Die ungläubigen Führer der Juden wollten die Apostel aus Neid stoppen.

[40:14] Ungläubige Juden wurden neidisch auf Paulus. Die Korinther offenbarten ihre Fleischlichkeit durch ihre Neid. Und Paulus muss in Philippe 1.15 schreiben, dass sogar einige Christen aus Neid Christus verkünden.

[40:31] Nun, Neid ist auch ein Erkennungszeichen der falschen Lehre. 1. Timotheus 6.4 Das nächste Begriffspaar ist verhasst und einander hassend.

[40:43] Neid, Hass und Mord sind in der Bibel eng verbunden. Zum Beispiel 1. Mose 27.41 Da heißt es über Esau, Esau wurde dem Jakob fein wegen des Segens, womit sein Vater ihn gesegnet hatte.

[41:00] Und Esau sprach in seinem Herzen, die Zeit, da man um meinen Vater trauen wird, ist nicht mehr weit. Und jetzt kommt es, dann will ich meinen Bruder Jakob umbringen.

[41:13] Brudermord, geplant. Aus Neid, Hass. Im Alten Testament finden wir ganz wichtige Belehrungen über Hass.

[41:25] Zum Beispiel 3. Mose 19, 17 bis 18. Du sollst deinen Bruder nicht hassen in deinem Herzen, sondern du sollst deinen Nächsten ernstlich zurechtweisen, dass du nicht seinetwegen Schuld tragen musst.

[41:41] Du sollst nicht Rache üben, noch Groll behalten gegen die Kinder deines Volkes, sondern du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Ich bin der Herr.

[41:54] Was lernen wir hier? Angenommen dein Bruder sündigt gegen dich. Was ist die normale Reaktion? Die normale Reaktion ist Hass. Hass, der deinen Nächsten zerstören wird.

[42:05] Aber was lehrt hier Gott? Gott lehrt, wenn dein Bruder gegen dich sündigt, dann hasse ihn nicht, sondern weise ihn ernstlich zurecht.

[42:18] Hassen und zurechtweisen sind zwei völlig unterschiedliche Aktionen. Hass will den Nächsten zerstören.

[42:29] Zurechtweisen will dem Nächsten helfen, dass er auf die richtige Spur kommt. Darum, wenn dein Nächster gegen dich sündigt, nicht hassen, nicht Rache üben, nicht Groll behalten, sondern deinen Nächsten lieben und wie liebst du ihn, indem du ihn zurecht weißt.

[42:56] Auch im Neuen Testament finden wir zum Thema Hass ganz wichtige Lehraussagen. Zum Beispiel Jesus sagt in Johannes 15 24 Wenn ich nicht die Werke unter ihnen getan hätte, die kein anderer getan hat, so hätten sie keine Sünde.

[43:15] Nun aber haben sie es gesehen und hassen doch sowohl mich als auch meinen Vater. Unerlöste Menschen hassen Jesus und hassen Gott den Vater.

[43:31] Das müssen wir richtig verstehen, denn du kennst vermutlich viele unerlöste Menschen, die nie sagen würden, dass sie Jesus oder Gott den Vater hassen.

[43:43] Aber Jesus erklärt uns hier die Sache in Johannes 7, 7, als er sagt, die Welt kann euch, hier redet er zu seinen Brüdern, nicht hassen, mich aber hasst sie, und jetzt kommt der Grund, denn ich bezeuge von ihr, dass ihre Werke böse sind.

[44:05] Seht ihr das? Wenn Jesus der Welt erklärt, dass ihre Werke böse sind, dann kommt der Hass. Und wenn du Christus treu repräsentierst, dann wird die Welt auch dich hassen.

[44:23] Zum Beispiel Johannes 15, 18, wenn euch die Welt hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Nun, Hass kann sich unterschiedlich zeigen, aber Tatsache ist, dass die Christenverfolgung zu Kirchengeschichte gehört, wie das Amen in der Kirche.

[44:46] Wenn wir heute in der Schweiz oder in Deutschland unseren Glauben ausüben können, ohne an Leib und Leben verfolgt zu werden, so ist das eher die Ausnahme als die Regel.

[45:01] Und wie es aussieht, wird es zurzeit in Westeuropa und Amerika eher dunkler als heller, wenn es um die Glaubensfreiheit geht.

[45:13] Aber dieser Trend soll dich nicht ängstlich machen, denn unser Herr Jesus hat uns auf diese Zeit bereits vorbereitet. In Lukas 6, 22 lesen wir nämlich, dass Jesus sagt, Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen.

[45:45] Freut euch an jenem Tag und hüpft, denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel, denn ebenso haben es ihre Väter mit den Propheten gemacht.

[45:58] Nun, ich weiß nicht, was dir spontan in den Sinn kommt, wenn du daran denkst, dass du eines Tages wegen deines Glaubens gehasst, ausgeschlossen, geschmäht und verlässert wird.

[46:11] Ich vermute mal nicht, dass du spontan an Freude und Hüpfen denkst, aber das ist genau das, was unser Herr uns hier sagt. Er sagt, wenn es soweit ist, sollst du dich freuen und hüpfen.

[46:26] Nun, wichtig ist der Grund, warum du dich freuen und hüpfen sollst. Nicht, weil du gerne leidest, nein, sondern weil die Verfolgung um Christi Wille für dich eine deutliche Erinnerung ist, dass dein Lohn im Himmel groß ist.

[46:46] Paulus sagt dazu in Römer 8, 18, denn ich bin überzeugt, dass die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll.

[47:01] Liebe Geschwister, in der jetzigen Zeit haben wir Leiden, aber Paulus ermutigt dich. Er sagt, die Leiden, die du jetzt hast, sie fallen nicht ins Gewicht gegenüber der Herrlichkeit, die an dir geoffenbart werden soll.

[47:21] Das heißt, wenn du die Leiden vergleichst mit dem, was dich erwartet, dann sind sie nicht rede wert. Nun, ich weiß nicht, welche Leiden du heute erträgst, aber ich ermutige dich, wenn deine Leiden dich bedrücken wollen, dann nimm deine Leiden zum Anlass, um darüber nachzusinnen, was Christus dir versprochen hat.

[47:47] Richte deinen Blick dann weg von deinen Leiden und richte sie zu Jesus, der alles für dich vollbracht hat. Wir kommen zum Schluss.

[48:00] Was haben wir heute aus dem Wort Gottes gelernt? Erstens, wir können der Welt nur richtig begegnen, wenn wir selber in Demut wandeln. Und Demut ist uns nicht angeboren.

[48:14] Demut lernen wir, wenn wir uns ab und zu daran erinnern, wie schräg wir waren, als wir noch verloren waren. Und dass wir nichts, aber auch gar nichts zu unserer Rettung beitragen konnten.

[48:29] Und zweitens haben wir die Punkte noch etwas genauer angeschaut, wie unsere Vergangenheit ausgesehen hat. Wir haben uns daran erinnert, wie auch wir damals unverständlich, ungehorsam waren, wie auch wir damals in die Ehre gingen und an unsere Lüste und Vergnügungen versklavt waren.

[48:51] Und wie es damals war, als unsere Herzen oft von Bosheit, Neid und Hass erfüllt waren. Und wir haben uns daran erinnert, dass es allein die Gnade Gottes war, die uns aus diesem finstern Zustand in sein wunderbares Licht versetzt hat.

[49:11] Und diese Erinnerung, sie macht uns zum einen demütig und zum anderen dankbar. Eine Dankbarkeit, die wird im Anschluss an die Predigt zum Ausdruck bringen werden, wenn wir das Mal des Herrn fein werden.

[49:28] Lass mich noch beten. Ja, Jesus Christus, danke für die Erinnerung an unsere Vergangenheit.

[49:45] Ja, wir waren alle einmal so verloren, wie Paulus es in Titus 3,3 beschrieben hat. Wir waren unverständlich, wir haben dich überhaupt nicht verstanden, auch nicht gesucht, wir waren ungehorsam gegen Gott, wir haben unseren Lüsten und Vergnügen gedient, wir waren erfüllt von Bosheit, Neid und Hass, ja, wir waren verfinstert am Verstand.

[50:15] Und wie herrlich und wie schön ist es, dass es den Tag gab, als du durch deine Gnade in unser Herz geleuchtet hast und uns der Lichtglanz des Evangeliums aufgeleuchtet ist und der Vater uns herausgerissen hat aus dem Reich der Finsternis und hinein versetzt hat in dein Reich, Herr.

[50:39] Wir danken dir. Amen. Amen.